Mein Brief an die SPIEGEL-Redaktion

Zooschauer @, Sonntag, 01.02.2015, 13:23 vor 3964 Tagen 5183 Views

Hallo zusammen,
ich möchte mich nicht so gern allein gegen dieses Schei§§blatt ereifern. Deshalb kopiere ich meine Wutmail, die ich eben an redaktion@spiegel.de gesendet habe. Meine Versuche, den Chefredakteur Klaus Brinkbäumer direkt anzumailen, haben nicht gefruchtet. Die Mails sind alle zurückgekommen.
Hier mein Text:


Guten Tag Herr Brinkbäumer,

noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert, wie unter ihrem Vorgänger, Herrn Büchner. Nach Veröffentlichung des Titels "Stoppt Putin Jetzt" habe ich ihm, angewidert von dieser Art Propaganda, unter Protest mitgeteilt, den Spiegel nie wieder in Händen zu halten und ihr Online Portal, das sich in seiner Propaganda-Manier nur wenig von den Zentralorganen der NS-Zeit unterscheidet, nicht mehr aufzurufen.

Nachdem ich das Titelblat der neuen Ausgabe erblickt habe, fühle ich mich mehr als bestätigt, dass ich mich von ihrer infamen Art des betreuten Denkens nicht mehr einwickeln lasse.

Es ist unfassbar, wie Sie mit Bildern und Schlagzeilen Ressentiments und Feindbilder schüren. Noch einmal: Schauen Sie sich mal die Titelblätter von NS-Schmierblättern wie dem Stürmer oder dem Völkischen Beobachter an: Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass DER SPIEGEL edler daherkomme als DER STÜRMER? Wollen Sie jetzt in Anlehnung an die damaligen Zentralorgane womöglich das Bild des "ewigen Griechen" kultivieren? Mir scheint es so.

Pfui. Bäh.

Soll DAS Journalismus sein? Einen Mann zu diffamieren, der nur deshalb an die Macht kommen konnte,
- weil alle "Rettungspakete" versagt haben und dem griechischen Staat soviele Schulden aufgebürdet haben wie noch nie?
- weil diese "Rettungen" nur Spekulanten und Hochfinanz geholfen haben, ihre giftigen Papiere abzustoßen und sich auf Kosten der griechischen Bevölkerung zu gesundzustoßen, anstatt endlich einmal Verantwortung für ihr eigenes riskantes Handeln zu übernehmen?
- weil es die Griechen satt haben, weiter von Parteien regiert zu werden, die seit Jahrzehnten in Vetternwirtschaftt und Korruption verstrickt sind?
- weil die Griechen nicht mehr den Reichtum ihrer korrupten Eliten finanzieren wollen, indem sie all ihrer Rechte und all ihrer Würde beraubt werden?

Alexis Tsipras geht ohne Frage einen riskanten Weg, aber einer muss endlich mal den Anfang machen und dieser kränkelnden EU Salz in die offenen Wunden streuen. Die EU ist nicht Europa. Die EU pervertiert Europa, indem sie aus der Demokratie eine Technokratie formt und indem sie einen Zentralismus schafft, der sich immer weiter sich von den Menschen entfernt, anstatt FÜR die Menschen da zu sein und nicht für einige wenige Interessenvertreter, die sich scheinheilig das Wort "Europa" auf die Burst heften.

Und Sie? Sie marschieren eifrig mit, nutzen jede Gelegenheit, Zwietracht und Feindschaft zu vertiefen, wo es nur geht, ob im Verhältnis zu Russland oder jetzt im Fall Griechenland. Es ist eine Schande.

Kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, ich könne mich ja überzeugen, dass sie in ihrer neuen Ausgabe möglicherweise sehr ausführlich auf alle Aspekte eingingen... blablabla...

Warum dann ein solches Titelbild?
Sie wissen ganz genau, dass Schlagzeilen und Titelbilder jeden noch so feingeistigen Inhalt (wenn es ihn den gibt) überlagern, weil Schlagzeilen und Titelbilder weit mächtiger sind als ein kleiner differenzierender Nebensatz irgendwo im Kleingedruckten. Wer ein solches Titelbild ins Schaufenster stellt, der vedient nicht einen einzigen Blick in das Innere eines solchen Schmierenblattes.

Sie sind ein ekliges Propaganda-Instrument geworden - und merken es IMMER NOCH NICHT.....

