Lieber politicaleconomy,
Du hast doch mit dem Dottore schon schön darüber diskutiert.
Seine Aussagen sind doch eindeutig.
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=365295
Ich habe das Forum so verstanden:
Nichts hat Wert an sich - nicht einmal die Waffe oder Gold.
Alles hat nur Wert in Bezug auf die zum Zwingen willige und potente Macht.
Die Eigentumsökonomik ist der Machttheorie nachgelagert und verschleiert den Kern des Wirtschaftens: Zwingen und Rauben (Tribut und Abgabe zur Vermeidung der von der legalisierter Macht dekretierten Sanktion zum Termin).
Kein Kontrakt wird friedlich und freiwillig geschlossen, sondern aus einer Not heraus (um neben der Urschuldbedienung von bereits bestehenden Abgabeforderungen der Macht runterzukommen oder sich gegenüber zukünftig zu erwartenden Abgabeforderungen der Macht vorwärts zu verteidigen).
Das hat Mises in der Tat teils nur unzureichend erkannt.
Sonst hätte er nicht solche hilflosen Sachen geschrieben:
Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel
http://mises.org/library/theorie-des-geldes-und-der-umlaufsmittel
…Im Tauschverkehr des Marktes nimmt das Geld seine Stellung als allgemein gebräuchliches Tauschmittel ein.
So musste es denn geschehen, dass aus der Reihe der marktgängigeren Güter, welche als Tauschmittel verwendet wurden, allmählich die weniger marktgängigen ausgeschieden wurden, bis zuletzt nur mehr ein einziges Gut übrig blieb, welches allgemein als Tauschmittel gebraucht wurde: das Geld.
Frühzeitig schon, hier eher, dort später, hat die Ausbildung des indirekten Tausches dahin geführt, zwei wirtschaftliche Guter, die beiden Edelmetalle Gold und Silber, als allgemein gebräuchliche Tauschmittel zu verwenden…
Andere Aussagen sind aber ganz markig:
"Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen." - Liberalismus, Teil I, Kapitel 11
"Der Staatsapparat ist ein Zwangs- und Unterdrückungsapparat. Das Wesen der Staatstätigkeit ist, Menschen durch Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung zu zwingen, sich anders zu verhalten, als sie sich aus freiem Antriebe verhalten würden." - Ludwig von Mises: Im Namen des Staates oder die Gefahren des Kollektivismus. Verlag Bonn aktuell, München 1982, ISBN 3-87959-091-5, S. 68, books.google
„Finden Waren keine Abnehmer oder Arbeiter keine Arbeit, dann liegt das ausschließlich daran, das die geforderten Preise oder Löhne zu hoch sind.“
Denn die massive Steuerung von Bewertungsprozessen und
Konjunktur durch Großbanken, Spekulatenkartelle und Zentralbanken läßt
sich so wunderbarst verschleiern, worin ja der Zweck der Mises'schen (dito
dottore'schen, Zara'schen) Übung besteht.
Die ZB ist eine Quasi-Staats-Institution und GB und Kartelle können nur wegen ihrer Komplizenschaft mit der zwingenden Macht irgendetwas für sich Vorteilhaftes machen .
Das macht aber jedes andere brave Mitglied einer Gesellschaft auch:
Platz unter dem Schirm der Macht suchen (Unterhund= Komplize der Macht werden durch Subventionsverschaffung, Interessenvorteilsnahme oder Verrentung/Transfersicherung) und diesen auf Biegen und Brechen verteidigen um nicht wie der Rest der Gesellschaft im Regen der Freiheit zu stehen.
"Massive Steuerung- und Bewertungsprozesse" erfolgen sowieso nur durch den globalen Markt als Ganzen. Der wird aber durch viele Marktteilnehmer mit mehr oder weniger großem Erfolg (je nach Mächtigkeit) zu verzerren versucht - Hauptakteure:
Lobbygesteuerte mit den global agierenden Playern verflochtene Politik, vulgo Staaten und auf der anderen Seite die Wählerschaft/Konsumenten/Rentner/Transferempfänger, vulgo Staatsfreunde.
Verlierer: die letzten Nachschuldner, die nicht mehr abwälzen können.
Raus kommt dabei aber immer was Anderes als erhofft (@Frosch).
Es ist eben kein Zufall, daß beim dottore eine Machttheorie des WERTS
vollkommen fehlt, sondern ein klares Indiz für seine ideologische
Strategie und die Interessen derer, die er und seine "Anhänger" damit
bedienen.
Das stimmt nicht.
Wert von irgendwas liegt in der Vermeidungsfähigkeit des Wirtschaftenden von der durch die legalisierte Macht dekretierten Sanktion jetzt und in der Zukunft.
Bin ich Untereigentümer (nur durch Zession von Obereigentümer möglich) kann ich mein Eigenthum beleihen und eine“ innovative“ Produktion durchziehen, den produzierten Müll an konsumgläubige Nachschuldner verkaufen und mit dem Gewinn tilgen, zinsen, meine Urschuld bedienen, und Abgaben leisten +reinvestieren, wenn ich irgendwie die Zeit zwischen Beleihungsbeginn und Gewinneingang vorfinanziert bekomme. Ich kann mich also (auf Kosten Anderer) leidlich liquide und abgabenbedienend halten.
Das Gleiche kann ich mit erfolgreich vermietetem Untereigentum (Beschützt durch den Obereigentümer und auf Kosten von Nachschuldnern) durchexerzieren.
Wenn ich nur mich (Körper und Geist) mein Eigentum nenne, kann ich auch damit erfolgreich den Zustand der Liquidität und Abgabenbedienung erhalten wenn ich cleverer, flexibeler und rücksichtsloser als die Anderen (Nachschuldner weltweit) am Besten in einer „Corporation“ bin.
Ich kann auch in der Grauzone zum Betrug agieren oder direkt oder indirekt betrügen und rauben wenn ich mich nicht erwischen lasse oder mich in und mit der Macht gut eingerichtet habe.
Die Macht setzt und interpretiert das Recht, das mich entweder beschützt oder verfolgt.
Wendet sich die Macht von mir ab oder ist sie nicht mehr mächtig genug, mein wirtschaftliches Gehampel zu sichern, vulgo „meine Forderungen durchsetzen“ kann ich Deine ganze Eigentumsökonomik vergessen.
Die erste Abgabe seit Beginn des Agierens der Macht und die folgenden Abgaben im Rahmen der installierten Machtkreisläufe sind nur durch Abwälzen auf Nachschuldner zu bedienen bis es eben keine Nachschuldner mehr gibt.
Örtlich begrenzte Eigentumsökonomien wurschteln so lange herum bis sie durch mächtigerer Gewalttäter abgelöst werden (Sumerer durch Kurganvölker oder Inka durch Spanier, Perser durch Makedonien, Phönizier durch Römer usw.).
Krieg,Tributpflicht und Sklaverei
->Kolonialisierung
->Imperialismus
->Globalisierung
->globaler Bankrott wenn keine Nachschuldner mehr gepresst werden können.
Stationär führbare Eigentumsökonomie widerspricht allen vom Dottore dargelegten Gesetzmäßigkeiten (Staatsquotenexplosion, Steuervermeidung mit Aufschuldungszwang, Verrentungssyndrom usw.)
Liebe Grüße
Silke