Papst Franziskus zur Migration heute:

Dieter, Mittwoch, 18.12.2019, 20:12 vor 1589 Tagen 5155 Views

bearbeitet von Dieter, Mittwoch, 18.12.2019, 20:22

Nicht nur Trump, auch der Papst twittert. https://twitter.com/Pontifex_de Dieses mal anläßlich des Internationalen Migrationstages der UNO 18.12.
https://en.wikipedia.org/wiki/International_Migrants_Day

Er twittert:
„Die Antwort auf die Herausforderung der gegenwärtigen Migration lässt sich in vier Verben zusammenfassen: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren. Wenn wir sie in die Praxis umsetzen, tragen wir zum Aufbau der Stadt Gottes und des Menschen bei. #InternationalMigrantsDay“

Nun ist meines Wissens die vordringlichste Aufgabe der Kirche die Seelsorge und die Verbreitung der christlichen Lehre, also die Mission.

Wieso lese ich bei den vom Papst so wichtig gehaltenen Verben nichts davon?

Ich würde ja noch kapieren, wenn die Kirchen Migranten ins Land holen, von denen die meisten mohammedanischen Glaubens sind, um sie hier effektiver zu missionieren, da dies in den islam. Ländern meistens nur unter Lebensgefahr möglich ist.
Aber davon habe ich noch nie gehört. Weder bei den Mitgliedern der EKD noch bei den Katholiken.

Welche Berechtigung haben die Kirchen dann noch in Bezug auf Migration? Sie benutzen uns zum finanziellen Vorteil der Kirchen.

Gruß Dieter

Ja warum nur..

Jacques, Mittwoch, 18.12.2019, 20:40 vor 1589 Tagen @ Dieter 4109 Views

Wieso die wichtigsten Verben fehlen?
Die Mission hat sich halt geändert...
Die katholische Kirche (also ein Teil der Christen) macht das so jede 50 Jahre. Sie ist elastisch genug, um ihren aberwitzigen Gottesstaat und ihr Milliarden zu verteidigen. Wie sagt man unter Kardinälen: Es ist uns doch egal, wer unter uns Papst ist.

Verlogene Führungsmafia!

Katholische Kirche ist an der politischen Agenda beteiligt. Christentralla war immer nur Aushängeschild. (oT)

Mandarin @, Mittwoch, 18.12.2019, 20:44 vor 1589 Tagen @ Dieter 3447 Views

- kein Text -

Ein Spruch eines Kirchenoberen dazu:

Dieter, Mittwoch, 18.12.2019, 22:04 vor 1589 Tagen @ Dieter 4044 Views

Hallo,

Ein Bischof (ich glaube innerhalb der EKD) sagte mal:

"Es ist nicht auszuschließen, daß Gott auch außerhalb der Kirche zu den Menschen spricht."

Inzwischen würde ich den Satz umstellen wollen:
Es ist nicht auszuschließen, daß Gott auch innerhalb der Kirche zu Menschen spricht.

Gruß Dieter

PS: Falls jemand die Zitatstelle im Netz findet, würde ich diese gerne genannt bekommen, da ich sie grad nicht fand.

Es ist auszuschließen, dass Gott spricht

Mephistopheles @, Datschiburg, Mittwoch, 18.12.2019, 22:25 vor 1589 Tagen @ Dieter 3539 Views

Hallo,

Ein Bischof (ich glaube innerhalb der EKD) sagte mal:

"Es ist nicht auszuschließen, daß Gott auch außerhalb der Kirche zu
den Menschen spricht."

Inzwischen würde ich den Satz umstellen wollen:
Es ist nicht auszuschließen, daß Gott auch innerhalb der Kirche zu
Menschen spricht.

Die Stimmen, die du hörst, sind nicht die Stimme Gottes.

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Alles ist von Gott, darunter auch Sprache, Stimme und Gesprochenes.

Weiner @, Mittwoch, 18.12.2019, 23:08 vor 1589 Tagen @ Mephistopheles 3376 Views

Denn in einer der geläufigen Definitionen dessen, was Gott sein soll, wird - unter anderem - darauf abgestellt, dass er der 'Schöpfer' aller Dinge, einschließlich des Seins und des Nichtseins sei.

Ihm bei dermaßen gewaltigen Attributierungen eine Kommunikationsunfähigkeit oder -unwilligkeit zu unterstellen, müsste dann extra begründet werden. Es gilt, was Thomas Mann gesagt hat:

"Gott ist eine Anstrengung, die Götter sind ein Vergnügen.“

MfG, Weiner

Auch die Pestbazillen?!

Geminus @, Hessen, Donnerstag, 19.12.2019, 13:23 vor 1589 Tagen @ Weiner 2735 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.12.2019, 13:27

Wenn alles von Gott ist - also z.B. auch Pestbazillen, Erdbeben mit 100.000en Toten oder die von höchsten belgischen Kreisen zerstückelten Babys - dann gehört der vor Gericht gestellt und in absentia verurteilt. Da helfen die vielen netten Dinge, die auch von ihm sind, rein gar nichts. Ein Massenmörder wird ja auch nicht begnadigt, weil er sonst auch viel Gutes getan hat.

Echt nee. Ich beneide ja gläubige Menschen oft um ihre Fähigkeit, sich die Weltsicht so zurecht zu biegen, dass ein gütiger, allmächtiger und allwissender Gott da drin irgendwie Platz hat. Gibt's diese Brille irgendwo zu kaufen? Oder ist das eher der Hammer aus meiner Signatur?

--
---
wer nur einen Hammer hat, sieht überall nur Nägel

Natürlich!

Weiner @, Donnerstag, 19.12.2019, 18:59 vor 1588 Tagen @ Geminus 2652 Views

Auch die Pestbazillen, werter Geminus, und alle nur denkbaren schlechten oder gar bösen Dinge dazu!

