Mahnwache für Frieden und Toleranz in Berlin?

Reffke @, Mittwoch, 14.01.2015, 03:48 vor 3675 Tagen 3198 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 14.01.2015, 04:00

Sosehr ich den Sinn der Veranstaltung auch begrüße, desto mehr fühle ich von der Medienshow getäuscht, für die die ARD extra das Programm geändert hat und die live gesendet wurde.
Ich hab mir das gerade erst angesehn, also nicht live verfolgt:
http://mediathek.daserste.de/ARD-Sondersendung/Deutschland-ist-Charlie-Mahnwache-f%C3%B...
Es ist ein merkwürdiges Schauspiel!
Ausgerechnet der ewige Klinkenputzer in sämtlichen anGEZettelten ÖR-Quasselbuden Mazyek, der einst aus der "Islamkonferenz" Schäubles weg lief, und der einem geradezu winzigen, und demnach eher bedeutungslosen, aber hochtrabend "Zentralrat der Muslime in Deutschland" genannten Verein vorsteht, also den Eindruck weckt, irgendwie "repräsentativ" für die Millionen Muslime in Deutschland zu sein? [[zwinker]] , in Wirklichkeit aber wohl gerademal ca. 15000 Muslime "zentralisiert" :
Das ist doch völlig unverhältnismäßig...
Dazu war die Türkische Gemeinde zu Berlin e.V. Mitorganisator..., die lediglich lokale Bedeutung hat...
Von Kirchen, Juden, der Regierung war quasi die erste Garnitur vertreten samt Gauck und Merkel !

Wo waren die wirklich großen Verbände, die Millionen Mitglieder haben:
Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Verband der Islamischen Kulturzentren
Alevitischen Gemeinde Deutschland e. V

Obendrein hatte ich den Eindruck, daß kaum mehr als ca. 400 Leute da waren:
Sehr enttäuschend! [[sauer]]

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
------------------------------
==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Ein Aufmarsch unter vielen

Dieter, Mittwoch, 14.01.2015, 09:25 vor 3675 Tagen @ Reffke 2347 Views

bearbeitet von Dieter, Mittwoch, 14.01.2015, 12:37

Hallo Reffke,

Das in Berlin ist eine Aktion unter vielen. Man sollte sich derartiges mal umgekehrt vorstellen, da würden Rechtsradikale ein paar Islamisten (also Menschen à la Erdogan, also keine Terroristen) richten.
Analog zum jetzigen Geschehen müßten dann staatliche Aufmärsche organisiert werden, in denen betont wird, daß diese Aktion auf gar keinen Fall etwas mit der NPD oder Rechtsnationalen zu tun hat, das man differenzieren müsse. Wäre das vorstellbar? Ich glaube nicht, weil es den Interessen unserer Vasallen und Parteieinoligarchen nicht entspricht, unterstützt von weiteren Profiteuren.


Nun, ich denke, das System demonstriert Macht mit Hilfe staatlich gelenkter Aufmärsche sei es bei den Anti-Pegida-Demos oder dieser Veranstaltung in Berlin. Hinzu gesellt sich eine perfide Presse, die sich instrumentalisieren läßt, wie in jeder anderen Diktatur auch.

Und solange die staatlichen Steuereinnahmen "Brot und Spiele" hergeben, solange wird sich immer eine ausreichend große Anzahl glühender Anhänger der Staatsmacht finden, diese zu stützen, sei es den Aufrufen zu den Aufmärschen zu folgen oder sei es in Ihrer Unterstützung der Lügenpresse und deren Vokabular.

Politische und gesellschaftliche Veränderungen, sei es in der EU oder in der BRD sehe ich eigentlich nur, wenn die Deflation zuschlägt. Denn freiwillig werden die meisten nicht so handeln, daß dem Staat die Steuereinnahmen als sein Elixier entzogen werden, so sehr ich es persönlich begrüßen würde.

