Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat,...

Zooschauer @, Donnerstag, 29.01.2015, 19:28 vor 3490 Tagen 6824 Views

... IST EIN SKLAVE.

sagte Friedrich Nietzsche.

Auf diesen Satz bin ich neulich erst gestoßen. Wir sind ja schon länger auf dem Weg in die Sklavenhaltergesellschaft 2.0, in der sich die Sklaven gar nicht bewusst sind, in welchem Zustand sie leben, weil "der Herr" ihnen immer fleißig zu fressen und zu saufen gibt und immer reichlich Unterhaltung.

Sklaven tragen nicht zwangsläufig schwere Ketten aus Eisen. Die Ketten sind heute eher unsichtbar und manifestieren sich in Burnout, Depression, Workaholic, Verlustangst, Verelendungssorgen und anderen Zuständen, die uns kleinhalten und dazu bringen, dass wir weiter Tag für Tag unseren Platz auf der Galeere einnehmen - bis zum bitteren Ende.

Oder wir wachen auf.

Und dann?

Schwer zu sagen...


Viel Spaß beim Grübeln!

Der Film dazu

Ankawor, Donnerstag, 29.01.2015, 20:03 vor 3490 Tagen @ Zooschauer 5374 Views

Dazu gibt es einen schönen kleinen Film, der hier wohl auch vor längerem schon mal verlinkt wurde. Es gibt auch irgendwo nun eine deutsche Übersetzung.

Dort werden einige interessante Dinge aufgezeigt, aber er hört genau da auf, wo du auch aufhörst.

Oder wir wachen auf.

Und dann?

https://www.youtube.com/watch?v=Xbp6umQT58A&list=PL0D1CC7BABE981942


Aber was meint Nietzsche eigentlich damit. Wer acht Stunden arbeitet, hat ja zwei Drittel des Tages dann für sich selbst. Wahrscheinlich meint er eher die Wachzeit.

Ich arbeite jeden Tag zu viele Stunden, um mal so viel Geld zu haben, dass ich dann machen kann, was ich eigentlich machen will. Und so vergehen die Jahre ...

... IST EIN SKLAVE.

sagte Friedrich Nietzsche.

Auf diesen Satz bin ich neulich erst gestoßen. Wir sind ja schon länger
auf dem Weg in die Sklavenhaltergesellschaft 2.0, in der sich die Sklaven
gar nicht bewusst sind, in welchem Zustand sie leben, weil "der Herr" ihnen
immer fleißig zu fressen und zu saufen gibt und immer reichlich
Unterhaltung.

Sklaven tragen nicht zwangsläufig schwere Ketten aus Eisen. Die Ketten
sind heute eher unsichtbar und manifestieren sich in Burnout, Depression,
Workaholic, Verlustangst, Verelendungssorgen und anderen Zuständen, die
uns kleinhalten und dazu bringen, dass wir weiter Tag für Tag unseren
Platz auf der Galeere einnehmen - bis zum bitteren Ende.

Oder wir wachen auf.

Und dann?

Schwer zu sagen...


Viel Spaß beim Grübeln!

Danke für den Link - und für alle weiteren Antworten hier! (oT)

Zooschauer @, Donnerstag, 29.01.2015, 22:15 vor 3489 Tagen @ nemo 3845 Views

- kein Text -

Menschenfarmen, Sklaverei und Staatsglauben??

Centao @, Donnerstag, 29.01.2015, 21:57 vor 3490 Tagen @ Ankawor 4313 Views

Hallo Ankawor,

ein interessanter Film, aber extrem vereinfachend.. und für viele Gesellschaften, gerade im Westen, wie inzwischen auch im Osten schlicht unpassend.

Die Urheber des Films vernachlässigen, dass Leben eben Wettbewerb und Urschuld bedeutet. Wer also im Wettbewerb moderner Gesellschaften systemisch arbeitet, akzeptiert, mangels Alternative, die Arbeitsteilung, Machtstellung und auch das Parasitentum der Abgaben.

