Eldorado Gold / Griechenland / Investitionssicherheit

Sylvia @, Samstag, 31.01.2015, 00:10 vor 3965 Tagen 3434 Views

Eldorado Gold Corp. (wurden hier im Forum schon des Öfteren empfohlen) haben sich diese Woche fast halbiert. Grund sind Aussagen von Panagiotis Lafazanis (Energieminister, frührerer Kommunist) die das Ende der Skouries Mine bedeuten könnten.

Eldorado Gold Corp. investiert seit 2012 in diese Mine. In Summe 1 Milliarde USD für 5 Jahre.

Das ist schon ne Hausnummer. Wenn die jetzt rausgeschmissen werden sieht es ganz mies aus in Punkto Investitionssicherheit in Griechenland.

Mehr Beamte einstellen, Renten erhöhen, die Troika vor die Tür setzen, ausländische Investoren verprellen - ob das der richtige Weg ist?

Hier der Artikel dazu:
"(Reuters) - Greece's new left-wing government will cancel plans to sell the state natural gas utility and is firmly opposed to a Canadian-run gold mine that is among the biggest foreign investment projects in the country, the energy minister told Reuters. .."
http://www.reuters.com/article/2015/01/30/us-greece-politics-investment-idUSKBN0L31K820...

Lese dazu mein Beitrag: Brief a.d. deutsche Oeffentlichkeit

Apostroph @, Down Town (Switzerland), Samstag, 31.01.2015, 06:56 vor 3965 Tagen @ Sylvia 2044 Views

Das Investitions-Klima hat sich nicht nur in Russland fatal verschlechtert, sondern wird sich vielerorts gegen Null bewegen.

Das ist der grossen Mehrheit auch gar nicht bewusst, weil die 'Strippenzieher' jetzt mit enormem Einsatz und geballter Kraft alles aufmischen, was ihnen nützlich ist.


Aus unzählig vielen Eldorados wird so ein Desperados....

pro memoria : ich grüsse Dich.

Apo'

--
"Wir können nicht alle Helden sein, weil ja irgendeiner am Bordstein stehen und klatschen muss, wenn sie vorüber schreiten."

W. Adair

Zur Investitionssicherheit in Russland

Piter @, Samstag, 31.01.2015, 09:02 vor 3965 Tagen @ Apostroph 2234 Views

Hallo Apo,

Das Investitions-Klima hat sich nicht nur in Russland fatal verschlechtert,
sondern wird sich vielerorts gegen Null bewegen.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass das Investitionsklima in Russland, im Vergleich zu Westeuropa, gar nicht so schlecht ist.

Wenn wir einmal von äußeren Belastungsfaktoren, wie schwacher Währung, absehen, sind die Geschäftsmöglichkeiten in Russland vergleichsweise gut.

Es gibt hier eine ganze Reihe von Familien, mit Kleingewerben, die in Deutschland gar nicht überlebensfähig wären, weil die bürokratischen Probleme, die Steuerberichterstattung, das Arbeitsrecht, die Gesundheitsbehörde, die Anwälte, usw. (habe ich jemanden vergessen?) - jegliche Bemühungen in Richtung Selbstständigkeit, verhindern.

Abgesehen davon, ist der Kapitalbedarf für den reinen Geschäftsbetrieb um ein Vielfaches größer, als in Russland.

In Russland holen bspw. Cafes oder Restaurants, sofern sie gut besucht werden, innerhalb von weniger als 3 Jahren, ihre Investitionen wieder zurück. In Deutschland habe ich einmal gehört, dass ein Cafe oder Restaurant, mit 6-10 Jahren rechnet, bevor die Anfangsinvestitionskosten wieder zurückgeflossen sind. Eine Kapitalrendite von lächerlichen 10% und dafür muss der Geschäftsführer meist auch noch täglich für einen Hungerlohn arbeiten?

Kommen wir nun zu den negativen Aspekten in Russland,

Es ist NICHT die Korruption, die uns die meisten Probleme bereitet. Es ist eher die Faulheit der Behörden. Überall gibt es Betrüger und Verbrecher. Fährt mir jemand ins Auto, werde ich vom Unfallverursacher beschimpft. Jeder 10. Neubau wird wahrscheinlich nicht fertig gestellt. Riesige Summen verschwinden einfach nach "Offshore" und die Polizei tut nichts, weil die Verbrecher beschützt werden. Allen voran von der "Israel-Lobby". Das nennt man dann "Liberalismus". Es werden keine Verfahren eröffnet. Die reinste Anarchie. Jeder tut was er will und wenn er ein "kleiner Gauner" ist, so wandert er vielleicht für ein paar Jahre in das Straflager.

Diese Probleme sind so groß, dass ich nicht weiß, wie man sie jemals in den Griff bekommen sollte. Sobald einem der Verbrecher mal ein Haar gekrümmt wird, schreit die Presse los und es werden Sanktionen verhängt. Unglaublich!

Hinzu kommt, dass meinem Volk seit der Oktoberrevolution, der Wille fehlt, etwas selbst in die Hand zu nehmen.

Man könnte ja wenigstens auf dem Land zusammenhalten, die umliegenden Wiesen und Felder gemeinsam bewirtschaften, die Viehhaltung zentralisieren und kleine Märkte betreiben. Da braucht man auch nicht ständig über Investitionsbedingungen oder Bürokratie jammern, weil es schlichtweg niemanden interessieren würde, was da ein paar Leute vom Lande tun.

Es ist oft die sklavenähnliche Lethargie, welche das Land kaputt macht.

Gruß
Piter

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