Advents- und Weihnachtsbotschaft der alten weisen Männer

Zooschauer @, Montag, 09.12.2019, 11:00 vor 1571 Tagen 3443 Views

Ja, richtig gelesen. Nicht die alten "weißen" Männer, sondern die alten weisen Männer.

Beim Versuch, unsere Gesellschaft zu spalten, werden ja inzwischen neue Formen "politisch korrekter" Diskriminierungen entwickelt und vorangetrieben. Jetzt und künftig sind also die "alten weißen Männer" der Inbegriff des "Bösen". Und mit diesem Bild werden küftig munter die Gehirne der vor allem jungen Menschen gewaschen und von altem weißem Denken "befreit" und aufgestachelt:

Wie? Du zahlst bar? Weißt du nicht, wie gefährlich das für unsere Wirtschaft und für unsere Zukunft ist? Das machen doch nur die alten weißen Männer...

Du immer mit deinem Datenschutz. Ich kann's nicht mehr hören... Hast wohl was zu verbergen, alter weißer Mann...

Der Beispiele ließen sich viele finden, für die man künftig das Bild der alten weißen Männer bemühen wird, wenn man wieder irgendeine Schweinerei durchsetzen will.

Was tun?

Ich muss sagen: So sehr mich das alles anschreit, ich will trotzdem den Fehdehandschuh nicht mehr mit dem erwünschten pawlowschen Reflex aufnehmen.
Ich will mich nicht mehr so in Unfrieden und Unruhe schubsen lassen.
Ich will nicht mehr so reagieren, wie man auf der anderen Seite erhofft, dass ich reagiere - nämlich so, dass ich mich selber angreifbar mache und der anderen Seite auch noch die Energie liefere, die sie von mir haben will.

Ich werde künftig einfach das scharfe "ß" gegen das weiche "s" austauschen. Ich werde mich künftig als alten weisen Mann verstehen und - auch wenn es oft schwerfallen wird - ich werde versuchen, so zu handeln: nicht in unversöhnlicher Gegnerschaft gegen die, die mich anstacheln wollen, sondern mit dem Wunsch nach Frieden und innerer Balance.

Und dabei werde ich weiter das tun, was mir nach meinem weisen weißen Ermessen das richtige deucht. Und ich werde es mit meinem weisen weißen Verstand und mit weisem weißen Wissen vertreten, gegen jeden Unbill und jeden Sturm, der mir entgegenbläst. In Ruhe und im Wunsch nach Frieden, so gut es mir eben gelingt.

Seid dabei. Jetzt und alle Zeit. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Euch allen eine friedliche Adventszeit und eine alte, weise, weiße Weihnacht. [[herz]]

Viele Grüße übrigens auch von Gandalf dem Weißen
Euer Zooschauer


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P.S.: Wenn euch danach ist, euch diesem Gedanken anzuschließen und diesen Appell auf allen möglichen Wegen zu verbreiten, im Sinne meiner Botschaft, dann fühlt euch ausdrücklich ermuntert!! Danke

Klare Ansage, und trotzdem problematisch

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 09.12.2019, 19:50 vor 1571 Tagen @ Zooschauer 2035 Views

Warum:

Das, was Du da schreibst, wie Du Deine Position und Anschauung erklärst, ist ja absolut schlüssig. Aber nicht für jeden.

Wir sind Menschen, und dadurch mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften. Gottseidank, denn sonst wären wir Maschinen.

Die unterschiedlichsten Charaktere werden Deine Ausführungen lesen. Manche davon verstehen es, manche nicht. Manche können es nachvollziehen, werden aber Deinen letzten Satz kaum ernst nehmen. Dein Statement wird eines am Wenigsten bewirken: Dass sich dadurch der eine oder andere in seiner gewohnten Art ändert.

Warum:
Eine ganze Reihe von Leuten, die Dir zu Deiner Meinung beipflichten, denken sowieso genauso wie Du und verhalten sich auch dementsprechend. Bei denen wirst und brauchst Du sowieso nichts ändern. Bei den anderen, die Dir beipflichten, aber trotzdem in ihrer Haltung nichts ändern werden, wird Dein Appell umsonst verhallen.

Und dazwischen gibt es nichts.

Da ich mich zeitlebens intensiv mit der 1. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts befasst habe, sehe ich auch die unselige Parallelität zur heutigen Zeit. Viele fühlen, dass hier etwas grundsätzlich falsch läuft, dass hier was geändert werden muss. Manche sagen es auch, aber die wenigsten sagen es in einer Lautstärke, dass es auch diejenigen zu hören bekommen, die es angeht.

Viele halten sich bedeckt. Aus Angst, aus Unsicherheit, oder aus dem Prinzip heraus: Niemals auffallen, sonst bist Du registriert ....