Dieses wächst eben bis zum Tod und Übergang des Wirtes, wenn es keine Diskussion über die Abgabenhöhe gibt.

Tja um das zu verhindern, gibt es Hartz4, Pegida, Genderbla, Migrantentaumel, Grüne, Bunte, Braune und Antifa.., natürlich als strukturell sichernde und auch krankmachende Elemente (im Film erkannt).

Moderne Angestellte haben in der Regel viel Freizeit, wenn sie nicht alles falsch im Leben machen.. und Rentner sind die "Macht" in diesem Staate.

Über die Klasse der (Schein-)Selbständigen hat ja auch @Dieter und andere schon genug gesagt. Ja diese Klasse bildet das Sahnehäubchen, die Zierde jedes modernen Staatswesens & seiner Steuereintreiber. Intrinsisch motiviert, überaus emsig, marktagressiv und abends oft zu schwach über Geld nachzudenken.. Das Bild vom hobb'schen Unterhund passt gut.

Also der Film ist mir zu einfach, wir waren hier mal in der Diskussion schon ein wenig weiter. Einen Ausweg hat ja @Silke versucht zu formulieren, ich aber sage dagegen: "Menschen brauchen Führung", jedenfalls die meisten und als Masse sowieso. Das Tor zum Urzustand des Paradieses ist wohl fest verschlossen. Berechtigte Zweifel habe ich eher an der Praxis, Ethos und Qualität der "Führung".

Nur die im Film hinterlegte Praxis staatenloser Gebilde, die dann wohl automatisch auf Warlords setzen, sind eben keine Alternative. In einer Gesellschaft mit Memen in diesem Sinne "Unfreien", kann der Einzelne kaum überleben, geschweige denn sich und die Seinen sichern? Warum auch??

Es bleiben für mich viele Fragen offen.

Danke für Deine Beiträge.

Gruß,
CenTao

Wettbewerb als debitistische Entgleisung

nemo, Donnerstag, 29.01.2015, 22:34 vor 3489 Tagen @ Centao 3938 Views

Der Wettbewerb ist menschengemacht und nicht natürlichen Ursprungs.

Das irre am Wettbewerb ist doch, dass der Mensch sich als Konkurrent
seiner selbst sieht. Und das ist einfach nur psychisch krank. Da fehlt
jede Sympathie, jeder Verstand und Gemeinsinn. Da ist jeder der
Fressfeind des anderen, aber das ist nicht die menschliche Natur,
sondern die Profitsucht des Kapitalismus oder besser des
Debitismus. Und den gibt es nirgendwo anders, nur beim Menschen.

Ebenso wie sportliche Wettbewerbe sind wirtschaftliche Wettbewerbe
völlig sinnlos. Mit dem Unterschied, dass der wirtschaftliche Wettbewerb
dafür verantwortlich ist, wenn unsere Welt in Schutt und Asche gelegt
wird.


Gruß
nemo

Wettbewerb ist eine Fiktion der Walrasischen und anderen "Volks"-"Wirtschafts"-"Lehrer", wie der "homo oeconomicus" ...

CrisisMaven ⌂ @, Freitag, 30.01.2015, 11:42 vor 3489 Tagen @ nemo 3958 Views

Der Wettbewerb ist menschengemacht und nicht natürlichen Ursprungs.
Das irre am Wettbewerb ist doch, dass der Mensch sich als Konkurrent seiner selbst sieht. Und das ist einfach nur psychisch krank.

Wenn er darf, wie er kann, der Mensch, tut er das nicht.

Grosse Industriezweige versuchen sich in der Regel zu kartellieren.

Das aber ist ja -ausser bei Zentralbanken natuerlich, auch wenn (mir) keiner erklaeren kann, was da anders ist am poehsen Monopol- nicht gewollt, dagegen braucht es sozialistische Ordo-"Liberale" und Kartellwaechter, wie im Iran Revolutionswaechter - mit der gleichen Arroganz und Haeme und Zerstoerungswillen!