Wer sagt denn, dass Gott gut sein muss? Sind wir überhaupt in der Lage zu beurteilen, was gut und böse ist? Oder bilden wir uns das nur ein? Und lohnte es sich, auf dieser Basis, Gott anzuklagen (die Idee wird durchdekliniert im Buche Hiob ...)? Ich denke nicht. Wäre Zeitverschwendung.

Eine ganz andere Frage ist, ob ich selbst mich bemühen sollte, gut zu sein. Hier würde ich ja sagen. Aus mehreren Gründen (brauch' ich aber hier nicht zu erläutern).

Und schließlich ist da noch eine Frage, die speziell im Christentum eine Rolle spielt: kann Gott leiden? Ist er bereit, ein Opfer zu bringen? Kann er verzeihen? Man sieht: Christen denken manchmal sehr menschlich ...

Zu der Anstrengung, die Gott heißt, gehört es, sich erstens um das Gute zu mühen, zweitens das erkennbar Böse zu meiden, drittens Gott selbst aber ja nicht in diese Kategorien einzuordnen. Sonst blockiert man sich selbst den Zugang zu ihm. Oberstufe, jenseits von 'gut' und 'böse', wäre sodann die Liebe. Und der nächste Schritt ist, ohne Hass und Rache das schlucken können, was und wenn jemand mir Unrecht tut (eingebildete Christen nennen das dann: die Sünde der Welt tragen). So geht das dann immer weiter mit der Anstrengung namens Gott - eine sehr lange und mühselige Reise. Aber eine der interessantesten und herausfordernsten, die der Mensch überhaupt unternehmen kann.

Mit aufmunternden, endlosen Grüßen!

Weiner

Vertiefende Literatur zum Thema (Vorsicht bitte - sehr dicke Bücher und sehr abstrakt!):

Das wahre Antlitz Gottes - oder was wir meinen, wenn wir Gott sagen
von Kreiner, Armin
Veröffentlicht: Freiburg Basel Wien (Herder) 2006

Gott im Leid : zur Stichhaltigkeit der Theodizee-Argumente
von Kreiner, Armin
Veröffentlicht: Freiburg Basel Wien (Herder) 2005 (erweiterte Neuausgabe)

Warst du dabei? (oT)

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 19:58 vor 1588 Tagen @ Weiner 2445 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.12.2019, 20:50

Auch die Pestbazillen, werter Geminus, und alle nur denkbaren schlechten
oder gar bösen Dinge dazu!

Als das Penizillin erfunden wurde, das erste wirksame Antibiotikum, da gibt es eine akkurate Dokumentation nicht nur über die Schritte, die schließlich zur Entdeckung des Penizillins führten, sondern auch über alle Fehlversuche und wissenschaftlichen Irrtümer, bis endlich die entscheidende entdeckung gelang. Ist es etwa zu viel verlangt, wenn wir von Gott eine ähnlich ausgearbeitete Dokumentation erwarten, als er das Pestbakterium erfunden hat und nicht nur das Pestpankterium, sondern auch alle anderen Wirbeltiere und Wirbellosten und die ganzen einzelligen Lebewesen?
Das, was Gott dazu zu sagen hat, erscheint mir doch etwas dünn.

Gruß Mephistopheles

--
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Ja! Und Du auch!

Weiner @, Donnerstag, 19.12.2019, 21:32 vor 1588 Tagen @ Mephistopheles 2530 Views

Aber offensichtlich hast Du das entweder vergessen oder nicht begriffen. Oder beides.

Weiner

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Hintergrund dieser Antwort rein materialistisch gesehen: Man vergleiche die 'mean lifetime' (~ Lebenserwartung) eines Elektrons oder Protons (siehe Veröffentlichungen der Particle Data Group) mit dem Alter des Universums seit dem so genannten "Urknall" (es gibt bessere kosmologische Modelle, doch das ist heutzutage eben der mehrheitliche Konsens). Es ergibt sich, dass die Elektronen oder Protonen, aus denen wir zusammengesetzt sind, schon seit dem Urknall bestehen. Und der gesamte Weg, den die Elektronen und Protonen in uns seit dem Urknall gegangen sind, ist in ihrem Strahlungsfeld, das sich inzwischen über das gesamte Universum erstreckt, energetisch und informatorisch aufgezeichnet - weil jede raumzeitliche Positionsänderung eines Elektrons oder Protons zu einer Modifikation seiner Feldstruktur führt, die niemals mehr gelöscht werden kann (Photon).

Diese Argumentation ist eine komplett materiell-physikalische. Zu einem ähnlichen Ergebnis würde man auch philosophisch kommen (doch wird unter Philosophen heftiger und undisziplinierter gestritten als unter Naturwissenschaftlern, weswegen ich dieses Terrain hier auf dem Forum nicht nutzen möchte). Viele religiöse Traditionen bzw. Religionssysteme vertreten im Übrigen eine vergleichbare Auffassung.

Entschuldigung, mein Gedächtnis lässt mich im Stich

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 22:25 vor 1588 Tagen @ Weiner 2436 Views

Aber offensichtlich hast Du das entweder vergessen oder nicht begriffen.
Oder beides.

Weiner

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Es gibt mathematische Gleichungen, zu deren Lösung man eine Unbekannte irgendwann in den Rechenschritten einfach rauskürzen kann. Das Ergebnis bleibt dasselbe. Folglich war die Unbekannte überflüssig.