Ich wünsche Ihnen eine stetig sinkende Auflage.

In diesem Sinne verbindliche Grüße

Solchen stinkigen Print-Medien mit US-Gefolgschaft

Apostroph @, Down Town (Switzerland), Sonntag, 01.02.2015, 14:18 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 3429 Views

wünsche ich schnellstens den Untergang, indem zahlreiche weitere Staaten den neuen griechischen Weg einschlagen werden.


Für mich bedeutet Griechenland die Geburt einer politischen Neuausrichtung, welche der durchgeknallten Draghi-Welt die Stirn bietet und die krankhaften Gier-Fuzzis in London und an der Wallstreet an die Wand fährt.


Die todkranken Mediterran-Anrainer werden schon sehr bald erfahren, was es heisst den Euro - Ballast über Bord zu werfen. In Spanien sind die Menschen bereits bestens unterwegs, dieses Ziel zu erreichen.

Vieles scheint noch nebulös,
ein Crash erfolgt mit Getös!


Apo'

--
"Wir können nicht alle Helden sein, weil ja irgendeiner am Bordstein stehen und klatschen muss, wenn sie vorüber schreiten."

W. Adair

Schizophren

Rybezahl, Sonntag, 01.02.2015, 14:19 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 3563 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 01.02.2015, 14:28

Guten Tag Herr Brinkbäumer,

noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert, wie unter
ihrem Vorgänger, Herrn Büchner. Nach Veröffentlichung des Titels "Stoppt
Putin Jetzt" habe ich ihm, angewidert von dieser Art Propaganda, unter
Protest mitgeteilt, den Spiegel nie wieder in Händen zu halten und ihr
Online Portal, das sich in seiner Propaganda-Manier nur wenig von den
Zentralorganen der NS-Zeit unterscheidet, nicht mehr aufzurufen.

Machen wir uns keine Illusionen: nach diesem Absatz hat keiner der Empfänger beim Spiegel weitergelesen.

Die ganze Schizophrenie wird durch die Schlagzeilen dort deutlich:
- "EU-Politiker entsetzt über griechischen Linksschwenk"
Gefahr von Links! Gefahr von Rechts! Gefahr von Oben (Gott)!
- "Griechenlands Anti-Europa-Kurs"
Ja, wer bestimmt denn, was in Europa passiert? Ist Griechenland nicht Europa? Kämpft Europa jetzt gegen sich selbst? Und ist das wirklich so toll, unter einem Spardiktat zu leben? Dürfen Verträge nur von anderen gebrochen werden?

Die ganze Geschichte ist so perfide, man kann keinen Diktator sehen. Es gibt kein Gesicht. Na ja, der Schulz ist ein Gesicht. Aber der ist doch ein lieber Onkel. Und Sozialdemokrat. Den kann man doch nicht verantwortlich machen!

Is schon was dran

Zooschauer @, Sonntag, 01.02.2015, 15:35 vor 3964 Tagen @ Rybezahl 2763 Views

Wahrscheinlich ignorieren sie meine Mail wirklich nach dem ersten Absatz. Wut ist beim Schreiben nicht immer ein idealer Ratgeber. Macht aber nix. Es musste so raus, wie ich es geschrieben habe.

Und soweit ich weiß, lesen sich die Medienmacher solche Post schon einigermaßen genau durch. Die sind eitel und gleichzeitig ein bisschen masochistisch, weil sie ja immer auch das Bild bestätigen wollen, das sie von ihren Gegnern haben. Dafür braucht man Futter und das bekommt man nur, wenn man die Briefe alle liest. Aber wenn in diesen Briefen auch tragfähige Argumente stecken, dann schlucken sie eben auch die. Und irgendwann kann muss ihr Kopf einsehen, dass da vielleicht doch was dran ist.

Deshalb ist es immer wieder gut, Protestmails zu schreiben, bis bei denen die kritische Masse erreicht ist.

Grüße

Kannst du gerne rauslassen, was rausmuß, aber wenn du willst, dass das gelesen wird, musst du es anders gliedern

Mephistopheles @, Datschiburg, Sonntag, 01.02.2015, 16:58 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 2419 Views

Wahrscheinlich ignorieren sie meine Mail wirklich nach dem ersten Absatz.
Wut ist beim Schreiben nicht immer ein idealer Ratgeber. Macht aber nix. Es
musste so raus, wie ich es geschrieben habe.

nämlich so:


Pfui. Bäh!