Nein, in der Wirtschaft gibt es in der Regel den Versuch -wenn man die Wirtschaft in Ruhe laesst!- langfristige Vertraege einzugehen. Z.B. nicht Lieferanten jedes Jahr von Neuem gegeneinander auszuspielen. Denn: wenn der Lieferant, sagen wir, eine Tiefzieh-Maschine fuer ein Kunststoffteil anschaffen soll fuer eine Jahresproduktion Kunststoffteile fuer einen Automobil-Konzern und weiss, dass er den Vertrag nach einem Jahr verlieren kann, dann muss er ("Management ist Entscheidung unter Ungewissheit") die Maschine vorsichtshalber auf alle in einem Jahr gelieferten Teile amortisierend aufschlagen, nicht ueber z.B. drei Jahre verteilt, wie es der Nutzungsdauer der Maschine vielleicht entspraeche. Hinzu kommen vermehrte Ruestzeiten, Umbauten, Personalschulungen, Rueckstellungen etc.

Effekt: bis auf ein paar Lieferanten, die mit Kampfpreisen in einen fuer sie neuen Markt eindringen wollen, erhaelt der ausschreibende Konzern von allen angefragten Lieferanten hoehere Preise genannt als in dem Falle, da er eine dauerhafte, vertrauensvolle Kooperation in Aussicht stellt!

Dieser "homo homini lupus est"-Gedanke wurde in der Staatstheorie erfunden, um die Menschen nach einem starken Staat schreien zu lassen und in der Wirtschaftstheorie, um die ... Menschen nach einem starken Staat schreien zu lassen. Mehr ist dahinter nicht!!!

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Mit der Möglichkeit zu differenzieren, kam der Wettbewerb..

Centao @, Samstag, 31.01.2015, 00:56 vor 3488 Tagen @ CrisisMaven 3367 Views

das ist doch schon biologisch begründet, oder?

Kooperation und Konkurrenz sind doch gerade die Zierde einer lebendigen Wirtschaft..

Hallo CrisisMaven,

Wirtschaftsgeschichte, z.B. der Klau der deutschen Eisenbahn von den Belgiern, die sie wiederum aus England besorgt hatten.., zeigt vor der Monopolisierung ein gesundes Wirtschaftsleben auf. Die Re-Nationalisierungen waren oft ein Desaster.

Die Wirtschaft versucht, wenn man sie lässt, Konkurrenz zu vermeiden.., was sie unter anderem durch Rechte versucht. Patentrechte wiederum sind staatlich protegiert. Deutschlands industrielle Blüte im ausgehenden 18 Jahrhundert bis um 1900 rum, war durch Konkurrenz bis auf das Messer und fehlende Patentrechte gekennzeichnet. Erst danach kamen die großen Firmen, z.B. Automobil, Eisenbahnen, Stahl. Wirtschaft ohne Staatsgarantien ist Wettbewerb unter Höchstleistung (siehe Drogenkartelle).

Was Kapitän @Nemo eher vermelden sollte, ist meiner Meinung nach nicht der Wettbewerb, sondern der Debitismus, getrieben aus Zerstörung durch Verstädterung, Agraindustrie und Industrie. Diese enstehen doch aber primär aus Wachstumskonzentration, Verschuldung, Staatsausbau, organisierter Kriminalität und völlig falscher Bewertung natürlicher Lebensräume für das Leben. Sportwettbewerbe sind da doch unschuldig..<img src=" />?

Immer wieder schön das hier scheinbare Selbstverständlichkeiten hinterfragt werden!

Der Schlag zum "homo oeconomicus" ist wirtschaftstheoretisch - naja eher Neusprech alter Tatsachen?

Grüße,
CenTao

Gewinner und Verlierer

nemo, Samstag, 31.01.2015, 12:02 vor 3488 Tagen @ Centao 3275 Views

bearbeitet von nemo, Samstag, 31.01.2015, 12:26

Hallo Centao,

wenn Konkurrenz und Wettbewerb bedeutet, als Sieger auf dem Markt zu stehen,
dann bedeutet das in letzter Konsequenz die Vernichtung der anderen
Markteilnehmer.