Gruß Dieter

E-X-A-K-T - Die Notwendigkeit der Macht-Manifestationen

Taktiker @, Mittwoch, 14.01.2015, 11:29 vor 3675 Tagen @ Dieter 2177 Views

Nun, ich denke, das System demonstriert Macht mit Hilfe staatlich
gelenkter Aufmärsche sei es bei den Anti-Pegida-Demos oder dieser
Veranstaltung in Berlin.

Genau so ist es. Jedes politische System, auch wenn es mit dem Gewaltmonopol offenbar ungefährdete Macht zu besitzen scheint, muß seine Macht immer wieder auch nach innen glaubwürdig darstellen.

Selbst die DDR meinte, das zu müssen. Auch wenn jeder wußte, dass eine signifikante Zahl an Bürgern dem System innerlich oder tatsächlich den Rücken zugekehrt hatte, blieb diese Vorstellung bis zum Herbst 1989 doch theoretisch. Noch zum 40.Jahrestag des DDR-Bestehens schaffte das System staatlich verordnet gigantische Mengen an Jubelpersern zusammenzurufen. Als Gorbatschow mit Honecker auf der Tribüne stand, blickten sie auf ein Meer von hunderttausenden FDJlern und Jungpionieren, Fackelzüge unter Hurra-Sprechchören.

Unsere Machtelite läuft derzeit den Ereignissen hinterher und versucht die Pegida-Demos mit eigenen Aufmärschen zu neutralisieren, aber hinter ihren "Fanalen" stehen weder Überzeugung noch Leidenschaft. Zumal muss man sich längst Gruppen ("Antifa",Autonome) bedienen, die üblicherweise gegen das System stehen, jetzt aber aus Gründen der Erhaltung ihres kommunalen Alimentierungsstatus nur einen brüchigen Burgfrieden mit der Macht geschlossen haben. Bleiben die militant linksradikalen Truppen weg, so verliert die Macht ihr Zepter auf der Straße.

Pegida wird weiter laufen, mit steigenden Temperaturen noch größer. Die staatlichen Gegenhiebe werden ihr Momentum nicht halten können. Damit wird auch die Propagandafront gegen Pegida aufweichen, Abweichler hervorbringen und Dissonanzen im "NoPegida"-Lager, unter Politikern und Lügenpresse auslösen. Es wird Konzessionen geben.

Phase 1 (Ignorieren, Isolierung) ist vorüber. Seit Neujahr läuft Phase 2 (Zorn,Ärger). Demnächst Phase 3 (Verhandeln): Man wird versuchen, Pegida einzubinden, die Führung ("Rattenfänger") Bachmann/Oertel in Talkshows, einen politischen Dialog mit den "verirrten Mitläufern" ("Ratten").

Doch Pegida wird einfach weiterlaufen, von Woche zu Woche größer, das System kann nichts mehr entgegensetzen und die Demonstrierenden wiederholen immer wieder ihre Forderungen, die nun auch den letzten Winkel der Republik erreichen. Das Wegbleiben der autonomen Gewalttäter wird dann auch in Westdeutschland größere xGida-Zahlen erlauben => exponenzielle Zunahme. Das Gefühl der Machtlosigkeit wird die politischen und medialen Eliten zersetzen: Obwohl im Besitz elementarer exekutiver Machtmittel werden sie ihre tatsächliche Macht viel kleiner wahrnehmen als tatsächlich gegeben: die letzte Phase, Depression.
...wir kennen den Vorgang aus der DDR.

Was am Ende stehen wird, weiß keiner. Angesichts der opportunistischen Parteinahme vieler kultureller "Leuchttürme" gegen Pegida wird am Ende zumindest ein kulturell stark verwandeltes Land stehen ("ach, hat DER nicht damals auch immer brav mit dem System..."). Auch Leitmedien, besonders obediente Firmen, die Kirchen werden sich -wieder einmal- erklären müssen.