Guten Tag Herr Brinkbäumer,

Schauen Sie sich mal die Titelblätter von NS-Schmierblättern wie dem Stürmer oder dem Völkischen Beobachter an: Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass DER SPIEGEL edler daherkomme als DER STÜRMER? Wollen Sie jetzt in Anlehnung an die damaligen Zentralorgane womöglich das Bild des "ewigen Griechen" kultivieren? Mir scheint es so.

noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert, wie unter ihrem Vorgänger, Herrn Büchner. Nach Veröffentlichung des Titels "Stoppt Putin Jetzt" habe ich ihm, angewidert von dieser Art Propaganda, unter Protest mitgeteilt, den Spiegel nie wieder in Händen zu halten und ihr Online Portal, das sich in seiner Propaganda-Manier nur wenig von den Zentralorganen der NS-Zeit unterscheidet, nicht mehr aufzurufen.

Nachdem ich das Titelblat der neuen Ausgabe erblickt habe, fühle ich mich mehr als bestätigt, dass ich mich von ihrer infamen Art des betreuten Denkens nicht mehr einwickeln lasse.

Es ist unfassbar, wie Sie mit Bildern und Schlagzeilen Ressentiments und Feindbilder schüren. Noch einmal:

Soll DAS Journalismus sein? Einen Mann zu diffamieren, der nur deshalb an die Macht kommen konnte,
- weil alle "Rettungspakete" versagt haben und dem griechischen Staat soviele Schulden aufgebürdet haben wie noch nie?
- weil diese "Rettungen" nur Spekulanten und Hochfinanz geholfen haben, ihre giftigen Papiere abzustoßen und sich auf Kosten der griechischen Bevölkerung zu gesundzustoßen, anstatt endlich einmal Verantwortung für ihr eigenes riskantes Handeln zu übernehmen?
- weil es die Griechen satt haben, weiter von Parteien regiert zu werden, die seit Jahrzehnten in Vetternwirtschaftt und Korruption verstrickt sind?
- weil die Griechen nicht mehr den Reichtum ihrer korrupten Eliten finanzieren wollen, indem sie all ihrer Rechte und all ihrer Würde beraubt werden?

Alexis Tsipras geht ohne Frage einen riskanten Weg, aber einer muss endlich mal den Anfang machen und dieser kränkelnden EU Salz in die offenen Wunden streuen. Die EU ist nicht Europa. Die EU pervertiert Europa, indem sie aus der Demokratie eine Technokratie formt und indem sie einen Zentralismus schafft, der sich immer weiter sich von den Menschen entfernt, anstatt FÜR die Menschen da zu sein und nicht für einige wenige Interessenvertreter, die sich scheinheilig das Wort "Europa" auf die Burst heften.

Und Sie? Sie marschieren eifrig mit, nutzen jede Gelegenheit, Zwietracht und Feindschaft zu vertiefen, wo es nur geht, ob im Verhältnis zu Russland oder jetzt im Fall Griechenland. Es ist eine Schande.

Kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, ich könne mich ja überzeugen, dass sie in ihrer neuen Ausgabe möglicherweise sehr ausführlich auf alle Aspekte eingingen... blablabla...

Warum dann ein solches Titelbild?
Sie wissen ganz genau, dass Schlagzeilen und Titelbilder jeden noch so feingeistigen Inhalt (wenn es ihn den gibt) überlagern, weil Schlagzeilen und Titelbilder weit mächtiger sind als ein kleiner differenzierender Nebensatz irgendwo im Kleingedruckten. Wer ein solches Titelbild ins Schaufenster stellt, der vedient nicht einen einzigen Blick in das Innere eines solchen Schmierenblattes.

Sie sind ein ekliges Propaganda-Instrument geworden - und merken es IMMER NOCH NICHT.....

Ich wünsche Ihnen eine stetig sinkende Auflage.

In diesem Sinne verbindliche Grüße


Der Text ist derselbe, nur etwas umgestellt. [[smile]]

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Danke! hab selber auch noch mal gebastelt...

Zooschauer @, Sonntag, 01.02.2015, 17:37 vor 3964 Tagen @ Mephistopheles 2189 Views

Hab mir gedacht: Ich schicke die Mail einfach noch mal los. Mal sehen, welche von beiden sie zuerst lesen... Bin dann aber anders vorgegangen und habe die Vergleiche mit der Nazipresse eher nach hinten gepackt, um vorn die eingängigeren Argumente stehen zu haben. Ich erwarte nicht viel. Es hat mir einfach nur Spaß gemacht, meinen Frust mal wieder in Worte zu packen. Gruß!