Es beginnt harmlos beim Sport, wo es nur um Prestige, Medaillen und Sponsoren-
verträge geht. Es endet beim globalen Kampf um die letzten Öl- und Gasfelder.

Hat die Kriegshetze gegen Russland irgendetwas mit der Krim zu tun? Das
glauben nur noch wahrnehmungsgestörte Journalisten, die in einer naiven
Kinderwelt leben. Nein, wir werden medial auf Krieg eingestimmt, weil es um
das wirtschaftliche Überleben des Systems geht.

Das System des Kapitalismus ist auf Konkurrenz, Wettbewerb und Debitismus
aufgebaut. Ein System kann nicht nachhaltig und nützlich wirtschaften, wenn
es in erster Linie um Profite geht.

Das System sagt uns, es gibt Gewinner und Verlierer. Das ist jedoch eine sehr
beschränkte Sichtweise. Im Grunde sind 90% Sklaven der anderen. In einem
funktionierendem System könnten alle gewinnen, ohne dass Konkurrenz aus
dem Weg geräumt werden muss. Es ist eine menschliche Entscheidung, nach
welchen Prinzipien wir wirtschaften. Wir könnten genauso gut anders
entscheiden.

Gruß
nemo

Gibt es "biologische" Begruendungen ueberhaupt? Wirtschaftsideologie ist nicht Wirtschafts-Forschung ...

CrisisMaven ⌂ @, Samstag, 31.01.2015, 13:08 vor 3488 Tagen @ Centao 3511 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.02.2015, 18:48

das ist doch schon biologisch begründet, oder?

Was ist das? Ich als Agnostiker stehe solchen "kausalen" Erklaerungen immer aeusserst misstrauisch gegenueber.

Kooperation und Konkurrenz sind doch gerade die Zierde einer lebendigen Wirtschaft.

Nein, das genau behaupten die, die von Wirtschaft keine Ahnung haben und deshalb

- Preisbindung fuer illegal erklaeren wollen

- die Durchleitung von Strom durch fremde Stromnetze, dann, wenn das nicht gut funktioniert, auch noch die Trennung von Stromnetzbetreiber und Stromerzeuger herbeidekretieren

- in die Preisbildung bei Roaming-Gebuehren eingreifen

- erst die privatwirtschaftlich sich bildednden Eisenbahnen verstaatlichen und dann, wenn diese den Staat in den Konkurs zu treiben drohen, sie uebereilt "privatisieren" (das dann aber doch nicht hinkriegen und nur die Rechtsform wechseln, aber die Aktienanteile zu 100% behalten [muessen - weil sie keiner haben will])

- die die Post privatisieren, aber am Briefmonopol festhalten

- die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.

Nein, Wettbewerb ist nicht per se "natuerlich", sondern nur dort, wo ein Anbieter schlechter liefert als ein anderer. Wenn alle in einem Dorf zufrieden sind mit einem Baecker, gibt es nur einen.

Wenn dieser es nicht mehr schafft, muss er entweder vergroessern oder ein weiterer kommt hinzu. Es sei denn, man schraenkt das, wie bei den Apotheken, ein. Dann werden es statt Filialketten eben lauter Einzelbetriebe und die Arzneimittel entsprechend teuer.

Wirtschaftsgeschichte, z.B. der Klau der deutschen Eisenbahn von den Belgiern, die sie wiederum aus England besorgt hatten, zeigt vor der Monopolisierung ein gesundes Wirtschaftsleben auf. Die Re-Nationalisierungen waren oft ein Desaster.

Das ist mir jetzt zu kryptisch und kaum nachpruefbar. Zumal man unter "Monopolisierung" ebenso wie unter "Nationalisierung" tausend verschiedene konkrete Dinge verstehen und verstecken kann. Wenn man so weit ab in die Wirtschaftsgeschichte tauchen muss, gibt es offenbar keine neueren Beispiele, um die verfochtene These zu stuetzen.