Auch dort: Wie intensiv das Ausland Pegida verfolge

azur @, Mittwoch, 14.01.2015, 12:49 vor 3675 Tagen @ Odysseus 2121 Views

Hallo Odysseus,

danke, sehr interessant.

Wie auch das durch Deinen Hinweis ebenfalls gefundene:

http://www.handelsblatt.com/politik/international/wie-pegida-im-ausland-wahrgenommen-wi...

Viel auch zur Schweiz: z. B.:

"Daher ist der Ton in der Bericht-Erstattung durchaus von Verständnis geprägt. Die Sorgen der Menschen, die bei Pegida mitdemonstrieren, sollten ernst genommen und nicht stigmatisiert werden, ist der überwiegende Tenor.

So kommentierte der links-liberale Zürcher „Tages-Anzeiger“ Mitte Dezember: „Eine Elite aus Politik und Medien bestimmt die gesellschaftliche Debatte; es fehlen Kanäle, über die sich Stimmungen in der Bevölkerung bemerkbar machen können. Viele fühlen sich daher bevormundet und unverstanden. Der ungeheure Erfolg von Pegida ist eine Folge davon.“

Auch im öffentlich-rechtlichen Radio SRF musste sich Spiegel-Kolumnist Jakob Augstein harte Fragen des Moderators der Sendung „Echo der Zeit“ anhören, warum Augstein es ablehne, mit Pegida-Anhängern überhaupt diskutieren zu wollen. Mündige Bürger sollte man mündig behandeln, so der Moderator. "

Wer hätte es gedacht (vor einem Jahr war hier vor allem vom angeblich unendlichen Bitcoin-Aufbruch die Rede, der dem System Schwierigkeiten bereiten würde...)...

Viele freundliche Grüße

azur

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Ja, PEGIDA bringt die Großkopferten mittlerweile richtig in die Bedrouille.

Tünnes @, Mittwoch, 14.01.2015, 13:22 vor 3675 Tagen @ azur 2346 Views

Hallo Azur,

das System (oder wie der Züricher Tagesanzeiger formuliert, "Eine Elite aus Politik und Medien") gerät dadurch nun doch immer mehr mit dem Rücken an die Wand.

Wie oder durch welches Ereignis, könnte diese Bewegung von einem Moment auf den
anderen derart diskredidiert werden, dass sie dadurch komplett gestoppt würde?!

Ich habe da irgendwie einen schlimmen Verdacht, was in nächster Zukunft
dahingehend passieren könnte, will mich aber nicht weiter dazu auslassen.

Zudem hoffe ich, dass ich nur einer gedanklichen Spinnerei unterliege und
mich täusche...[[zwinker]]

Schönen Gruß.

Ja, diesen Verdacht habe ich auch ;-)

sensortimecom ⌂ @, Mittwoch, 14.01.2015, 13:41 vor 3675 Tagen @ Tünnes 2052 Views

Wie oder durch welches Ereignis, könnte diese Bewegung von einem Moment
auf den
anderen derart diskredidiert werden, dass sie dadurch komplett gestoppt
würde?!

Ich habe da irgendwie einen schlimmen Verdacht, was in nächster Zukunft
dahingehend passieren könnte, will mich aber nicht weiter dazu
auslassen.

Hier FAZ-Verhandlungsversuch

Taktiker @, Mittwoch, 14.01.2015, 13:13 vor 3675 Tagen @ Taktiker 2139 Views

FAZ: Studenten finden heraus: Pegida-Leute sind eigentlich ganz nett

Man wanzt sich jetzt an die Pegida-"Mitläufer" ran, simuliert Verständnis und huldigt ihrem Verdienst für die Gesellschaft:

Völlig unerwartet seien die Pegidisten gar keine Verlierer, sondern überdurchschnittlich verdienend, gebildet und "das mit den Ausländern" meinen die ja auch nicht so.