Guten Tag Herr Brinkbäumer,

noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert, wie unter ihrem Vorgänger, Herrn Büchner. Nach Veröffentlichung des Titels "Stoppt Putin Jetzt" habe ich ihm, angewidert von dieser Art Propaganda, unter Protest mitgeteilt, den Spiegel nie wieder in Händen zu halten und ihr Online Portal nicht mehr aufzurufen. Nachdem ich nun das Titelblat der neuen Ausgabe erblickt habe, fühle ich mich mehr als bestätigt, dass ich mich von ihrer infamen Art des betreuten Denkens nicht mehr einwickeln lasse.

Jetzt ist also Alexis Tsipras DER BÖSE. So so.

Soll DAS Journalismus sein? Einen Mann zu diffamieren, der nur deshalb an die Macht kommen konnte,
- weil alle "Rettungspakete" versagt haben und dem griechischen Staat soviele Schulden aufgebürdet haben wie noch nie?
- weil diese "Rettungen" nur Spekulanten und Hochfinanz geholfen haben, ihre giftigen Papiere abzustoßen und sich auf Kosten der griechischen Bevölkerung zu gesundzustoßen, anstatt endlich einmal Verantwortung für ihr eigenes riskantes Handeln zu übernehmen?
- weil es die Griechen satt haben, weiter von Parteien regiert zu werden, die seit Jahrzehnten in Vetternwirtschaftt und Korruption verstrickt sind?
- weil die Griechen nicht mehr den Reichtum ihrer korrupten Eliten finanzieren wollen, indem sie all ihrer Rechte und all ihrer Würde beraubt werden?

Alexis Tsipras geht ohne Frage einen riskanten Weg, aber einer muss endlich mal den Anfang machen und dieser kränkelnden EU Salz in die offenen Wunden streuen. Die EU ist nicht Europa. Die EU pervertiert Europa, indem sie aus der Demokratie eine Technokratie formt und indem sie einen Zentralismus schafft, der sich immer weiter sich von den Menschen entfernt, anstatt FÜR die Menschen da zu sein und nicht für einige wenige Interessenvertreter, die sich scheinheilig das Wort "Europa" auf die Burst heften.

Und Sie? Sie marschieren eifrig mit, nutzen jede Gelegenheit, Zwietracht und Feindschaft zu vertiefen, wo es nur geht, ob im Verhältnis zu Russland oder jetzt im Fall Griechenland. Es ist eine Schande.

Es ist unfassbar, wie Sie mit Bildern und Schlagzeilen Ressentiments und Feindbilder schüren. Schauen Sie sich bitte mal die Titelblätter von NS-Schmierblättern wie dem Stürmer oder dem Völkischen Beobachter an: Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass DER SPIEGEL edler daherkomme als DER STÜRMER? Wollen Sie jetzt in Anlehnung an die damaligen Zentralorgane womöglich das Bild des "ewigen Griechen" kultivieren? Mir scheint es so.

Pfui. Bäh.

Kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, ich könne mich ja überzeugen, dass sie in ihrer neuen Ausgabe möglicherweise sehr ausführlich auf alle Aspekte eingingen... blablabla...

Warum dann ein solches Titelbild?
Sie wissen ganz genau, dass Schlagzeilen und Titelbilder jeden noch so feingeistigen Inhalt (wenn es ihn den gibt) überlagern, weil Schlagzeilen und Titelbilder weit mächtiger sind als ein kleiner differenzierender Nebensatz irgendwo im Kleingedruckten. Wer ein solches Titelbild ins Schaufenster stellt, der vedient nicht einen einzigen Blick in dass Innere eines solchen Schmierenblattes.

Sie sind ein ekliges Propaganda-Instrument geworden - und merken es IMMER NOCH NICHT.....

Ich wünsche Ihnen eine stetig sinkende Auflage.

In diesem Sinne verbindliche Grüße
Ihr Hubert Lichtmann

... und habe - Danke Bernadette - an alle Spiegel-Adressen geschrieben, die ich im Netz finden konnte (oT)

Zooschauer @, Sonntag, 01.02.2015, 18:00 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 1867 Views

- kein Text -

Soll ich dir sagen, WAS gelesen wird?