Hintergrund dieser Antwort rein materialistisch gesehen: Man
vergleiche die 'mean lifetime' (~ Lebenserwartung) eines Elektrons oder
Protons (siehe Veröffentlichungen der Particle Data Group) mit dem Alter
des Universums seit dem so genannten "Urknall" (es gibt bessere
kosmologische Modelle, doch das ist heutzutage eben der mehrheitliche
Konsens). Es ergibt sich, dass die Elektronen oder Protonen, aus denen wir
zusammengesetzt sind, schon seit dem Urknall bestehen. Und der gesamte Weg,
den die Elektronen und Protonen in uns seit dem Urknall gegangen sind, ist
in ihrem Strahlungsfeld, das sich inzwischen über das gesamte Universum
erstreckt, energetisch und informatorisch aufgezeichnet - weil jede
raumzeitliche Positionsänderung eines Elektrons oder Protons zu einer
Modifikation seiner Feldstruktur führt, die niemals mehr gelöscht werden
kann (Photon).

Ich schlage vor, bei deiner Rechenoperation die Unbekannte "Gott" (deus absconditus) einfach rauszukürzen. Das ändert überhaupt nichts am Ergebnis.

Diese Argumentation ist eine komplett materiell-physikalische. Zu einem
ähnlichen Ergebnis würde man auch philosophisch kommen (doch wird unter
Philosophen heftiger und undisziplinierter gestritten als unter
Naturwissenschaftlern, weswegen ich dieses Terrain hier auf dem Forum nicht
nutzen möchte). Viele religiöse Traditionen bzw. Religionssysteme
vertreten im Übrigen eine vergleichbare Auffassung.


Die schwarze Katze im dunklen Raum

Gruß Mephistopheles

--
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bekannte und unbekannte Unbekannte

Weiner @, Donnerstag, 19.12.2019, 23:37 vor 1588 Tagen @ Mephistopheles 2517 Views

Hallo Mephisto!

Es gibt mathematische Gleichungen, zu deren Lösung man eine Unbekannte
irgendwann in den Rechenschritten einfach rauskürzen kann. Das Ergebnis
bleibt dasselbe. Folglich war die Unbekannte überflüssig.

Ich schlage vor, bei deiner Rechenoperation die Unbekannte "Gott" (deus
absconditus) einfach rauszukürzen. Das ändert überhaupt nichts am
Ergebnis.

Rechenwege, bei denen man eine Unbekannte rauskürzen kann, mag es geben. Bei anderen mathematischen Entwicklungen dagegen funktioniert das nicht. Mehr noch: manche Gleichungssysteme werden nur entworfen, um eine 'Unbekannte' überhaupt erst zu finden und aufzulösen.

Somit kann ich Deinem Vorschlag hier nicht folgen. Die Materialität der Welt ist für mich völlig reizlos, weil einfach durchschaubar. Das eigentlich Interessante an der Welt ist doch das, was mit Hilfe der Materialität ausgedrückt wird. Und die Folgerungen, die sich daraus dann ergeben.

Zum Beispiel waren 27 der Protonen, die heute sich in Deinem Körper befinden, vor 50 Millionen Jahren im Körper eines Dinosauriers, und 14 der Protonen in Deinem Körper waren vor 4 Milliarden Jahren in einem Asteroiden. Mithin sind Protonen nur wie die Tasten auf einem Klavier, mit denen man verschiedene Musikstücke spielen kann. Wer aber spielt da? Was komponiert er/sie/es? Was möchte er damit ausdrücken? Für wen spielt er? Hört ihm überhaupt jemand zu? Wir Menschen vielleicht? Der Grashalm auch?

Und dann gibt es noch die ganz tiefen Fragen und die ganz komplexen Unbekannten. Berdjajew hat sie bei seinen Studien über Jakob Böhme versucht rauszugrubeln. Eigentlich sind es aber auch ganz alltägliche Fragen bzw. Feststellungen:

Du hast Dich nicht selbst geboren. Du bist nicht aus Dir selbst gewachsen. Da Brot, das Du gegessen, das Wasser, das Du getrunken, die Luft, die Du eingeatmet hast - sie sind nicht von Dir. Du stehst nicht auf der Erde, sondern sie trägt Dich.

Mit debitistischen oder geschenkten Grüßen, wie man's nehmen möchte,
Weiner

Ich helfe dir beim frustfrei lernen

Mephistopheles @, Datschiburg, Samstag, 21.12.2019, 16:43 vor 1587 Tagen @ Weiner 1998 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 21.12.2019, 16:47

Hallo Mephisto!

Es gibt mathematische Gleichungen, zu deren Lösung man eine Unbekannte
irgendwann in den Rechenschritten einfach rauskürzen kann. Das

Ergebnis

bleibt dasselbe. Folglich war die Unbekannte überflüssig.

Ich schlage vor, bei deiner Rechenoperation die Unbekannte "Gott" (deus
absconditus) einfach rauszukürzen. Das ändert überhaupt nichts am
Ergebnis.


Rechenwege, bei denen man eine Unbekannte rauskürzen kann, mag es geben.
Bei anderen mathematischen Entwicklungen dagegen funktioniert das nicht.
Mehr noch: manche Gleichungssysteme werden nur entworfen, um eine
'Unbekannte' überhaupt erst zu finden und aufzulösen.

Bis Gleichungen mit 2 Unbekannten lösen scrollen. Natürlich könnte man jetzt eine zusätzliche Unbekannte "z" für "Gott" einführen, diese hätte in diesem Gleichungssystem jedoch den Informationsgehalt NULL. Genau wie im wirklichen Leben.

Somit kann ich Deinem Vorschlag hier nicht folgen. Die Materialität der
Welt ist für mich völlig reizlos, weil einfach durchschaubar. Das
eigentlich Interessante an der Welt ist doch das, was mit Hilfe der
Materialität ausgedrückt wird. Und die Folgerungen, die sich daraus dann
ergeben.

Reizlosigkeit ist kein Kriterium. Einfach durchschaubar ist es ebensowenig.

