Charlie Hebdo, Anschlagserie in Frankreich, PEGIDA - alles dasselbe Drehbuch
Ich mache nochmal ein neues Thema auf, weil mir gerade etwas sehr grundlegendes klargeworden ist: Bis eben hatte ich noch die vage Hoffnung, die PEGIDA-Bewegung sei ein Einstieg zur Überwindung der Fremdherrschaft in Deutschland und Europa. Leider ist das wohl eine Illusion. Wir haben es mit einem übermächtigen Gegner zu tun, der Oppositionsbewegungen entstehen und vergehen lassen kann, orangene Revolutionen anzettelt, die Redaktion von Zeitungsverlagen exekutiert, Teile Manhattans in Schutt und Asche legt, oder was immer sonst gerade nützlich erscheint - und anschließend mit seinem Mediensystem die Ereignisse zum eigenen Nutzen beliebig ausdeutet. Seine Geheimdienste unterhalten Einsatzgruppen von Fachkräften, sagt Edward Snowden, die bei Bedarf gemeinsam Netzforen heimsuchen und Diskussionen, die aus Systemsicht problematisch eingestuft werden, gezielt zu stören und so echte Aufklärungsarbeit unmöglich zu machen.
Was wir gerade erleben, Pegida, Charlie Hebdo, aufflammender islamischer Terror überall in Frankreich - folgt einem Drehbuch, und es wäre durchaus denkbar, dass der Anschlag auf das französische Satiremagazin noch gar nicht die Pointe darstellt, den Spannungshöhepunkt. Es kann durchaus noch etwas nachkommen. Dieses Drehbuch zielt auf die Durchsetzung eines Paradigmenwechsels: Nach alter Auffassung war Einwanderung für die westlichen Staaten grundsätzlich und vorbehaltlos eine nützliche, vorteilhafte Entwicklung. Die neue Maxime, nach den Anschlägen von Paris, wird sein: Einwanderung ist gut, Islam - und damit auch islamische Einwanderung - ist schlecht.
Ist jemand der Meinung, dass sich dafür der Aufwand nicht lohnt? Nun, aus israelischer Sicht lohnt er sich jedenfalls. Eine mögliche Motivlage habe ich weiter unten im Forum unter der Überschrift "cui bono" schon skizziert. Ich setze den Text hier nochmal rein; wer ihn schon gelesen hat kann diesen Abschnitt überspringen:
-------------------------------------------------------------------------
Ich hatte die offizielle Version zum 11. September seinerzeit nicht in Frage gestellt, weil für mich kein Motiv des US-Systems erkennbar war. Das ist erst später, im Laufe der Jahre deutlich geworden, weil man beobachten konnte, welche staatlichen Handlungen aus dem Anschlag resultierten. Wer profitiert aber von dem Anschlag in Paris, welche Politik soll damit gerechtfertigt werden?
Zumindest ein mögliches Motiv liegt für mich auf der Hand: Die Lage der Juden in Israel ist mittelfristig prekär, weil ihr Bevölkerungsanteil gegenüber dem der Palästinenser beständig fällt; zudem ist man von potentiell feindlichen, islamisch geprägten Staaten umzingelt. Gerät die Schutzmacht USA in eine existentielle Krise, ist auch Israel unmittelbar gefährdet. Deshalb benötigen die Ashkenasim einen alternativen Lebensraum, in den man sich im Fall der Fälle zurückziehen kann. Eine naheliegende Alternative ist die bewährte, traditionelle Diaspora in den westlichen Staaten.
Nun lehrt die Erfahrung, dass Gruppen von Fremden besonders günstige Lebensbedingungen in multiethnischen Gesellschaften vorfinden, weil ihr fremd-Sein dort nicht als Problem wahrgenommen wird; es sind ja alle irgendwie fremd. Je homogener allerdings die Bevölkerung solcher Staaten ist (biologisch wie auch kulturell), umsomehr besteht die Gefahr, in eine Außenseiterposition zu geraten, diskriminiert, vielleicht sogar verfolgt zu werden. Dafür gibt es, gerade was die Juden angeht, in der Vergangenheit zahlreiche Beispiele.