Mephistopheles @, Datschiburg, Sonntag, 01.02.2015, 18:27 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 2377 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 01.02.2015, 18:31

Hab mir gedacht: Ich schicke die Mail einfach noch mal los. Mal sehen,
welche von beiden sie zuerst lesen... Bin dann aber anders vorgegangen und
habe die Vergleiche mit der Nazipresse eher nach hinten gepackt, um vorn
die eingängigeren Argumente stehen zu haben. Ich erwarte nicht viel. Es
hat mir einfach nur Spaß gemacht, meinen Frust mal wieder in Worte zu
packen. Gruß!

Guten Tag Herr Brinkbäumer,

noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert, wie unter
ihrem Vorgänger, Herrn Büchner. Nach Veröffentlichung des Titels "Stoppt
Putin Jetzt" habe ich ihm, angewidert von dieser Art Propaganda, unter
Protest mitgeteilt, den Spiegel nie wieder in Händen zu halten und ihr
Online Portal nicht mehr aufzurufen. Nachdem ich nun das Titelblat der
neuen Ausgabe erblickt habe, fühle ich mich mehr als bestätigt, dass ich
mich von ihrer infamen Art des betreuten Denkens nicht mehr einwickeln
lasse.

Jetzt ist also Alexis Tsipras DER BÖSE. So so.

Soll DAS Journalismus sein? Einen Mann zu diffamieren, der nur deshalb an
die Macht kommen konnte,
- weil alle "Rettungspakete" versagt haben und dem griechischen Staat
soviele Schulden aufgebürdet haben wie noch nie?
- weil diese "Rettungen" nur Spekulanten und Hochfinanz geholfen haben,
ihre giftigen Papiere abzustoßen und sich auf Kosten der griechischen
Bevölkerung zu gesundzustoßen, anstatt endlich einmal Verantwortung für
ihr eigenes riskantes Handeln zu übernehmen?
- weil es die Griechen satt haben, weiter von Parteien regiert zu werden,
die seit Jahrzehnten in Vetternwirtschaftt und Korruption verstrickt sind?
- weil die Griechen nicht mehr den Reichtum ihrer korrupten Eliten
finanzieren wollen, indem sie all ihrer Rechte und all ihrer Würde beraubt
werden?

Alexis Tsipras geht ohne Frage einen riskanten Weg, aber einer muss
endlich mal den Anfang machen und dieser kränkelnden EU Salz in die
offenen Wunden streuen. Die EU ist nicht Europa. Die EU pervertiert Europa,
indem sie aus der Demokratie eine Technokratie formt und indem sie einen
Zentralismus schafft, der sich immer weiter sich von den Menschen entfernt,
anstatt FÜR die Menschen da zu sein und nicht für einige wenige
Interessenvertreter, die sich scheinheilig das Wort "Europa" auf die Burst
heften.

Und Sie? Sie marschieren eifrig mit, nutzen jede Gelegenheit, Zwietracht
und Feindschaft zu vertiefen, wo es nur geht, ob im Verhältnis zu Russland
oder jetzt im Fall Griechenland. Es ist eine Schande.

Es ist unfassbar, wie Sie mit Bildern und Schlagzeilen Ressentiments und
Feindbilder schüren. Schauen Sie sich bitte mal die Titelblätter von
NS-Schmierblättern wie dem Stürmer oder dem Völkischen Beobachter an:
Wollen Sie ernsthaft behaupten, dass DER SPIEGEL edler daherkomme als DER
STÜRMER? Wollen Sie jetzt in Anlehnung an die damaligen Zentralorgane
womöglich das Bild des "ewigen Griechen" kultivieren? Mir scheint es so.

Pfui. Bäh.

Kommen Sie mir bitte nicht mit dem Argument, ich könne mich ja
überzeugen, dass sie in ihrer neuen Ausgabe möglicherweise sehr
ausführlich auf alle Aspekte eingingen... blablabla...

Warum dann ein solches Titelbild?
Sie wissen ganz genau, dass Schlagzeilen und Titelbilder jeden noch so
feingeistigen Inhalt (wenn es ihn den gibt) überlagern, weil Schlagzeilen
und Titelbilder weit mächtiger sind als ein kleiner differenzierender
Nebensatz irgendwo im Kleingedruckten. Wer ein solches Titelbild ins
Schaufenster stellt, der vedient nicht einen einzigen Blick in dass Innere
eines solchen Schmierenblattes.