Die Wirtschaft

Wer bitteschoen ist das denn? (Die Kneipe um die Ecke?)

versucht,

Ist "die Wirtschaft" nun eine Frau mit langem weissem Haar? Wie kann "die" Wirtschaft einerseits aus lauter gegeneinander arbeitenden Einheiten (DEIN Wetbewerbsmodell!) bestehen und gleichzeitig "eine" sein? Auch diesen Begriff weigere ich mich, als diskussions-wuerdig anzuerkennen und verwende ihn daher nicht (weiter)!

wenn man sie

Wen?

lässt,

Wer? laesst?

Konkurrenz zu vermeiden.

Nein, auch das ist verkuerzt. Jeder Automobilbauer versucht, sich eine gewisse gesunde Konkurrenz unter seinen Zulieferern zu erhalten - aber eben keine "unendliche" (Kropotkins inkompatible unzaehlige Betriebssysteme und aehnlicher Unsinn). Das kommt davon, wenn man von "die" Wirtschaft und "der" Konkurrenz redet.

"Die Voegel" verhalten sich so und so ist schon Unsinn, "alle eierlegenden Organismen" ist noch mehr Unsinn.

Aber alle Voegel wollen ueberleben. Da, wo das durch Konkurrenz leichter zu erreichen scheint, versuchen sie es mit Konkurrenz, ansonsten mit Kooperation (bzw. es bilden sich Arten oder sterben aus, deren Verhalten das eine oder andere Prinzip nachahmt). Und das kann sogar mehrmals im Leben wechseln - bei Unternehmen genauso. Von Land zu Land ebenso (ein Land mit kartellierter Stahlindustrie, das andere ohne usw.).

was sie unter anderem durch Rechte versucht.

Nein. Das muesste man mal beweisen. Ausser dem allgemeinen Eigentumsrecht (Privateigentum), aus dem sich auch die Haftung ergibt, ohne das es kein Wirtschaften gaebe, will sie moeglichst wenig Regulierungen! "Die" Wirtschaft ...

Patentrechte wiederum sind

... ein Relikt kaiserlich verliehener Privilegien. Ja. So wie EU-verordnete Trennung von Netz und Schiene, Netz und Stromerzeugung, Netz und Gas, Netz und ...

staatlich protegiert.

Staatlich, gaaaaanz recht.

Deutschlands industrielle Blüte im ausgehenden 18 Jahrhundert bis um 1900 rum, war durch Konkurrenz bis auf das Messer und fehlende Patentrechte gekennzeichnet.

Nein, so ganz stimmt das nicht. Und das ist auch kein Widerspruch. Ich sagte ja, die Industrien versuchen es mit Kooperation, wo es sinnvoll ist, ansonsten mit Wettbewerb.

Erst danach kamen die großen Firmen, z.B. Automobil, Eisenbahnen, Stahl.

Genau, die dann NOCH effizienter wurden. Denn: die hoehere Produktivitaet gibt es i.W. nur um den Preis hoeheren Kapital-Einsatzes. Natuerlich werden Unternehmen dann groesser. Die Ursachen darf man nur nicht auf den Kopf stellen. Und natuerlich nimmt die Innovationsgeschwindigkeit zyklisch ab. Es gibt Markt-Saettigungs-Phaenomene (nicht jede neue Eisenbahn ist eine sinnvolle Eisenbahn!). Und dann kommen die o.g. Netz-Schiene-Trennungs-Stuemper und versuchen uns zu erzaehlen "frueher war alles besser". Es ist halt Unbildung, die man da gewaehren laesst.

Wirtschaft ohne Staatsgarantien ist Wettbewerb unter Höchstleistung (siehe Drogenkartelle).

Nein. Gar nie nicht. Die US United Steel Corporation wurde zu Zeiten hoechsten Wettbewerbs von Schwab gegruendet, der dazu den eingeschworenen Wettbewerber Andrew Carnegie ueberzeugen musste.

