Für mich ist der Zusammenhang klar
Mir ging es um etwas anderes. Ob es in Ordnung ist, JEDEN Mann erst einmal
unter Verdacht zu stellen. Eine neue Spur der Polizei ist in meine Augen
etwas anderes als JEDEN einzelnen Mann zu prüfen. So etwas ist keine neue
Spur.Der Mord geschah in den 90ern.
Klar ist das keine neue Spur. Die Überschrift der Polizei ist falsch. Der Mord, - wie Du auch schreibst, geschah in den 90ern. Damals war die Gentechnik in der Forensik noch nicht so entwickelt wie heute. Da man aber auch die sog. "cold-cases" aufarbeiten will und man immer noch keinen konkreten Anhaltspunkt hat, versucht man eben, sich einen Anhaltspunkt zu konstruieren.
Man nimmt sich alle Männlein vor, die damals dort oder in der Umgebung gelebt haben, und bittet die zum Test. Daraus ergeben sich folgende Versionen:
- Mann macht Test, DNA- Abgleich negativ. Person abgehakt.
- Mann macht Test, DNA- Abgleich positiv, - dann hat man den Täter.
- Mann (oder auch mehrere) erscheint nicht zum Test, - dann hat man einen Ansatz, um diesen Personenkreis genau zu überprüfen. Kommt einer aus diesem Kreis dann als Täter in Frage, kann man die DNA-Probe immer noch gerichtlich anfordern.
Deine Frage:
Ob es in Ordnung ist, JEDEN Mann erst einmal unter Verdacht zu stellen.
Berechtigte Frage. Ich denke aber, dass hier niemand unter Verdacht gestellt, sondern lediglich versucht wird, über dieses Verfahren herauszufinden, ob es da Verdachtsfälle gibt.
Jeder Unbeteiligte kann sich dabei brüskiert fühlen, - kann ich nachvollziehen.
Jeder nahe Verwandte des Mordopfers würde diesen Vorgang unterstützen, - kann ich aber auch nachvollziehen.
Denke, es kommt auf die Blickrichtung an.