Zum Beispiel waren 27 der Protonen, die heute sich in Deinem Körper
befinden, vor 50 Millionen Jahren im Körper eines Dinosauriers, und 14 der
Protonen in Deinem Körper waren vor 4 Milliarden Jahren in einem
Asteroiden. Mithin sind Protonen nur wie die Tasten auf einem Klavier, mit
denen man verschiedene Musikstücke spielen kann. Wer aber spielt da? Was
komponiert er/sie/es? Was möchte er damit ausdrücken? Für wen spielt
er? Hört ihm überhaupt jemand zu? Wir Menschen vielleicht? Der Grashalm
auch?

Und dann gibt es noch die ganz tiefen Fragen und die ganz komplexen
Unbekannten. Berdjajew hat sie bei seinen Studien über Jakob Böhme
versucht rauszugrubeln. Eigentlich sind es aber auch ganz alltägliche
Fragen bzw. Feststellungen:

Du hast Dich nicht selbst geboren. Du bist nicht aus Dir selbst gewachsen.
Da Brot, das Du gegessen, das Wasser, das Du getrunken, die Luft, die Du
eingeatmet hast - sie sind nicht von Dir. Du stehst nicht auf der Erde,
sondern sie trägt Dich.

Gut, dass du das anführst. Gott zumindest hat nach den uns über ihn vorliegenden Informationen jedoch keinerlei Ahnung von Protonen und Elektronen noch kann er sich Milliarden Jahre vorstellen. Dein Versuch, "Gott" in diesem Zusammenhang in diese Diskussion einzuführen kommt dem gleich, wenn man einen Indianer aus Amerika oder Neger aus Schwarzafrika zu seinen Ansichten über Energiegewinnung aus Kernbrennstäben gefragt hätte.
Er hätte vermutlich die Fragestellung überhaupt nicht verstanden genausowenig wie Gott, den wir getötet haben, unsere philosophischen Fragen verstanden hätte.

Mit debitistischen oder geschenkten Grüßen, wie man's nehmen möchte,
Weiner

Mit postreligiösen Grüßen
Mephistopheles

--
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Nicht so ganz

sensortimecom ⌂ @, Freitag, 20.12.2019, 07:30 vor 1588 Tagen @ Weiner 2311 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 20.12.2019, 08:06

Alle Wahrscheinlichkeitsamplituden aller Quantenzustände aller Elementarteilchen seit dem Urknall sind in einem sog. "Quantengedächtnis" enthalten. Es gibt einige Physiker, die behaupten, dass sie fortgesetzt "eingelesen" werden und zusammen mit den mathematisch/logischen Gesetzen den "Grundzustand des Universums" bilden. Andere sagen, dass sie von Anfang an enthalten sind, und wieder andere, wie Hugh Everett, behaupten, dass sich mit jedem Kollaps einer Wellenfunktion ein neues Universum bildet. Widerlegt werden kann nichts, denn die Forschung auf dem Gebiet der QT steht erst am Beginn.

Es ergibt sich, dass die Elektronen oder Protonen, aus denen wir
zusammengesetzt sind, schon seit dem Urknall bestehen. Und der gesamte Weg,
den die Elektronen und Protonen in uns seit dem Urknall gegangen sind, ist
in ihrem Strahlungsfeld, das sich inzwischen über das gesamte Universum
erstreckt, energetisch und informatorisch aufgezeichnet - weil jede
raumzeitliche Positionsänderung eines Elektrons oder Protons zu einer
Modifikation seiner Feldstruktur führt, die niemals mehr gelöscht werden
kann (Photon).

Sich zu beklagen, macht keinen Sinn...

sensortimecom ⌂ @, Freitag, 20.12.2019, 08:16 vor 1588 Tagen @ Weiner 2233 Views

...denn es hiesse anderseits, sich zu beklagen, dass wir einen freien Willen haben, und nicht instinkt-gesteuerte Tiere sind.

Das Ding ist ein Problem der LOGIK. Die gilt für alle und alles. Selbst Gott ist davon nicht auszunehmen. Es beschwert sich ja auch niemand über ihn, weil die Quadratur des Kreises nicht möglich ist.

Nichtssagendste Aussage

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 19:56 vor 1588 Tagen @ Weiner 2505 Views

Denn in einer der geläufigen Definitionen dessen, was Gott sein soll, wird
- unter anderem - darauf abgestellt, dass er der 'Schöpfer' aller Dinge,
einschließlich des Seins und des Nichtseins sei.

Ihm bei dermaßen gewaltigen Attributierungen eine
Kommunikationsunfähigkeit oder -unwilligkeit zu unterstellen, müsste dann
extra begründet werden.

Wieso? Diese Frage meine ich jetzt im Ernst: Spinnst du?
Wieso soll ich oder sonst jemand das begründen?

Es gilt, was Thomas Mann gesagt hat:


"Gott ist eine Anstrengung, die Götter sind ein Vergnügen.“

Sein Problem.
Der Satz meint: Gott ist für ihn (Thomas Mann) eine Anstrengung, die Götter sind für ihn (Thomas Mann) ein Vergnügen.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Wer würde in unseren Zeiten die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel prügeln?

Tempranillo @, Mittwoch, 18.12.2019, 22:25 vor 1589 Tagen @ Dieter 3642 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 18.12.2019, 22:30

https://www.youtube.com/watch?v=PKO-ri9YD7w

Trotzdem ist drüber kein Ohr, zu hören uns're Klage. Wir müssen es selbst erledigen, nur wie, wenn uns alle Mittel fehlen?

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Musik

Falkenauge @, Donnerstag, 19.12.2019, 11:48 vor 1589 Tagen @ Tempranillo 2663 Views

https://www.youtube.com/watch?v=PKO-ri9YD7w

Trotzdem ist drüber kein Ohr, zu hören uns're Klage. Wir müssen es
selbst erledigen, nur wie, wenn uns alle Mittel fehlen?

Hallo Tempranillo,

"Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum", sagte Nietzsche in seinen besten Tagen.