Drogenkartelle und organisierte Kriminalitaet sind von Politikern kuenstlich am Leben erhaltene Wirtschaftsformen, die es tatsaechlich insofern nur durch Staats"garantien" gibt. Schaffe das Betaeubungsmittel-Strafrecht ab, und ab morgen hast Du das Zeug in der Apotheke - und da das Generika sind, ohne allzu grossen Wettbewerb, weil sich das bei den Margen nicht lohnt. Es gibt auch nur eine Kali&Salz AG, sozusagen.

Was Kapitän @Nemo eher vermelden sollte, ist meiner Meinung nach nicht der Wettbewerb, sondern der Debitismus, getrieben aus Zerstörung durch Verstädterung, Agraindustrie und Industrie.

Jetzt kommen wir von der Frage ab. Ich erlebe hier immer wieder, dass ab einem bestimmten Punkt Wirtschaftsthemen nicht mehr diskutiert werden koennen, weil dann kommt "was willst'n - ist doch eh' bald GO". Das ist etwa so, wie ich nicht Rembrandt diskutieren sollte - kann mir eh nie einen leisten?!

Diese enstehen doch aber primär aus Wachstumskonzentration, Verschuldung, Staatsausbau, organisierter Kriminalität

Ja.

und völlig falscher Bewertung natürlicher Lebensräume für das Leben.

"Bewerten" Debitsisten, die zur nicht-wirtschaftenden Stammesgesellschaft zurueck (muessen/wollen)? Nein, entweder wir bleiben im marktwirtschaftlichen Paradigma VOR dem G.O. und diskutieren dieses oder wir kriegen immer kurz davor die Kurve und betrachten es alles durch die debitistische Endzeit-Brille. Dann brauch' ich hier aber auch nicht mehr ueber Ukraine, Atomkraft, MMS, Milben oder anderes schreiben.

Sportwettbewerbe sind da doch unschuldig..<img src=" />?

Wer meint, ein Sportler betreibe Sport um des Wettbewerbs willen, der irrt (und ich war in zwei Wettkampfsportarten zugange, die ich heute noch ausuebe, in einer auf internationalem Niveau). Die paar Sportler, die das tun, tun es, weil sie einen persoenlichen Ehrgeiz haben und koerperlich dort ihn besser ausleben koennen. Waeren sie Stephen Hawking, wuerden sie es auf anderem Gebiet versuchen.

Nein, die Sportler, die ich kenne, die nicht wegen des Sports bald im Rollstuhl landen wollten, haben es fuer sich getan. Der Wettbewerb ist eine Messung der eigenen Leistung. Bis auf kommerzialisierte Sportarten geht man danach gemeinsam essen oder ein Bier trinken. Echte Konkurrenten taeten das so nicht.

Immer wieder schön das hier scheinbare Selbstverständlichkeiten hinterfragt werden!

Es sind keine Selbstverstaendlichkeiten! Es sind pure Ideologien. Und ja, diese muessen permanent hinterfragt und eliminiert werden.

Der Schlag zum "homo oeconomicus" ist wirtschaftstheoretisch - naja eher Neusprech alter Tatsachen?

Nein, er ist eine Fiktion derer, die gern was zum Regulieren haetten und deren Frau zuhause tut ihnen den Gefallen nicht! Da versuchen sie es mit der Wirtschaft. Zu unser aller grossem Schaden und auf dem Ruecken von Millionen Hungertoten in Afrika.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Natürlich meine ich die Wirtschaft (die Kneipe um die Ecke..),

Centao @, Samstag, 31.01.2015, 20:41 vor 3488 Tagen @ CrisisMaven 3183 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 31.01.2015, 20:47

Ausdruck von Kooperation, Kopulation und Konkurrenzdruck von Individuen<img src=" />.

Konkurrenzdruck von außen, führt entweder zum Kneipensterben, oder diese passt sich durch weitere Merkmalsausprägung an den Geschmack seiner (neuen, alten) Besucher an.

Anthropomorphismus, bzw. das menschzentrierte Verzerrbild der Evolution und deren Abbildung z.B. auf den Kapitalismus haben mich wohl auf den neoliberalen Holzweg versetzt. Das hatten wir hier schon mal, ist aber wohl über die zahlreichen EU-Ukraine-USA-RUS-Weltkonflikte der letzten Jahre komplett verschüttet gegangen..

