Nachdem keiner mehr was von Musik bringt

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 15.12.2019, 21:29 vor 1587 Tagen 2916 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.12.2019, 21:52

auch Dieter hält sich bedeckt, - dann fühle ich mich genötigt, was beizusteuern. Zumal man am Sonntag abend auch mal an was anderes denken sollte.

Natürlich bin ich davon beeinflusst, dass mir die spanische und lateinamerikanische Musik am Herzen liegt. Liegt halt daran, dass ich in meinen Sturm- und Drangjahren in einer spanischen Band mitgespielt habe, und das längere Zeit.

Aber dieses Festival in Chile, in Vina del Mar, das ist schon was Eigenes. Wenn man sich das so reinzieht, da merkt man, wie armselig wir doch bei unseren hochgejubelten europäischen Song-Contests etc. sind. Die Kerle dort haben nicht nur einen anderen Stil von Musik, sondern diese Musik ist auch um Klassen höher, was die Qualität betrifft.

Dazu kommt natürlich die Begeisterung des Publikums, das ist allerdings mentialitätsabhängig. Das kann ich z.B. von einem Schweden nicht erwarten, zumindest nicht, wenn er nüchtern ist. Aber es muss ein Erlebnis sein, bei sowas mal live dabei zu sein. Allerdings muss man auch eingestehen, dass dieser Alejandro Fernandez ein Könner ist.

Dauert lange, fast zwei Stunden, ist aus dem Festival von Vina del Mar von 2015, - man muss sich das Ganze nicht visuell reinziehen, - es genügt vollends, das mal laufen zu lassen, irgendeine Arbeit daneben zu verrichten und das als Unterhaltung zu empfinden.

https://www.youtube.com/watch?v=wl4g_zwa2zw

Hier was Weihnachtliches aus Südamerika

BerndBorchert @, Sonntag, 15.12.2019, 23:35 vor 1587 Tagen @ helmut-1 2345 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.12.2019, 23:39

ich konnte dem Mexikaner nicht viel abgewinnen. Sorry.

Hier etwas mit mehr Melodie.

https://www.youtube.com/watch?v=IlAyxaL_eQk

Ja, es ist er, kein Fake, kein Double. Er lebt noch.

Bernd Borchert

Ist natürlich eine andere Stilrichtung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 16.12.2019, 04:14 vor 1587 Tagen @ BerndBorchert 1785 Views

Aber auch eine mir vertraute Lichtgestalt der Musik. Hat mindestens 3 x am Festival Vina del Mar teilgenommen, soweit ich weiß (1984,1985 und 2006). Zwei Stücke sind auch von ihm in unserm Repertoire, "Che sera" als legendär und auch seine Version von "Windmills of your mind", was zwar auch andere gesungen haben, aber er bringts irgendwie interessanter rüber:

https://open.spotify.com/album/4uw9pqbQHh4TWQt3hdciw3

Trotzdem, - dieser lateinamerikanische Menschenschlag hat auch einen natürlicheren Umgang mit dem Tod, was man in Europa so nicht findet. Damit meine ich, dass dieses Element oft in Liedern eingebunden wird. Das würde man in Europa wohl kaum im Lied finden (meines Wissens, aber vielleicht gibts da doch ein paar Ecken, die ich nicht kenne), mit Ausnahme der Wienerlieder, wo es auch zum festen Bestandteil der Thematik im Liedgut zählt.

Aber das Versprechen, das sich die Liebenden gegeben haben, wobei das durchgespielt wird, wenn der eine zuerst stirbt oder auch der andere, das ist schon interessant. Jose Feliciano hat da eine schöne Version in Form des Liedes "Nuestro juramento".

Europas Charme und Melancholie

Tempranillo @, Montag, 16.12.2019, 00:31 vor 1587 Tagen @ Dieter 2406 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 16.12.2019, 00:37

https://www.youtube.com/watch?v=dX3gpR3dBPs#t=31m2s

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Ist ja schon irre

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 16.12.2019, 04:37 vor 1587 Tagen @ Tempranillo 2000 Views

was die Frau da vollbringt. Normale Gitarre und übliche Spielweise, ja, damit komme ich zurecht, aber auf einer portugiesischen Gitarre, die einer Laute ähnelt, sogar zwölfsaitig, sowas hinzukriegen, - das schaff ich in diesem Leben sicher nicht. Hab schon Schwierigkeiten mit der 7-saitigen russischen Gitarre und auch mit der Bouzouki, obwohl meine nur drei Einfachsaiten hat.

Tja, das Wort "Kunst" stammt halt doch vom Wort "Können" ab.