Unsere Musik ist, wie alle großen Musiker wussten und beschrieben, Abbild der göttlichen Sphärenharmonie und Sphärenmusik, die ein weit geöffnetes menschliches Ohr in besonderen Momenten der Inspiration zu hören in der Lage ist und schnell aufschreibt, was es davon erhaschen kann. Anders ist sie in ihrer Großartigkeit auch nicht zu erklären. Sie kann nicht ausgedacht werden.

Die Musik unserer Meister ist daher das Geschenk derer drüben, die stets ein Ohr für uns haben, "zu hören uns´re Klage". Und die uns auch mit guten Gedanken inspirieren köönnen. Wir müssen nur darauf achten.

Gruß
Falkenauge

Aus der Werkstatt des europäischen Geistes

Tempranillo @, Donnerstag, 19.12.2019, 12:48 vor 1589 Tagen @ Falkenauge 3090 Views

Hallo Falkenauge,

"Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum", sagte Nietzsche in seinen besten
Tagen.

Das gehört zu Nietzsches vielen brillanten Formulierungen, die ich mir trotzdem erlaube, cum grano salis zu nehmen.

Meine Version wäre *ohne Europa und seine kulturelle Substanz wäre das Leben ein Irrtum*.

Aus Europas Kultur-Werkstatt folgendes Video:

https://www.youtube.com/watch?v=_L5iB0AYD14

Wer Niveau sucht, wird es dort finden, bei Solistin und Lehrmeister. Alle anderen wären gut beraten, dieses Wort aus ihrem Sprachgebrauch zu streichen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Auch das ist Europa

Tempranillo @, Donnerstag, 19.12.2019, 13:46 vor 1589 Tagen @ Tempranillo 2750 Views

Kosmisch besser als die bestialische Angloscheiße in der Kotspur Elvis Presleys, der Beatles und Stones. Von dort gibt es eine sehr direkte Verbindung zu Mahlers 1., Mendelssohns Violinkozert ebenfalls:

https://www.youtube.com/watch?v=qBn2i8HQHtw

Das Jiddl mit'n Fidl ist jetzt Konzertmeister in Hitlers Berliner Gaskammer-Combo und Nachfolger vieler dort an den ersten Pulten sägender Jidden.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Ohne Europa inklusive seiner kulturellen Substanz gäbe es nicht diese schrecklichen USA.

neptun @, Donnerstag, 19.12.2019, 22:32 vor 1588 Tagen @ Tempranillo 2619 Views

Hi Tempranillo,

wo wollen wir jetzt beginnen und wo aufhören mit ausmerzen?

LG neptun

--
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Endlich sagt es ihm mal einer

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 23:04 vor 1588 Tagen @ neptun 3013 Views

ohne das antike Griechenland inklusive seiner kulturellen Substanz gäbe es nicht dieses schreckliche Rom.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Aus der Werkstatt des angloamerikanischen Geistes

Tempranillo @, Freitag, 20.12.2019, 14:17 vor 1588 Tagen @ Tempranillo 2172 Views

https://www.youtube.com/watch?v=R1CzNwL2V1M&feature=youtu.be#t=0m40s

Guten Appetit, meine Damen und Herren Demokraten!

Im Video geht's darum, mit welchen Methoden versucht wird, Kannibalismus salonfähig zu machen.

Es soll nicht mehr Kannibalismus heißen, die neue Sprachregelung empfiehlt d.h. befiehlt unter Androhung gesellschaftlichen Mobbings von Anthropophilie zu reden.

Philanthropie (Rothschild, Rockefeller, Soros, Gates & Co.), Anthropophilie und Pädophilie, geht's nur mir so oder ahnt noch jemand gewissse Zusammenhänge?

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Kleine Hilfestellung

trosinette @, Freitag, 20.12.2019, 10:57 vor 1588 Tagen @ Tempranillo 2194 Views

Guten Tag,

Wer würde in unseren Zeiten die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel prügeln?
Wir müssen es selbst erledigen, nur wie, wenn uns alle Mittel fehlen?

Wir sollten uns einfach von den Tempeln der Neuzeit soweit als möglich fernhalten. Der Rest erledigt sich von selbst. Dafür fehlen nicht die Mittel, sondern der Wille.

Händler und Geld(wechsler) sind in den Tempeln der Neuzeit keine fragwürdige Randerscheinung, sondern die Hohepriester. Wenn Du Händler und Geld(wechsler) aus den Tempeln vertreibst sind auch die Tempel weg. Oder Du stellst Dich hin, übernimmst den Job der Händler und Geldwechsler und zeigst auf, dass unter Deinem Zepter alles viel besser läuft.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Ach Gott, die Kirchen

Falkenauge @, Donnerstag, 19.12.2019, 11:54 vor 1589 Tagen @ Dieter 2806 Views

Ein Bischof (ich glaube innerhalb der EKD) sagte mal:

"Es ist nicht auszuschließen, daß Gott auch außerhalb der Kirche zu
den Menschen spricht."

Inzwischen würde ich den Satz umstellen wollen:
Es ist nicht auszuschließen, daß Gott auch innerhalb der Kirche zu
Menschen spricht.

Inzwischen muss man angesichts der Dekadenz der großen Kirchen sagen:
"Es ist auszuschließen, dass Gott innerhalb der Kirche noch zu Menschen spricht."
Dort geht es nur noch um religiöse und politische Herrschaft über die Seelen.

Eines ist festzuhalten: Ohne die Amtskirchen gäbe es kein Christentum

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 20:28 vor 1588 Tagen @ Falkenauge 2570 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.12.2019, 20:34

Genau so wenig wie es eine Mithrasreligion gibt. Oder Isisreligion. Oder Kybelereligion. Oder Oder Dionysusreligion. Alles verschwunden. Genau das wäre dem Christentum auch passiert - ohne die Amtskirchen.

