Griechenland
bearbeitet von Jacques, Sonntag, 25.01.2015, 14:04
Die Einnahmen und Ausgaben Griechenlands der letzten 10 Jahre.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/200550/umfrage/staatseinnahmen-und-staats...
Ausschliesslich Defizite.
Die Schuldenlast soll irgendwo bei 320 Mia. liegen.
Ein marktüblicher Zins läge vermutlich bei 8-10% falls das Defizit noch etwas reduziert werden könnte.
D.h. 20-30 Mia. EUR pro Jahr, bei sagen wir 100 Mia. Staatseinnahmen.
Selbst wenn sämtliche Schuldenlast alt und neu umgeschuldet/neu verschuldet mit 2% verzinst werden müssten, liegt die Zinsslast bei rund 6 Mia. p.a. oder 3 Mia. EUR auf mittlere Sicht (bei Rückzahlung).
Sagen wir, Griechenland wird eine Abstotterungsfrist der 320 Mia. von 20 Jahren gewährt, ergäbe das rund 16 Mia. EUR pro Jahr.
Machen wir also die Milchmädchenrechnung:
Verbesserung strukturelles Defizit noch notwendig: 10 Mia. EUR (pro Jahr)
plus Rückzahlung/Zins 19 Mia. EUR, total 29 Mia. EUR ÜBERSCHUSS zu erwirtschaften. Das ist Verhältnis gesetzt zu ca. 150 Mia. EUR Staatseinnahmen in 6-8 Jahren).
Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das hat noch kein Staat fertiggebracht.
Unmöglich. Griechenland ist im Dead-lock uns sitzt am längeren Hebel.
Die Wettbewerbsfähigkeit holt Griechenland nur mit dem Austritt zum EUR zurück. Alles andere führt zu einer noch grösseren Depression und Rückgang der Staatseinnahmen.
Die EU hat genau zwei Möglichkeiten
A) Sie macht den Schuldenschnitt über 2/3 der Schulden und Griechenland verpflichtet sich im EUR zu bleiben.
B) Griechenland erklärt den Staatsbankrott und führt die Drachme wieder ein.
Danach würde ich handeln, aber die EU Politik nicht.
Ich vermute A) ansgesicht der Mia. Bombe von Draghi. Rund 200 Mia. dürften dafür draufgehen, die Staatsanleihen zu schneiden, die auch bei den nat. ZB's liegen.
Aber ohne Schuldenschnitt oder Bankrott/Drachme gehts nicht.
Der Markt weiss das haargenau, Griechenland bekommt am freien Markt nix mehr.
Aus Amen.
Den Schuldenschnitt wird man so nicht verkünden.
Der Bürger wird abermals angelogen werden:
Ich vermute eine Umschuldung der best. Staatsanleigen zu 0% Zins und aufgeschobener Tilgung. Irgendwann (Hoffung auf Infja, Hyperinfla)erledigt sich das Problem von selbst.
Diese umgeschuldeten Titel werden so aus dem Verkehr gezogen und liegen gemäss Verteilschlüssel bei den nat. ZB's. Als Aktiva
Das kommt in Einzelsummen dann alles ein bisschen leicht verdaulicher daher.
Zeit, Zeit, Zeit.
"Whatever it takes" sagte Draghi mal -eben- vor allem Zeit.
Die Konsequenzen? Soweit bin ich noch nicht.