Ja, diese Erosion mimt Erotik ...

CrisisMaven ⌂ @, Mittwoch, 14.01.2015, 13:45 vor 3675 Tagen @ Taktiker 2129 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 14.01.2015, 13:49

Man wanzt sich jetzt an die Pegida-"Mitläufer" ran, simuliert Verständnis und huldigt ihrem Verdienst für die Gesellschaft:

Am gefaehrlichsten fuer Pegida ist der "Erfolg". Wie in der Unternehmensberatung: ohne Erfolgskriterien keine Erfolge.

Erfolg ist, wenn die Forderungen umgesetzt sind. Alles andere ist Misserfolg!

Wenn man nun seitens der Pegida-"Fuehrung" oder -Anhaengerschaft, glaubt, "Erfolg" sei, wenn man nicht mehr gepruegelt werde, ohne dass sich fundamental was aendert, dann scheitert die "Bewegung".

Die Bewegung gewinnt, wie andere vor ihr, wenn sie einfach weiter marschiert, bis alle ihre Forderungen umgesetzt sind.

Wozu mit irgendwem reden oder gar "verhandeln"? WORUEBER denn???

Es gibt (sechs oder 19 - egal) Forderungen. Die kann man erfuellen, dann bleiben die Demonstranten wieder zuhause. Oder man erfuellt sie nicht, dann marschieren sie, hoffentlich in immer groesserer Zahl, weiter.

Oder wollen Gauck, Merkel und die studierten Journalisten suggerieren, sie muessten mit dem ach-so-vorbestraften Bachmann reden, "weil sie seine sechs Punkte nicht verstehen"? Da huelfe ja dann nur noch zuruecktreten und die bisher regierenden Vorbestraften gleich durch Bachmann zu ersetzen, wenn man fuer einfache deutsche Sprache schon Dolmetscher braeuchte.

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Hier: Verhandlungsversuch der Kirche

Taktiker @, Mittwoch, 14.01.2015, 15:46 vor 3675 Tagen @ Taktiker 1848 Views

Die angebliche Studie der TU-Dresden dient jetzt als Anlass, in die Verhandlungsphase zu treten. Bislang wurden die Lichter abgedreht, jetzt soll miteinander geredet werden...

"Nach einigen politischen Vertretern haben nun auch die Bischöfe der evangelischen Landeskirche Sachsens und des katholischen Bistums Dresden-Meißen, Jochen Bohl und Heiner Koch, einen Dialog mit Pegida ins Auge gefasst. "Man muss miteinander reden", sagten sie. Unter den Anhängern seien viele, mit denen man sprechen könne. "Nach der Demonstration sollte der Dialog kommen", betonte Bohl."

Die ersten Spaltungs-Versuche ... wie immer ...

CrisisMaven ⌂ @, Mittwoch, 14.01.2015, 16:08 vor 3675 Tagen @ Taktiker 1843 Views

Auge gefasst. "Man muss miteinander reden", sagten sie.
Unter den Anhängern seien viele, mit denen man sprechen könne. "Nach der Demonstration sollte der Dialog kommen", betonte Bohl."

(Meine Hervorhebung)

Also: nicht mit allen kann man reden. "Aber wenn ihr die rechten, die linken, die Frauen und die Maenner, die ueber 39 und die unter 40 freiwillig ausgrenzt, reden wir sofort 'ergebnisoffen' mit dem Rest - ok, die Taschen muessen wir schon ueberpruefen - Sie wissen ja, da, neulich, in Paris ...".

Warum sollte man jetzt reden? Sind sechs Punkte echt so schwer verstaendlich, dass ein Bischof, der Hermeneutik und (H)Exegese studiert hat, immer noch nicht versteht?

So "reden", dass, wie nach zig Kooperationsgespraechen herauskommt: "Demonstrieren koennen Sie meinetwegen - aber erwaehnen Sie ja nicht ihre Forderungen ...".

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