Christentum ist ohne die Amtskirchen nicht nur nicht definierbar, sondern es wäre schlicht nicht vorhanden.

Über das sog. "Urchristentum" gibt es nur Mythen (an denen allerdings die Amtskirchen kräftig mitgewirkt haben (s. Legenda Aurea), jedoch keine belastbaren Beweise.
Es gibt m.W. sogar keinen einzigen Märtyrer, der beweisbar wäre.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Erstens Apostel, zweitens Paulus

Oblomow @, Leipzig, Donnerstag, 19.12.2019, 21:31 vor 1588 Tagen @ Mephistopheles 2459 Views

Es geht um die Parusie. Paulus ist die Schluesselfigur. Eine andere Anregung ist deus absconditus. Uebrigens ist auch Fleming ein Geschoepf Gottes. Vermutlich hat Gott die Menschen erfunden, weil ihm langewelig war.

Frohes Fest
Oblomow

--
"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.

Sagt man da nicht auf neudeutsch

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 21:47 vor 1588 Tagen @ Oblomow 2580 Views

Es geht um die Parusie. Paulus ist die Schluesselfigur. Eine andere
Anregung ist deus absconditus.

...Black Box dazu?

Black Box ist ein schwarzer Kasten. Man weiß nicht, was innen drin vorgeht und kann auch nichts genaues dazu sagen. Wichtig ist, man beobachtet die Auswirkungen, etwa, wenn es stürmt und blitzt und donnert und Seuchen und Erdbeben und Hungersnöte und die Pest und der Klimawandel ausbrechen. Aus diesen Anzeichen sucht man dann, Rückschlüsse darauf zu ziehen, was die Black Box (früher nannte man sie Bundeslade) verärgert haben könnte. Ist es das, was du mit deus absconditus meinst?

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Noe

Oblomow @, Leipzig, Donnerstag, 19.12.2019, 22:22 vor 1588 Tagen @ Mephistopheles 2372 Views

Deus absonditus ist nicht black box. Dass das Christentum so schoene Dinge wie die Kulte und die Philosophien wegwischen konnte, das sollte mal zu denken geben.

Herzlich
Oblomow

--
"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.

Antwort: Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 19.12.2019, 22:30 vor 1588 Tagen @ Oblomow 2471 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.12.2019, 22:39

Deus absonditus ist nicht black box.

Deus absconditus hat mit dem Christentum nichts zu tun, sondern mit Luther. Eine neue Religion im Gewande der alten, eine Pseudomorphose (nach Oswald Spengler) sozusagen.

Dass der Islam so schoene Dinge
wie die Kulte und die Philosophien und das Christentum wegwischen konnte, das sollte mal zu
denken geben.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Bald kommt der chinesische Putzdienst.

Oblomow @, Leipzig, Donnerstag, 19.12.2019, 22:33 vor 1588 Tagen @ Mephistopheles 2546 Views

Islam ist olle Kamellen.

Oblomow

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"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.

Empfohlene Lektüre

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 20.12.2019, 00:04 vor 1588 Tagen @ Oblomow 2600 Views

Islam ist olle Kamellen.

Oblomow

Kriminalgeschichte des Christentums

Abermals krähte der Hahn

Unbekannterweise empfohlen wegen des Titels (die anderen Bände kenne ich und kann man guten Gewissens empfehlen. Vielleicht erlebst auch du noch deinen Moment der Erleuchtung.):
Der gefälschte Glaube

Gruß Mephistopheles

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Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

"Mundus vult decipi ergo decipiatur" soll nen Papst gemeint haben

Oblomow @, Leipzig, Samstag, 21.12.2019, 16:31 vor 1587 Tagen @ Mephistopheles 1972 Views

Guten Tag!

Passend zu Weihnachten noch dieses Zitat des Mannes aus Röcken. Danke für den Deschnertipp. Den Mann habe ich vor 30 Jahren nen Ticken gelesen. Leider werde ich dessen vielbändige Geschichte nicht mehr lesen, ergo bleibt mir Deine stattgefunden habende Erleuchtung leider, leider erspart. Um die Macht zu kriegen, erhalten, zu rechtfertigen werden Heilige geröstet. Märtyrer machen sich bis heute gut. Ich finde die Phantasie aber recht schön und da alles sich ästhetisch rechtfertigt, doch wohl auch die Geschichte des Christentums. Hätten wir sonst so schöne Dome und Sieneser Tafelbilder. Am Besten gefällt mir Franz von Assisi, der konnte sogar mit Vögeln reden. Das könnte ich dann mit den zurückgekehrten Spatzen auch machen.

Herzlich
Oblomow


"14[38]
Typus „Jesus“…

Jesus ist das Gegenstück eines Genies: er ist ein Idiot. Man fühle seine Unfähigkeit, eine Realität zu verstehn: er bewegt sich im Kreise um fünf, sechs Begriffe, die er früher gehört und allmählich verstanden, d.h. falsch verstanden hat — in ihnen hat er seine Erfahrung, seine Welt, seine Wahrheit, — der Rest ist ihm fremd. Er spricht Worte, wie sie Jedermann braucht — er versteht sie nicht wie Jedermann, er versteht nur seine fünf, sechs schwimmenden Begriffe. Daß die eigentlichen Manns-Instinkte — nicht nur die geschlechtlichen, sondern auch die des Kampfes, des Stolzes, des Heroismus — nie bei ihm aufgewacht sind, daß er zurückgeblieben ist und kindhaft im Alter der Pubertät geblieben ist: das gehört zum Typus gewisser epilepsoider Neurosen.