Warum das so ist, will ich an dieser Stelle nicht vertiefen, ich habe es in dem Strang zum Thema Soziobiologie thematisiert:
Der intelligente Fremde in einer Diaspora-Situation wird immer eine biologische Heterogenisierung der Bevölkerung anstreben, um seine eigene Fremdheit zu relativieren. Falls sich jemand fragt, warum in Europa seit Jahrzehnten eine Masseneinwanderungspolitik legitimiert wird, so findet er hier sicherlich eine der Ursachen.
Aber, das westliche Refugium ist in Gefahr: Die Masseneinwanderung hatte den unangenehmen, im ursprünglichen Konzept nicht berücksichtigten Nebeneffekt, dass zahlreiche Einwanderer Moslems sind und damit wiederum jener Religion/Kultur angehören, die dem Judentum so feindlich gesonnen ist. Und gerade diese Moslems sind es, die sich in den westlichen Gesellschaften besonders rapide vermehren, währen der Überlebenswille der Autochthonen gebrochen scheint, zumindest haben sie die Reproduktion weitgehend eingestellt. Mittelfristig drohen die westlichen Staaten islamisch majorisiert und schließlich zu islamischen Staaten zu werden. Das ist für die Ashkenasim eine ganz unerfreuliche Entwicklung, denn nun ist nicht nur Israel gefährdet, sondern auch die westliche Diaspora ist kein sicherer Hafen mehr. Keine selbstbestimmt handelnde Ethnie, die ihren Verstand beisammen hat, würde eine solche Bedrohung auf sich zukommen lassen, ohne Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Zeitpunkt des Handelns ist jetzt, denn die Islamisierung Europas ist weit fortgeschritten.
Lautete die alte Botschaft: Einwanderung ist super, "nationaler Einheitsbrei" dagegen "öde" und "von gestern" (oder auch beliebig anders: die Botschaft wird uns und allen anderen Europäern täglich in leicht abgewandelter Form neu aufgetischt), so wird es von nun an heißen: Einwanderung ist weiterhin sehr gut, nur dürfen die Einwanderer keine Moslems sein. Es gibt ja genug andere spannende Kulturen, die es bei uns noch zu "entdecken" gilt, zum Beispiel afrikanische. Eine gemäßigte, weltliche Variante des Islam wird man auch tolerieren können.
So kommt es, dass in letzter Zeit vermehrt Positionen formuliert werden, die ursprünglich "rechtes" politisches Gedankengut mit den Interessen des Staates Israel und der Juden in Deutschland/Europa verbinden. Ralph Giordano und Henryk Broder sind Vertreter dieser neuen Linie, über deren rechtskonservative Positionierung man zunächst noch den Kopf geschüttelt hat. Auch "rechte" Medien oder europäische Rechtsparteien, die das Existenzrecht Israels oder das Wohl der Juden in Deutschland/Europa zu ihrem Anliegen machen, spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle. Allein, der große Schwenk ist noch nicht vollzogen. Man kann nicht jahrzehntelang islamische Einwanderung nach Europa propagieren, um sie dann plötzlich energisch abzulehnen - vor allen Dingen dann, wenn man die wahre Motivation für diesen Meinungswechsel nicht nennen will. Man braucht also einen anderen Vorwand, den man anführen kann. Diesen Vorwand liefert der Pariser Anschlag zweifellos. (auch wenn der hier geschilderte Zusammenhang falsch sein sollte.) Wir sollten also diese Möglichkeit in Erwägung ziehen, wenn wir die Hintergründe verstehen wollen.