Sie sind ein ekliges Propaganda-Instrument geworden - und merken es IMMER
NOCH NICHT.....

Ich wünsche Ihnen eine stetig sinkende Auflage.

In diesem Sinne verbindliche Grüße
Ihr Hubert Lichtmann

und zwar das (und nicht mehr)


Guten Tag Herr Brinkbäumer,

noch nie habe ich mich über den Spiegel so sehr geärgert
…
Jetzt ist also Alexis Tsipras DER BÖSE. So so.
…
"Rettungspakete"
…
"Rettungen"
…
Griechen
…
Griechen
…
Alexis Tsipras
…
Und Sie? Sie marschieren eifrig mit, nutzen jede Gelegenheit, Zwietracht und Feindschaft zu vertiefen, wo es nur geht, ob im Verhältnis zu Russland oder jetzt im Fall Griechenland. Es ist eine Schande.
…
Sie sind ein ekliges Propaganda-Instrument geworden - und merken es IMMER NOCH NICHT.....

knüll...fetz...Papierkorb.


Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Wie der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen in Datschiburg mit dem Leserbrief eines Verwaltungsrichters umging... (Edit)

Bernadette_Lauert, Sonntag, 01.02.2015, 18:46 vor 3964 Tagen @ Mephistopheles 2569 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Sonntag, 01.02.2015, 19:26

Hi Meph,
hier ein schönes Beispiel aus Deiner Heimat, an das ich gerade denken musste:

Im Osten nichts Neues" - Teil 1 der Podiumsdiskussion
Teil 2 bis 6 bitte bei Interesse hier raussuchen: https://www.youtube.com/user/SabineSchiffer/videos?shelf_id=0&view=0&sort=dd

Auf dieser Podiumsdiskussion, organisiert vom Institut für Medienverantwortung (Dr. Sabine Schiffer), sprachen:

Dr. Christine Horz (Initiative für einen Publikumsrat)
David Goeßmann (Freier Journalist/Kontext TV)
Jochen Scholz (Oberstleutnant a.D.)
Peter Vonnahme (Verwaltungsrichter a.D.)

Letzterer berichtet in einem der Teile von seinem Leserbrief an den Chefredakteur der AA (Kürzel ist bei der Urkaine-Berichterstattung Programm) und dem anschließenden Briefwechsel.

( EDIT: Hab den Teil rausgesucht - hier ist er: https://www.youtube.com/watch?v=X_4DmwqaPfI )

Ich will damit sagen: Solche Leserbriefe sind bitter nötig und sie bringen etwas. Sie sind der Weckruf für jene transatlantisch eingenorderten NATO-Schreiber, die glauben, 2014 Kriegspropaganda durch verzerrte und hetzerische Berichterstattung machen zu können.

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Gruß, Bernadette

Wie es in den Wald hineinruft...

Zooschauer @, Sonntag, 01.02.2015, 18:48 vor 3964 Tagen @ Mephistopheles 2112 Views

Du hast schon recht, Mephistopheles. Die reagieren im Grunde genauso wie ich auch reagiere: Ich muss nur den aktuellen Spiegel-Titel sehen, um zu wissen, dass ich kein weiteres Wort in diesem Magazin lesen werde.
So geht es denen natürlich auch: ein paar Schlüsselwörter und Schlüsselformulierungen ("Lügenpresse" habe ich immerhin vermieden...), und sie machen ebenso die Klappen dicht.

Wir erleben an allen Ecken und Enden die unversöhnliche Konfrontation von Meinungen. Gut ist das nicht unbedingt, aber es lässt sich bisher nur schwer vermeiden. Die Masse der Medien ist komplett in ihrem dick gemauerten Elfenbeinturm von Glaubenssätzen gefangen, die nichts mehr von außen durchlassen. Und deshalb muss man eben schreien, damit sie die Stimmen von draußen überhaupt wahrnehmen.

Natürlich müssen auch ich und wir insgesamt aufpassen, dass wir nicht ebenso dicke Mauern aufbauen, durch die nichts mehr durchdringt. Man muss schon grundsätztlich offen bleiben, um noch miteinander reden zu können. Aber das Problem ist ja im Moment, dass man die Medien in ihrer Arroganz überhaupt erst dazu bringen muss, ihre Kritiker wahrzunehmen.

Mal sehen, wann sich das ändert.

Glaub mir... Die Kritiker werden wahrgenommen...

