Was wäre wenn Griechenland plötzlich komplett der EU den Rücken kehrt und das unaussprechliche wahr werden würde.
Der Mann scheint immerhin einen klaren Verstand zu haben. "Man soll sie billig hoeren beede" stand schon im Sachsenspiegel.
Billig hiess damals noch "gerecht" ...
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Auf ZeroHedge und Syriza gefunden (hier deutsche Uebersetzung von mir - Creative Commons "Αυτή η εÏγασία χοÏηγείται με άδεια Creative Commons ΑναφοÏά ΔημιουÏγοÏ-Μη ΕμποÏική ΧÏήση 4.0 ΔιεθνÎÏ‚") - Statement von vor der Wahl am Wochenende:
"Die meisten von Ihnen, liebe Handelsblatt-Leser [konnte es dort nicht finden - CM] werden sich schon eine Meinung ueber diesen Artikel gebildet haben, bevor Sie ihn ueberhaupt gelesen haben. Ich flehe Sie an, nicht so voreilig zu sein. Vorurteile waren noch nie gute Wegweiser, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Verwerfungen, die Bigotterie, Nationalismus oder gar Gewalt schueren.
2010 war Griechenland nicht mehr in der Lage, seine Schulden zu bedienen. Leider beschlossen europaeische Politiker, dieses Problem koenne man durch das groesste Darlehen der Geschichte, gekoppelt mit finanziellen Austeritaetsmassnahmen, bekaempfen, was mit mathematischer Praezision dazu fuehrte, dass das Volkseinkommen, aus dem die alten wie die neuen Schulden bedient werden mussten, sank. Die Insolvenz wurde behandelt als sei sie nur ein Liquiditaetsengpass.
Mit andern Worten, Europa verhielt sich wie unehrenhafte Bankiers, die schlechte Schulden nicht abschreiben, sondern stattdessen der insolventen Institution neues Geld leihen, damit es aussieht, als wuerden die urspruenglichen Schulden bedient und so den Bankrott weiter hinausschieben. Mit gesundem Menschenverstand konnte man ohne weiteres erkennen, dass dies mein Land in eine schicksalhafte Klemme bringen wuerde. Dass, statt die Situation zu stabilisieren, Europa eine Lage schaffen wuerde, die mit sich selbstverstaerkender Konsequenz die Grundlagen Europas selbst erschuettern musste.
Meine Partei und ich wehrten uns damals heftig gegen das Schuldenabkommen 2010 und das nicht, weil Ihr Deutschen uns zuwenig, sondern weil Ihr uns viel, viel mehr gabt als Ihr haettet tun sollen und unsere Regierung viel mehr davon anahm, als sie haette duerfen. Gelder, die weder den Griechen helfen wuerden (da sie in einem Schwarzen Loch uneinbringlicher Schulden verschwanden) noch verhindern konnten, dass die griechischen Staatsschulden weiter ausser Kontrolle gerieten. Dies alles verbunden mit grossen Kosten sowohl fuer die griechischen wie die deutschen Steuerzahler.
Und wie nicht anders zu erwarten, bestaetigten sich unsere Voraussagen schon im Folgejahr 2011. Die Kombination aus gigantischen neuen Schulden und einschneidenden Sparmassnahmen, die die Einkommen sinken liessen, stabilisierten nicht nur nicht die Verschuldung, sondern trafen auch noch die schwaechsten Buerger, und machten aus Menschen, die bis dahin ein bescheidenes geordnetes Leben fuehrten, eine Armee von Armen und Bettlern und nahmen ihnen ihre Wuerde. Der drastische Einkommensrueckgang liess tausende Unternehmen bankrott gehen und staerkte so die Macht der verbleibenden oligopolistischen Strukturen. Die Preise fielen zwar, aber immer noch langsamer als Loehne und Gehaelter, wodurch die Nachfrage nach Guetern und Dienstleistungen sank, die Nominaleinkommen fielen und die Schulden unaufhaltsam weiter stiegen. So weitete sich die Verzweiflung aus und die Schlangenbrut konnte unaufhaltsam gedeihen - mit dem Ergebnis, dass Neo-Nazis in unseren Strassen marschierten und ihre Hassbotschaften predigten.