--------------------------------------------------------------------------------
Was ist also jetzt mit Pegida, jener Bewegung, die aussieht wie eine politische Graswurzelinitiative besorgter Bürger, die sich gegen Überfremdung und Islamisierung zur Wehr setzen? Wer sind die Initiatoren und Organisatoren, die über Tonanlagen verfügen, um riesige Menschenmengen zu beschallen, über einen Hochglanz-Bühnenwagen in jeder großen Stadt, die professionell aussehende Plakate bereitstellen, die Netzpräsenzen aufbauen, die Ableger in vielen deutschen Großstädten bilden? Machen die das hauptberuflich? Wer finanziert sie? Was treibt eigentlich einen Lutz Bachmann an, der bis vor kurzem eine Werbeagentur betrieben und mit dem Axel-Springer-Verlag kooperiert hat?
DT hat schon mehrfach die auffällig zurückhaltenden Forderungen der Pegida hier reingestellt. Was steht da drin? Z.B. Punkt 13."PEGIDA ist FÜR die Erhaltung und den Schutz unserer christlich-jüdisch geprägten Abendlandkultur!"; oder 18."PEGIDA ist GEGEN Radikalismus egal ob religiös oder politisch motiviert!"; oder 19."PEGIDA ist GEGEN Hassprediger, egal welcher Religion zugehörig!". Was kommt im gesamten Papier dagegen nicht vor? Das Wort "deutsch" in einem identitären Sinne; auffällig ist auch, dass es keine Abgrenzung von den USA gibt. Die war für die ursprüngliche Montags-Friedensdemo noch eine Selbstverständlichkeit.
Der anschließend verlinkte Film beschäftigt sich kritisch mit Pegida und bringt auf den Punkt, auf welche Politik diese Bewegung zielt: Auf die Fortsetzung des Status Quo unter leicht veränderten Vorzeichen. Westliche Gesellschaft 2.0, nur der Islam gehört nicht mehr zur Familie:
Pegida - ein zweischneidiges Schwert
-------------------------------------------------------------------------------
Pegida ist keine selbstorganisierte Graswurzelbewegung, sondern ein inszeniertes Projekt mit der Aufgabe, bestimmte, systemimmanente politische Interessen zu verwirklichen. Sie ist, zusammen mit den Anschlägen von Paris und anderen Ereignissen, Teil eines umfassenden Konzeptes. Für uns Bürger soll es so aussehen, als würden wir durch unser freies, selbstbestimmtes Handeln das politische System zu einem Richtungswechsel zwingen, ebenso wie die Teilnehmer orangener Revolutionen glaubten, sie würden durch ihre Demonstrationen den Lauf der Geschichte beeinflussen. Stattdessen sind wir, wie sie es waren, nur kleinste, mechanisch zusammenspielende Glieder eines Prozesses, dessen Gesetzmäßigkeiten von anderen bestimmt werden. Diese anderen sind uns nicht wohlgesonnen.
Was wird nun, drehbuchgemäß, als nächstes passieren? Es wird einen Stimmungsumschwung geben. Deutschland und die westeuropäischen Nachbarn werden islamfeindlich. Schon 50% der Bevölkerung sollen sich angeblich mit den Zielen von Pegida identifizieren, bald werden Medien und Politik die Konsequenzen ziehen und sich neu positionieren. Wie das aussehen kann? Zum Beispiel so:
Ein Riss geht durch Deutschland
--------------------------------------------------------------------------------
Wenn man sich ausführlich mit diesen Thesen auseinandergesetzt hat und zu denselben oder ähnlichen Ergebnissen kommt - denn echte Erkenntnis hat man immer nur selbst, man kann sie nicht von anderen übernehmen - wird man eingestehen müssen, dass wir beim Streben nach deutscher/europäischer Selbstbestimmung bisher keinen Schritt weitergekommen sind, obwohl es den Anschein hat, dass vieles sich gesellschaftlich bewegt. Es bewegt sich nur leider nicht in unserem Sinne, nicht durch unsere Initiative.
Immerhin ist es wichtig, die eigene Lage zu erkennen, zu wissen, an welchem Ort der Matrix man sich befindet - als Ausgangspunkt für zukünftige Aktivitäten. Die Macht jener anderen, die uns nicht wohlgesonnen sind, liegt unter anderem darin, dass wir nicht begreifen, in welcher Lage wir sind.