Hatten das heute auch, weil es ja wieder ein Puzzlestückchen ist, das eine Tendenz zeigt:
"Es ging um die "Freiheit, uns ohne Zurückhaltung über alles lustig zu machen", wir standen danach mit Angela Merkel "mit Frankreich und ganz Europa für Freiheit und Demokratie" und nur wenige entmenschte Scharfmacher wüteten gegen den Konsens, dass wir alle Charlie sind und es nun darauf ankomme, die wenigen Nicht-Charlies mit coolen Mohammed-Witzen von den Vorteilen der westlichen Lebensart zu überzeugen.
Nun aber schert das Festkomitee des Kölner Karnevals aus der breiten Front der Islamisten-Gegner aus: Ein geplanter „Charlie Hebdo“-Wagen, der nicht etwa Allah oder seinen Propheten samt Ehefrau Aische im durchsichtigen Negligé, sondern ein paar Comiczeichner zeigen sollte, wird gestrichen. Stattdessen soll wie immer über die üblichen lokalen Witze, die faulen Griechen und Angela Merkel gelacht werden.
Ein mutiger Schritt des Festkomitees, das sich entschlossen zeigt, "die Freiheit des Karnevals" nicht einschränken zu lassen, wie es in Köln zur Begründung hieß. Der Persiflage-Wagen zu den Pariser Terroranschlägen habe die Gefahr heraufbeschworen, dass Andersgläubige sich provoziert hätten fühlen können. Islamisten hatten im Internet bereits geklagt, dass sie sich durch die Darstellung der Darsteller des Pariser Terroraktes in ihren Gefühlen verletzt sähen.
„Wir möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner Rosenmontagszuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben“, ließ das Festkomitee daraufhin wissen. Ein Wagen, der „die leichte Art des Karnevals einschränkt“, passe da nicht ins Bild. Zur Freiheit, seine Meinung frei zu äußern, gehöre auch die Freiheit, das nicht tun zu müssen, hatte die Frankfurter Rundschau schon zuvor in einer Fatwa des renommierten Freiheitsforschers Stephan Hebel festgelegt. "Wer Freiheit leben will, muss auch über ihre Grenzen reden", hatte der dekreditiert und eine Diskussion um die Frage gefordert, "wie wir mit Freiheit verantwortlich umgehen wollen".
Die Kölner Karnevalisten gegen die Verunendlichung der Freiheit (KöKaVerFre) haben eine klare Antwort gegeben. Obwohl "keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung" vorliegen, hatten sie die Größe, schon vor einer abstrakten Anschlagsgefahr zurückzuweichen. Der Klügere gibt nach, schließlich gibt es in einem freien Land, das weit weg ist von einer Islamisierung des öffentlichen Lebens, zahlreiche Möglichkeiten, auch über den Islam, die Islamisten und den Terror zu lachen. So könne „Charlie Hebdo“ hierzulande im privaten Rahmen jederzeit ebenso gezeigt werden wir provokante Mohammed-Karikaturen, hieß es in Köln.
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