Jesus ist in seinen tiefsten Instinkten unheroisch: er kämpft nie: wer etwas wie einen Held in ihm sieht, wie Renan, hat den Typus vulgärisirt ins Unerkenntliche.

man fühle andererseits seine Unfähigkeit, etwas Geistiges zu verstehen: das Wort Geist wird in seinem Munde zum Mißverständniß! Nicht der entfernteste Hauch von Wissenschaft, Geschmack, geistiger Zucht, Logik hat diesen heiligen Idioten angeweht: so wenig als ihn das Leben berührt hat. — Natur? Gesetze der Natur? — Niemand hat ihm verrathen daß es eine Natur giebt. Er kennt nur moralische Wirkungen: Zeichen der untersten und absurdesten Cultur. Man muß das festhalten: er ist Idiot inmitten eines sehr klugen Volkes… Nur daß seine Schüler es nicht waren — Paulus war ganz und gar kein Idiot! — daran hängt die Geschichte des Christenthums."

http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/NF-1888,14[38]

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"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.

Seit wann führen Lutheraner als Referenz einen zukünftigen Papst an?

Mephistopheles @, Datschiburg, Samstag, 21.12.2019, 17:02 vor 1586 Tagen @ Oblomow 1977 Views

Guten Tag!

Passend zu Weihnachten noch dieses Zitat des Mannes aus Röcken. Danke
für den Deschnertipp. Den Mann habe ich vor 30 Jahren nen Ticken gelesen.
Leider werde ich dessen vielbändige Geschichte nicht mehr lesen, ergo
bleibt mir Deine stattgefunden habende Erleuchtung leider, leider erspart.

Dass du dich weigerst, Deschner zu lesen, macht aus dir noch lange keinen Kulturmenschen.

Um die Macht zu kriegen, erhalten, zu rechtfertigen werden Heilige
geröstet. Märtyrer machen sich bis heute gut. Ich finde die Phantasie
aber recht schön und da alles sich ästhetisch rechtfertigt, doch wohl
auch die Geschichte des Christentums. Hätten wir sonst so schöne Dome und
Sieneser Tafelbilder. Am Besten gefällt mir Franz von Assisi, der konnte
sogar mit Vögeln reden. Das könnte ich dann mit den zurückgekehrten
Spatzen auch machen.

Herzlich
Oblomow


"14[38]
Typus „Jesus“…

Jesus ist das Gegenstück eines Genies: er ist ein Idiot. Man fühle seine
Unfähigkeit, eine Realität zu verstehn: er bewegt sich im Kreise um
fünf, sechs Begriffe, die er früher gehört und allmählich verstanden,
d.h. falsch verstanden hat — in ihnen hat er seine Erfahrung, seine Welt,
seine Wahrheit, — der Rest ist ihm fremd. Er spricht Worte, wie sie
Jedermann braucht — er versteht sie nicht wie Jedermann, er versteht nur
seine fünf, sechs schwimmenden Begriffe. Daß die eigentlichen
Manns-Instinkte — nicht nur die geschlechtlichen, sondern auch die des
Kampfes, des Stolzes, des Heroismus — nie bei ihm aufgewacht sind, daß
er zurückgeblieben ist und kindhaft im Alter der Pubertät geblieben ist:
das gehört zum Typus gewisser epilepsoider Neurosen.

Jesus ist in seinen tiefsten Instinkten unheroisch: er kämpft nie: wer
etwas wie einen Held in ihm sieht, wie Renan, hat den Typus vulgärisirt
ins Unerkenntliche.

man fühle andererseits seine Unfähigkeit, etwas Geistiges zu verstehen:
das Wort Geist wird in seinem Munde zum Mißverständniß! Nicht der
entfernteste Hauch von Wissenschaft, Geschmack, geistiger Zucht, Logik hat
diesen heiligen Idioten angeweht: so wenig als ihn das Leben berührt hat.
— Natur? Gesetze der Natur? — Niemand hat ihm verrathen daß es eine
Natur giebt. Er kennt nur moralische Wirkungen: Zeichen der untersten und
absurdesten Cultur. Man muß das festhalten: er ist Idiot inmitten eines
sehr klugen Volkes… Nur daß seine Schüler es nicht waren — Paulus war
ganz und gar kein Idiot! — daran hängt die Geschichte des
Christenthums."

http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/NF-1888,14[38]

Nach Oswald Spengler das Missverständnis eines Kulturmenschen und eines Zivilisten. Die Tragik besteht darin, dass der Kulturmensch nicht versteht, was bei seinen einfachen Überlegungen der Zivilist mißverstehen kann und der Zivilist meint, er hätter den Kulturmenschen verstanden und niemals erfahren wird, dass er ihn übehaupt nicht begriffen hat.

Ein Beleg dafür, dass Verstehen zwischen verschiedenen Kulturen und zwischen Kultur und Zivilisation unmöglich ist.

Gruß Mephistopheles

Sehr gutes Beispiel. Ich dane dir.

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Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Gott träumt die Welt, damit im Himmel keine schrecklichen Dinge geschehen können.

neptun @, Donnerstag, 19.12.2019, 22:39 vor 1588 Tagen @ Oblomow 2615 Views

Hi Oblomow,

mit "Welt" ist dabei das gesamte Uni- bzw. Multi-Versum gemeint, nicht nur dieses eine, in welchem wir seit dem sog. Urknall leben.

Vermutlich hat Gott die Menschen erfunden, weil ihm langewelig war.

Laut Rudi Berner kennt Gott die Menschen nicht, weiß sogar nicht einmal, daß es die Welt gibt, weil sie ihm als sein eigener Traum völlig unbewußt ist.

Gott löst durch diesen Trick mit dem Traum das Problem seiner Allmacht (eine seiner Eigenschaften bzw. Fähigkeiten).

Ich finde Rudi Berners Ansatz hochinteressant. Wer hier im Gelben schon lange mitliest, sollte sich den ersten Teil sparen und am besten gleich beim dritten Teil beginnen (der zweite Teil wäre wohl eher etwas für z.B. @Mandarin). Der dritte Teil ist auch nicht allzu lang, ca. 60 Seiten. Er beginnt auf Seite 196, und schon gleich auf Seite 198 befaßt er sich erstmalig mit dem heute Mittag von @Geminus vorgebrachten Einwand.