Europas Größe und Tiefe

Tempranillo @, Freitag, 20.12.2019, 20:02 vor 1582 Tagen @ Tempranillo 1309 Views

Dranbleiben lohnt sich. Die Solistin erlebt eine Sternstunde.

https://www.youtube.com/watch?v=PiRXySzUoro

Das Über-sich-Hinauswachsen Batiashvilis könnte man mit Transzendenz verbinden. Es wäre jedoch eine, die ohne metaphysischen Nebel und Klimbim auskommt und weltimmanent bleibt, was natürlich ein Widerspruch in sich ist, aber manchmal gibt es eben Widersprüche, die sich nicht auflösen lassen.

Warum auch, wenn Ergebnisse herauskommen, die so toll sind, daß man phasenweise vor Bewunderung die Luft anhält.

Lisa hypnotisiert das Publikum, aber mit nicht mehr als einer Holzkiste und einem roßhaarbespannten Stöckchen.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Mein Weihnachtswunsch

Tempranillo @, Samstag, 21.12.2019, 11:05 vor 1582 Tagen @ Tempranillo 1187 Views

https://www.youtube.com/watch?v=PiRXySzUoro

Ich wünsche mir, daß endlich das revolutionäre Potential der europäischen Kultur erkannt wird.

In dem Brahms-Konzert ist jeder Takt ein Manifest für Europa und gegen die angloamerikanische Völkermordbestialität.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Allerlei Bögen, europäische und globalistische

Tempranillo @, Samstag, 21.12.2019, 12:53 vor 1581 Tagen @ Tempranillo 1151 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 21.12.2019, 13:39

https://www.youtube.com/watch?v=PiRXySzUoro

Der erste Satz ist ganz klar deutsch; ab und zu kommt Beethoven durch. Im dritten wird es ungarisch, und durch die an Paganini erinnernde Behandlung des Soloinstruments italienisch.

Jetzt fehlt noch Frankreich. Das hätten wir durch die solistische Oboe im Adagio. Oboe heißt eigentlich Hautbois und ist ein französisches Instrument.

Ist der europäische Bogen des Hamburger Knasterbarts Brahms nicht unendlich besser, gehaltvoller und schöner als Richard Prasquiers und Edmund Stoibers republikanischer bzw. Verfassungsbogen oder Claudia Roths noachidische Regenbogenfahne der Schwulen-, Lesben-, Bi- und Transenbewegung?

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Vollblamage für teutsche Systemlinge

Tempranillo @, Samstag, 21.12.2019, 15:04 vor 1581 Tagen @ Tempranillo 1234 Views

https://www.youtube.com/watch?v=fIUm6_eX6co

Diese beiden Juden blamieren deutsche Systemlinge bis auf die Knochen. Bendix-Balgley durch seine Bereitschaft, sich im Dienst an Johannes Brahms zum Schulbuben machen zu lassen und Zakhar Bron durch seine Forderung, Enthusiasmus, Begeisterung hörbar werden zu lassen.

Am Enthusiasmus fehlt es den Deutschen neben einem charakterlichen Rückgrat am meisten. Enthusiasmus bringen sie nur auf, wenn es um Amerikanisches, eine heiße Nummer oder - im besten aller Fälle - Fußball geht.

Zakhar Bron: *Ist schwierig, aber muß gemacht sein.*

Das versuche ich seit 10-15 Jahren, eigentlich schon länger, meinen Landsleuten nahezubringen, wenn ich für Europäisches und Französisches plädiere.

Lisa hat derartige Trainingslager, Boot Camps, auch hinter sich gebracht:
https://www.youtube.com/watch?v=yTs5rV6jJvo

Der russische Jude Bron (Nowosibirsk) spricht mit einem Amerikaner Deutsch. Die Deutschen sind nicht einmal imstande, auch nicht bereit, französische oder italienische Texte zu verstehen.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Zwischen Dresden und Leipzig strahlt Gloria Saxoniae

Tempranillo @, Sonntag, 22.12.2019, 13:59 vor 1580 Tagen @ Tempranillo 1157 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.12.2019, 14:46

https://www.youtube.com/watch?v=Eb0uPTaBYms

Die Geigerin kocht gern, schätzt französisches Essen, neben Rohmilchkäse vielleicht auch - horribile dictu - Gänseleber und schaut im Fernsehen gerne Fußball.

Nun ja, sie ist halt keine Deutsche.

Wenn die einem äußerlich grobklotzigen Kerl wie Christian Thielemann sagt, *könnten Sie mir an dieser Stelle etwas mehr Zeit geben und dort das Orchester ein wenig zurücknehmen*, wird er das tun, auch während des Konzerts auf die momentane Verfassung der Solistin Rücksicht nehmen, ohne daß sie mit amerikanisierter Emanzensch... ankommen müßte.