Die biologische Begrifflichkeit der Umweltveränderung auf Arten ist ungleich dem Wirtschaftsbegriff Wettbewerb. Ist dieser zweite also eher eine Meme seiner Natur nach?

Eine erste Quelle [Heise] der Erkenntnis, wo es langgehen könnte: Konkurrenz und Wettbewerb als Evolution destruierende Mechanismen

Dazu auch einige interessante Kommentare -> Herrschaft ist das Unvermögen zur Selbstbeherrschung

Mit besten Grüßen,
CenTao

Danke: "... dass es sich beim erklärungsmächtigen Prinzip der Konkurrenz um einen Anthropomorphismus handelt."

CrisisMaven ⌂ @, Samstag, 31.01.2015, 21:30 vor 3488 Tagen @ Centao 3179 Views

Die biologische Begrifflichkeit der Umweltveränderung auf Arten ist ungleich dem Wirtschaftsbegriff Wettbewerb. Ist dieser zweite also eher eine Meme seiner Natur nach?

... wobei Anthropomorphismus schon wieder solch ein Wieselwort ist - welches Anthropos? Des nicht-wirtschaftenden Wilden, des rechtschaffenen Elektromeisters oder des Goldman-Sucks dem Hergott anal abhanden gekommenen Bankiers? (Uebrigens merke: rectum steht nicht immer fuer rechtschaffen ...)

--
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Atomkraft | in English

Verhaltensökonomie: "Wir sind keine kalten Nutzenmaximierer"

CrisisMaven ⌂ @, Freitag, 27.02.2015, 21:50 vor 3461 Tagen @ CrisisMaven 2943 Views

Dieser "homo homini lupus est"-Gedanke wurde in der Staatstheorie erfunden, um die Menschen nach einem starken Staat schreien zu lassen und in der Wirtschaftstheorie, um die ... Menschen nach einem starken Staat schreien zu lassen. Mehr ist dahinter nicht!!!

Nun, das sehen die Verhaltesoekonomen anscheinend langsam auch so (FAZ.net):

"Will ein Unternehmen gute Ergebnisse erzielen, ist ein Klima der Kooperation im Büro wichtiger als Wettbewerb"

"... haben wir unlängst ein wirklich faszinierendes Experiment mit Taxifahrern gemacht. ... in Athen [wo] Taxifahrer normalerweise mehrere Stunden auf den nächsten Fahrgast warten müssen. ... Jeder Taxifahrer hat einen hohen Anreiz, aus jeder Fahrt das Maximum herauszuholen. Aber genau das ist verblüffenderweise nicht geschehen. Die Mehrheit der Menschen handelt, so das Ergebnis unserer Forschung, viel fairer als angenommen - sie nutzt einen Informationsvorsprung viel seltener aus als gedacht." (Hervorhebung CM)

"Wirtschaftsideologie ist nicht Wirtschafts-Forschung"

"Wettbewerb ist eine Fiktion wie der "homo oeconomicus"

Siehe auch "Berufswahl, Bewerbung und Berufseinstieg"

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Unternehmer und Mitarbeiter sind cp. deutlich kooperativer als Staatenlenker..

Centao @, Freitag, 27.02.2015, 22:42 vor 3460 Tagen @ CrisisMaven 2790 Views

das leuchtet schnell ein, denn die sind immer (Ihr Arbeitsleben lang) langfristig verantwortlich.

Ausnahmen gibt es aber auch zu Hauf.., aber schon z.B. Milgram lehrt ja, woher das "Böse" kommen kann (und auch meistens kommt..).

Doch auch der Wettbewerbsgedanke ist schon dabei, denn Kooperation (Clusterung) macht Unternehmen und Mitarbeiter i.d.R. deutlich fitter.

Grüße,
CenTao

Es gibt zwei Sorten Menschen

Bendecho @, Donnerstag, 29.01.2015, 20:15 vor 3490 Tagen @ Zooschauer 5098 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.01.2015, 21:12

... IST EIN SKLAVE.

sagte Friedrich Nietzsche.