Obwohl diese Politik des Hinausschiebens gescheitert ist, wird an ihr bis heute festgehalten. Der zweite griechische 'Bailout' im Fruehling 2012 buerdete den bereits geschwaechten griechischen Steuerzahlern weitere Lasten auf, hoehlte die Sozialversicherungen aus und bereicherte eine neu geschaffene Kleptokratie.
Selbst angesehene Kommentatoren haben in letzter Zeit ueber Zeichen einer griechischen Stabilisierung geschrieben, meinen sogar Anzeichen fuer Wachstum zu erkennen. Aber dieses 'griechische Wirtschaftswunder' ist nur eine Fata Morgana, die so bald als moeglich als solche erkannt werden muss. Der bescheidene Anstieg des griechischen Bruttosozialprodukts um 0,7% ist nicht Anzeichen fuer das Ende der Rezession (wie gern behauptet wird), sondern zeigt, dass sie anhaelt. Bedenken Sie: im gleichen Atemzug berichten dieselben Quellen von einer Inflationsrate von minus 1,8%, also Deflation. Also war der Anstieg des realen BSP nichts anderes als eine Schrumpfung des nominalen BSP! Mit andern Worten, es sind einfach nur die Preise schneller gefallen als das Nationaleinkommen. Das kann man nicht gerade als das Ende einer Rezession feiern!
Lassen Sie mich Ihnen deutlich sagen, dass diese schaendliche neueste Version einer 'griechischen Statistik' als Versuch, die Krise fuer beendet zu erklaeren, nichts als der schaebige Versuch ist, die Europaer bezueglich der griechischen und europaeischen Tatsachen hinter's Licht zu fuehren. Lassen Sie es mich deutlich sagen: die griechischen Schulden sind untragbar und werden nie zurueckgezahlt werden [koennen], insbesondere jetzt, wo Griechenland einer Art 'fiskalischen Waterboardings' ausgesetzt ist. Dieses Bestehen auf einer Politik, die in die Sackgasse fuehrt und die Weigerung, einfachste Rechenregeln zu beherzigen, wird fuer den deutschen Steuerzahler teuer und beschaedigt dauerhaft die Wuerde dieser stolzen europaeischen Nation. Schlimmer noch, ueber kurz oder lang werden sich Deutsche gegen Griechen, Griechen gegen Deutsche wenden und das Ideal eines geeinten Europa wird schwestens beschaedigt werden.
Deutschland, insbesondere der hart arbeitende deutsche Arbeiter, haben von SYRIZA nichts zu befuerchten. Im Gegenteil. Wir wollen unsere Partner nicht veraergern. Wir wollen nicht noch mehr Geld und im Gefolge hoehere Defizite. Wir wollen vielmehr unser Land stabilisieren, den Haushalt ausgleichen und, natuerlich, der Drangsalierung griechischer Steuerzahler durch ein letztlich undurchfuehrbares Schuldenabkommen ein Ende setzen. Wir wollen diese endlose Kreditverlaengerung nicht auf Kosten der deutschen Buerger beenden, sondern zum gegenseitigen Vorteil aller Europaeer.
Verehrte Leserinnen und Leser, ich habe Verstaendnis fuer Ihre Forderung, dass unsere Regierung all ihre Verpflichtungen erfuellen solle und dass sie denken, dass wir ansonsten wieder unsere alten, tadelnswerten Verhaltensweisen fortsetzen koennten. Ich nehme Ihre Aengste ernst. Aber ich darf feststellen, dass nicht SYRIZA der heutigen Kleptokratie Vorschub geleistet hat, die so tun, als 'reformierten' sie etwas, solange es ihre unberechtigten Privilegien nicht antastet. Wir sind bereit zu einschneidenden Reformen und bemuehen uns fuer diese ein Mandat des Volkes zu erhalten, immer in Abstimmung mit unseren europaeischen Partnern.
Wir wollen Europa einen New Deal bringen, der es den Menschen erlaubt, wieder zu atmen, schoepferisch taetig zu sein und in Wuerde zu leben.
Am 25. Januar hat Europa eine grosse Chance. Eine Chance, die es nicht versaeumen sollte."
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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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