In den Kommentaren sehe ich nicht eine deutsche Zeile, dafür aber wie so oft hebräische Buchstaben:

יצחק בן יהוידע
הופעה מרשימה ביותר !!!!!!!!

Wenn es an dem Dresdner Konzert etwas zu nörgeln gibt, betrifft das die ersten zwei Minuten. Die Orchestereinleitung kommt für meinen Geschmack viel zu bieder und bräsig daher, es fehlt die Innenspannung, aber mit dem Einsatz der Solistin wird es deutlich besser.

Für sehr viel adäquater halte ich den Anfang in dieser legendären Aufnahme mit Fritz Reiner und Jascha Heifetz. Fritz Reiner war vor seiner Emigration in die USA Dirigent der Sächsischen Staatskapelle.

https://www.youtube.com/watch?v=YPU1bOIWYXc

Mich würde interessieren, ob sich Reiner und Heifetz an der vom Solisten der Uraufführung, Joseph Joachim, vorgenommenen Metronomisierung orientieren?

Wenn ja, spräche das dafür, was Brahms gegenüber dem Juden Pierre Monteux zugegeben hat, daß Deutsche seine Musik meist viel zu pathetisch und schwerfällig spielen.

Brahms ohne männliche Energie und Straffheit, zu sehr auf die lyrische Seite neigend, wird nach fünf Minuten langweilig.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Das hab ich schon gemerkt,

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 16.12.2019, 04:25 vor 1587 Tagen @ Dieter 1817 Views

dass Du eher das Melancholische liebst. Auch diese Nummern gehen ja stark in die Fado-Richtung. Der Unterschied (für mich zumindest) in der "Handhabung":

Bei Fernandez kann ich das neben einer Tätigkeit laufen lassen und während des Zuhörens etwas verrichten, wo ich mich nicht besonders konzentrieren muss. Bei Interpreten wie Tavares und überhaupt dem Fado liege ich zurückgelehnt auf meinem speziellen Lehnstuhl, die Beine hoch, ein Glas guten Rotwein in der einen, die Pfeife in der anderen Hand, beobachte in meinem großen Aquarium im Wohnzimmer die Fischlein und hänge meinen Gedanken nach.

@helmut: So in der Art?

Dieter, Montag, 16.12.2019, 09:34 vor 1587 Tagen @ helmut-1 1780 Views

dass Du eher das Melancholische liebst

https://www.youtube.com/watch?v=0-UiluB4cZo

Hallo helmut-1,

im Unterschied zu Dir höre ich normalerweise keine Musik so nebenbei, weder beim Autofahren noch bei (monotonen) Tätigkeiten.
Ich mag die Ruhe und Stille, auch über Tage ununterbrochen, da kann man so wunderbar in sich gehen, seinen Gedanken nachgehen ohne abgelenkt zu werden.
Wenn ich dann mal Musik höre, dann eher bewußt aus einer Stimmung heraus. Das kann dann Symphonic-Rock sein oder auch Fado, oder, oder .... auch spanisches.

Bei Fernandez kann ich das neben einer Tätigkeit laufen lassen und
während des Zuhörens etwas verrichten, wo ich mich nicht besonders
konzentrieren muss.

Gruß Dieter

Etwas eigenwillig, aber interessant, das Stück

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 16.12.2019, 10:35 vor 1587 Tagen @ Dieter 1646 Views

Was eine eigene Faszination ausübt, das ist die grundsätzliche Melodramatik bei den Griechen, die aber immer wieder den Weg in einen ganz spezifischen Rhythmus findet.

Überhaupt komme ich bei den Griechen nicht so recht dahinter, wie das bei denen mit dem Rhythmus geht. Beispielsweise suche ich krampfhaft nach einer stilgerechten und möglichst originalen Version des Sirtaki (bekannt durch den Film Alexis Sorbas). Nicht nur die Musik, sondern auch die dazugehörigen Tanzschritte.

Bei der ganzen Sucherei stelle ich immer wieder fest, dass es zwar am Anfang eine bestimmte Schritt- und auch Melodienfolge ist, aber, - je nach Interpret beginnt das dann im weiteren Verlaufe arg zu differieren. Da hat offensichtlich jeder seine eigene Anschauung über diesen Tanz. Einzeln, oder in einer Dreier-Männergruppe, oder in einer ganzen Formation getanzt, - jedesmal ist es anders.

Vermutlich genügt es nicht, sich darüber mit Videos zu informieren, man muss erst die Hintergründe und die Geschichte dieses Tanzes studieren, bevor man draufkommt, woraufs da ankommt. Vielleicht muss man auch Grieche sein, um das zu kapieren.

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