Bernadette_Lauert, Sonntag, 01.02.2015, 18:54 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 2308 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Sonntag, 01.02.2015, 19:13

Aber das Problem ist ja im Moment, dass man die Medien in ihrer Arroganz
überhaupt erst dazu bringen muss, ihre Kritiker wahrzunehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=26CuY3CBJ1g (Das Netz ist voll von flennenden politischen Berichterstattern, die von den vernünftigen Selberdenkern abgewatscht wurden und werden.)

Da wird zwar noch Gesicht gewahrt, aber es ist nur noch eine Fratze. Die wissen längst Bescheid, glauben aber, dass sie irgendwie damit durchkommen.

Und es ist ja auch nicht alles falsch, was im Mainstream steht. Nur ist das keine Rechtfertigung für Kriegstreiberei und dem lauten Schweigen zu Unrecht.

Ich hab keine Ahnung, was noch alles auf uns zukommen wird. Aber zu jenen, die geschwiegen haben, sollte man nicht zählen. Mit meinem Gewissen könnte ich das jedenfalls nicht vereinbaren.

Gruß, Bernadette

Super gemacht! Wenn ich Leser-Mails schreibe, dann an einen dicken Verteiler in den Verlag, inklusive Anzeigenabteilung. (oT)

Bernadette_Lauert, Sonntag, 01.02.2015, 14:34 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 2605 Views

- kein Text -

seit 9/11 existiert der Spiegel für mich nicht mehr (oT)

aliter @, Sonntag, 01.02.2015, 14:49 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 2399 Views

- kein Text -

Ignorieren möglich?

Brauer @, Sonntag, 01.02.2015, 14:56 vor 3964 Tagen @ Zooschauer 2996 Views

SPON gehört immer noch zu meiner täglichen Lektüre.
Ich will ja wissen was ich zu wissen haben soll.
Blöderweise erzeuge ich ja damit Werbeeinnahmen. Gibt es Möglichkeiten das zu umgehen? Also am besten gar nicht mehr auf die Seite gehen zu müssen, aber trotzdem grob den offiziellen Kurs zu verfolgen?

Gekauft habe ich den Spiegel sowieso noch nie und einen Fernseher (für Spiegel TV) habe ich schon lange nicht mehr.

Möglichkeiten

Zooschauer @, Sonntag, 01.02.2015, 15:20 vor 3964 Tagen @ Brauer 2918 Views

SPON gehört immer noch zu meiner täglichen Lektüre.
Ich will ja wissen was ich zu wissen haben soll.
Blöderweise erzeuge ich ja damit Werbeeinnahmen. Gibt es Möglichkeiten
das zu umgehen? Also am besten gar nicht mehr auf die Seite gehen zu
müssen, aber trotzdem grob den offiziellen Kurs zu verfolgen?

Gekauft habe ich den Spiegel sowieso noch nie und einen Fernseher (für
Spiegel TV) habe ich schon lange nicht mehr.

Solange Du immer noch neugierig auf die SPON-Agenda bist, dann hol dir doch wenigstens einen Werbeblocker (AdblockPlus), dann hat SPON von deinen Klicks wenigstens keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr. (Oder hat sich in der Technik inzwischen was geändert?)

Und ansonsten: einfach nach und nach entwöhnen. Immer seltener raufgehen. Bei mir ist es jetzt wirklich so, dass ich auf SPON und den SPIEGEL verzichten kann, ohne jedes Gefühl, etwas zu verpassen. Emotional lasse ich mich auch kaum noch drauf ein, außer in Momenten wie jetzt, wenn ich so einen Titel sehe. Ein paar mal im Monat scanne ich SPON noch ganz kurz, gehe aber in keinen Artikel. Das dauert kaum länger als ein paar Sekunden. Und wahrscheinlich bin ich auch davon bald "runter".

Gewohnheiten können sehr laut werden, wenn man sie nicht mehr bedient. Man braucht eine gewisse Zeit, um diese Affenbande von neuronalen Verknüpfungen und pawlowschen Reflexen im Kopf auszuhungern, und es gibt Phasen, da kreischen sie unerträglich vor Hunger. Aber irgendwann, solange du immer die Oberhand behältst und ihnen nicht das letzte Wort lässt, ist es auf einmal still. Und dann bist du der umumstrittene König über deine Affenbande!

Grüße

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Wandere aus, solange es noch geht.