Guten Abend Zooschauer,

das ist ein guter Punkt und es ist gut, dass Du ihn gerade jetzt aufgreifst. Denn das Phänomen hat erschreckende Ausmasse angenommen.

Ich würde sogar soweit gehen, dass ich mich unfrei fühle, sobald ich mehr als die Hälfte der Woche einen Dienst leiste, der aus Arbeit besteht oder zumindest einem anderen zugute kommt. Also länger als 3,5 Tage die Woche ca. 8h Arbeit in einer Firma oder im Dienste einer Firma.

Aber ich habe beispielsweise mit meiner Frau Auseinandersetzungen diesbezüglich. Sie ist eine echte Schafferin. Sie gibt Vollgas. Sie ist selbständig, so wie ich. Aber am Ende des Tages und erst Recht am Ende der Woche klappt sie zusammen. Da hilft auch kein Burnout, die deutlichste Sprache des Körpers. Das wird auskuriert und dann geht es weiter…
In ihren Augen bin ich jemand, der lieber gerne rumliegt. Dabei sorge ich lediglich gut für mich. Eine Gabe, mit der wohl nicht jeder gesegnet ist - besonders in deutschen Landen.

Mein Vater sagte mir mal: Mein Junge, es gibt zwei Sorten Menschen auf dieser Welt - die Sklaven und die Könige.
Und je genauer ich mir unsere Zeit betrachte, muss ich ihm Recht geben. Die Leute sind für den verdammten Konsum und Sicherheitsgedanken bereit, alle Zeit der Welt zu opfern.

Gesellschaftlich gesehen ist der Workaholic oder besser dessen Sucht, als einzige Sucht, voll akzeptiert.

Freundlichst grüssend
Bendecho

Die (Zeit-) Sklaverei hat viele nicht direkt sichtbare/zaehlbare/messbare Facetten ...

CrisisMaven ⌂ @, Donnerstag, 29.01.2015, 20:37 vor 3490 Tagen @ Zooschauer 5639 Views

Weg in die Sklavenhaltergesellschaft 2.0, in der sich die Sklaven gar nicht bewusst sind, in welchem Zustand sie leben,

Nicht nur haben wir eine Steuerbelastung von vermutlich vier Fuenftel der Bruttoeinkommen, es kommen weitere zeitliche, und damit geldeswerte, Belastungen hinzu:

Wenn ich bedenke, wievielen ich frueher geholfen habe, Sozialhilfe-Formulare auszufuellen oder Wohngeld zu beantragen und wieviel Zeit dies Menschen kostet, die es nicht "blicken", und man hinzunimmt, was noch alles so kommt - Bundesausbildungsfoerderung (Eltern muessen Nachweise zusammensuchen und liefern, Rentenbescheide, Vermieterbescheinigung usw. usf.), dann darf man nicht nur rechnen, wieviel vom Arbeits-Tag fuer die Erarbeitung von Abgaben drauf geht, sondern man muss die ueberall subtil versteckten Zeitfresser in der angeblichen "Freizeit" auch noch einrechnen.

Da kommt erheblich was zusammen, was zu Nietzsches Zeiten geradezu undenkbar war.

--
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Wer "ist Sklave", und von wem?

politicaleconomy @, Donnerstag, 29.01.2015, 21:06 vor 3490 Tagen @ Zooschauer 4788 Views

... IST EIN SKLAVE.

sagte Friedrich Nietzsche.

Wer also nicht auch von 1/3 seines Einkommens leben kann, ist ein gezwungener Sklave, alle anderen "Mehrarbeiter" freiwillige?

Slave von wem? Arbeitend wofür?

Vielleicht für die, die Michael Hudson hier benennt: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=339230

Was ist jemand, der nicht nur nicht von 1/3 seines Einkommens nicht leben kann, sondern auch noch permanent seinen "Gürtel enger schnallen" und 5 Jahre seines Lebens länger arbeiten soll?

Wer ist nach dieser Definition KEIN Sklave?

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