Mein Brief an die SPIEGEL-Redaktion
Hallo zusammen,
ich möchte mich nicht so gern allein gegen dieses Schei§§blatt ereifern. Deshalb kopiere ich meine Wutmail, die ich eben an redaktion@spiegel.de gesendet habe. Meine Versuche, den Chefredakteur Klaus Brinkbäumer direkt anzumailen, haben nicht gefruchtet. Die Mails sind alle zurückgekommen.
Hier mein Text:
Guten Tag Herr Brinkbäumer,
noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert, wie unter ihrem Vorgänger, Herrn Büchner. Nach Veröffentlichung des Titels "Stoppt Putin Jetzt" habe ich ihm, angewidert von dieser Art Propaganda, unter Protest mitgeteilt, den Spiegel nie wieder in Händen zu halten und ihr Online Portal, das sich in seiner Propaganda-Manier nur wenig von den Zentralorganen der NS-Zeit unterscheidet, nicht mehr aufzurufen.
Nachdem ich das Titelblat der neuen Ausgabe erblickt habe, fühle ich mich mehr als bestätigt, dass ich mich von ihrer infamen Art des betreuten Denkens nicht mehr einwickeln lasse.
Es ist unfassbar, wie Sie mit Bildern und Schlagzeilen Ressentiments und Feindbilder schüren. Noch einmal: Schauen Sie sich mal die Titelblätter von NS-Schmierblättern wie dem Stürmer oder dem Völkischen Beobachter an: Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass DER SPIEGEL edler daherkomme als DER STÜRMER? Wollen Sie jetzt in Anlehnung an die damaligen Zentralorgane womöglich das Bild des "ewigen Griechen" kultivieren? Mir scheint es so.
Pfui. Bäh.
Soll DAS Journalismus sein? Einen Mann zu diffamieren, der nur deshalb an die Macht kommen konnte,
- weil alle "Rettungspakete" versagt haben und dem griechischen Staat soviele Schulden aufgebürdet haben wie noch nie?
- weil diese "Rettungen" nur Spekulanten und Hochfinanz geholfen haben, ihre giftigen Papiere abzustoßen und sich auf Kosten der griechischen Bevölkerung zu gesundzustoßen, anstatt endlich einmal Verantwortung für ihr eigenes riskantes Handeln zu übernehmen?
- weil es die Griechen satt haben, weiter von Parteien regiert zu werden, die seit Jahrzehnten in Vetternwirtschaftt und Korruption verstrickt sind?
- weil die Griechen nicht mehr den Reichtum ihrer korrupten Eliten finanzieren wollen, indem sie all ihrer Rechte und all ihrer Würde beraubt werden?
Alexis Tsipras geht ohne Frage einen riskanten Weg, aber einer muss endlich mal den Anfang machen und dieser kränkelnden EU Salz in die offenen Wunden streuen. Die EU ist nicht Europa. Die EU pervertiert Europa, indem sie aus der Demokratie eine Technokratie formt und indem sie einen Zentralismus schafft, der sich immer weiter sich von den Menschen entfernt, anstatt FÜR die Menschen da zu sein und nicht für einige wenige Interessenvertreter, die sich scheinheilig das Wort "Europa" auf die Burst heften.
Und Sie? Sie marschieren eifrig mit, nutzen jede Gelegenheit, Zwietracht und Feindschaft zu vertiefen, wo es nur geht, ob im Verhältnis zu Russland oder jetzt im Fall Griechenland. Es ist eine Schande.
Kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, ich könne mich ja überzeugen, dass sie in ihrer neuen Ausgabe möglicherweise sehr ausführlich auf alle Aspekte eingingen... blablabla...
Warum dann ein solches Titelbild?
Sie wissen ganz genau, dass Schlagzeilen und Titelbilder jeden noch so feingeistigen Inhalt (wenn es ihn den gibt) überlagern, weil Schlagzeilen und Titelbilder weit mächtiger sind als ein kleiner differenzierender Nebensatz irgendwo im Kleingedruckten. Wer ein solches Titelbild ins Schaufenster stellt, der vedient nicht einen einzigen Blick in das Innere eines solchen Schmierenblattes.
Sie sind ein ekliges Propaganda-Instrument geworden - und merken es IMMER NOCH NICHT.....
Ich wünsche Ihnen eine stetig sinkende Auflage.
In diesem Sinne verbindliche Grüße