Mich würde schon interessieren, was zu Berners eigener "Philosophie" der ein oder andere kluge Kopf hier aus diesem Forum meint, der nicht so engstirnig in Schubladen und nur von seiner eigenen Auffassung eingenommen in "Statements" denkt wie neulich @NST, der offensichtlich nicht nur meine Beiträge im wahrsten Sinne des Wortes "überflogen" hat, sondern in den damals schon von mir als wichtig erwähnten dritten Teil von "Auf ein Wort" nicht einmal hineingeschaut hat.

LG neptun

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Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Ich sehe es so ....

NST ⌂ @, Südthailand, Freitag, 20.12.2019, 04:08 vor 1588 Tagen @ neptun 2474 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 20.12.2019, 05:02

Mich würde schon interessieren, was zu Berners eigener "Philosophie" ....

..... selbstverständlich habe ich versucht über Berner etwas zu erfahren. Was ich sofort gefunden habe war das .... Auf ein Wort / Interview mit dem Autor Rudi Berne 14:56 min

Allerdings erst nachdem ich versuchte den Text zu lesen. Weil ich aber -Null- Zugang zu dem Text fand, versuchte ich etwas über den Verfasser zu finden. Nachdem ich obiges Video sah, war mir auch klar, warum ich mit dem Text nichts anfangen konnte. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Meine Quellen sind anderer Art. Ich stelle jetzt einmal eine davon vor - Muttodaya Audiovorträge online - ich weiss jetzt schon, dass ich hier damit auf keine Gegenliebe stossen werde und wenn es nur bei 1 Person Interesse weckt, war es der Aufwand wert. Die Mehrzahl der Audiovorträge sind auf Deutsch, einige auf Englisch. Allerdings dauert ein Vortrag in der Regel mindestens 1 std. - und dürfte deshalb schon das erste Ausschlusskriterium darstellen. Muttodaya ist ein buddhistisches Waldkloster in Deutschland.

Einen Vortrag werde ich direkt verlinken, weil er einiges dazu beitragen kann zu diesem Faden. Es geht mitten im Vortrag um Zeitrahmen der Entstehung von Universum und Kosmos aus buddhist. Sicht. Die Quellen dazu sind aus Originaltexten die in Pali verfasst sind. Die Mönche können Pali und benützen stets die Originaltexte so weit die noch vorhanden sind.

Ein paar Stichworte vorab: 1 Äon entspricht ca. 150 Mrd. Jahre. und das deckt sich glaube ich auch mit derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ist gemeint Beginn Urknall - Ausdehnung und anschliessender Kontraktion in den Urzustand. Ein Buddha erscheint im Normalfall innerhalb 90 Äonen nur einmal. Und es gibt oder gab nicht nur einen Buddha sondern einige ..... nur einmal um zu verstehen, von welchen Zeitrahmen im Buddhismus gesprochen wird.

Mehr möchte ich jetzt nicht sagen hört es euch selbst an. Es werden diverse Wörter auftauchen die ihr wahrscheinlich nicht kennt, manche werden erklärt. Der Anfang beginnt mit etwas komplett anderem - er spricht auch von Hunderfüsslern die in TH vorkommen, ich wurde schon von einem gebissen und kann die Aussagen voll und ganz bestätigen. Ihr könnt bei 15:30 anfangen, zuvor redet er über andere Dinge, ab 30:00 kommen auch noch interessante Beschreibungen. Meine Empfehlung ist allerdings einfach mal sich 1 std. Zeit nehmen und zuhören. Ist eindeutig ein besseres Programm, als das der öffentlich Rechtlichen .... [[freude]]

von Ajahn Mettiko - Deutsch

Gruss

PS: wenn ihr beide Beiträge anschaut, den zu Berner und den Audiovortrag - könnt ihr selbst entscheiden, was für euch authentischer rüber kommt. Ich vermute mal, ihr werdet beides verwerfen [[freude]]

--
Buntschland bald platt?
Mir doch egal, solange mein Geld aus dem Bankomaten, mein Strom aus der Dose, mein WiFi aus der Luft, mein Wasser aus dem Hahn und meine Fressalien auf den Tisch kommen! [[freude]] ©n0by
Seit 2020 Facebook Mitarbeiter+Forentroll

Hab da mal kurz die "Nahtoderfahrung" überflogen...

Habakuk @, Freitag, 20.12.2019, 12:02 vor 1588 Tagen @ neptun 2327 Views

... und finde das sehr interessant. Und auch glaubwürdig. Ich habe dazu eine völlig andere Erklärung, die physikalisch zwar denkbar, aber so utopisch ist, dass ich sie hier nicht wiedergebe.

Ein Beweis für eine "Unsterblichkeit der Seele", die vom toten Körper getrennt herum schwirrt, ist das IMO nicht.

Ihm konnte nicht langweilig sein, weil es vor der Erfindung des Menschen keine Zeit gab

Mephistopheles @, Datschiburg, Samstag, 21.12.2019, 17:43 vor 1586 Tagen @ Oblomow 1944 Views

Es geht um die Parusie. Paulus ist die Schluesselfigur. Eine andere
Anregung ist deus absconditus. Uebrigens ist auch Fleming ein Geschoepf
Gottes. Vermutlich hat Gott die Menschen erfunden, weil ihm langewelig war.


Frohes Fest
Oblomow

Tiere, so sagt man, leben im ewigen Jetzt. Für sie exisiteren weder Anfang noch Ende. Ebenso natürlich Pflanzen und Mineralien. Wie konnte Gott also vor Erschaffung des Menschen langweilig sein?

Gru8ß Mephistopheles

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