Der überwiegende Teil der damals lebenden Bevölkerung hat sich so verhalten. Nein, das waren keine Nazis. Wirklich nicht. Die hatten nur den einen Wunsch: Nicht auffallen und deshalb den Schwanz einziehen.

Heute ist es nicht anders. Sollen wir diesen Leuten, die sich nicht in der Lage sehen, Farbe zu bekennen, einen Vorwurf machen? Warum, - es hat sowieso keinen Zweck. Sie können eben nicht anders. Deshalb sind es keine schlechten Menschen, sie sind halt nur schwach.

Wenn es irgendwann später zum großen Krach kommt, dann werden sie sagen, - " ich war sowieso nie dafür", was auch stimmt. Aber sie werden die Tatsache, dass sie sich nie dagegen in hörbarer Art und Weise ausgesprochen haben, elegant unter den Tisch fallen lassen.

Danke :) Aber was ist denn DEINE Konsequenz?

Zooschauer @, Montag, 09.12.2019, 20:26 vor 1571 Tagen @ helmut-1 1918 Views

Vielen Dank Helmut,

ich kann deine Haltung schon nachempfinden, aber ich finde keinen richtigen Zugang, da deine Antwort nur sehr allgemein gehalten ist. Ich wollte mit dem Bild des "alten weisen Mannes" einen simplen, aber effektvollen Unterschied zum Bild des "alten weißen Mannes" erzeugen.

Es geht doch um die Frage: Wie antworten wir auf das neue Feindbild, das man da gerade implementiert?

Meinen eigenen inneren Aufruhr empfinde ich natürlich über alle Maßen, klar, sonst würde ich mich gar nicht mit diesem Bild auseinandersetzen. Aber hilft mir der innere Aufruhr weiter? Er ist doch genau das, was die andere Seite will: mich aufstacheln, damit ich ihnen noch mehr Gründe liefere, das Feindbild des "alten weißen Mannes" gegen mich einzusetzen.

Ich will mich nicht mehr unbedacht und wutschnaubend auf ein Spielfeld begeben, auf dem die andere Seite die Regeln macht und dadurch über mich bestimmen kann. Wenn, dann will ich das Spielfeld mit einer Idee betreten, mit der ich die Regeln zu meinen Gunsten einsetzen kann. Ich will die Kontrolle über meine Rolle auf diesem Spielfeld behalten und mir nicht nehmen lassen. Deshalb war meine Idee, den Spielball aufzugreifen und künftig vom alten weisen Mann zu reden. Und dabei lässt sich mehr und mehr auch das "weiß" in dieses Bild einbetten.

Mir kam vorhin die Idee, eine Partei der weisen alten Männer zu gründen - und Gandalf den Weißen als Sinnbild dieser Partei auf die Plakate zu setzen. Nur so eine Idee. Das ist alles nicht realistisch. Aber das Bild von Gandalf ist ein starkes und aussagekräftiges Bild, das keiner Worte bedarf. Darauf kommt es an.

Es geht darum, Bilder zu setzen, die entwaffnen und die die andere Seite effektvoll entlarven. Wenn sowas gelingt, werden die anderen natürlich das Spielfeld verlassen und so tun, als hätte es dieses Spielfeld nie gegeben. Aber das ist ja egal. Den nächsten Angriff weden dann eben auf ähnliche Weise abwehren. Ein bisschen vielleicht wie Neo in der Matrix, als er merkt, dass die Patronen der Agenten ihn gar nicht mehr erreichen müssen, wenn er es nicht will.


...to be continued...

Nun, Deine Frage ist am Anfang leicht zu beantworten

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 10.12.2019, 05:42 vor 1571 Tagen @ Zooschauer 1728 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 10.12.2019, 05:47

Meine Konsequenz war schon vorher da, sozusagen immer. Mein Leben baute sich darauf auf, und insbesondere meine beiden Ehefrauen haben das zu spüren bekommen. Es ist keine Sache, die sich bei mir mit dem Alter verbindet, - zu denen, die mit den Schultern zucken und dann den Kopf demütig nach unten neigen, habe ich nie gehört.

Meine Einstellung lässt sich an unzähligen Aktionen ablesen, - wie z.B. vor Jahren meine persönlichen Thesen, die ich lt. Vorbild Luthers an die Kirchentüren der drei Konfessionen unserer Stadt angeschlagen habe, oder auch an Kleinigkeiten, wie z.B. diesen Spruch, den ich mir in A3 in wetterfester Ausführung habe drucken lassen, und der sehr lange Zeit an meinem Hoftor angebracht war.


https://ibb.co/6ty2yz5

Bei uns am Haus flanieren die Touristenströme vorbei, deren Bus weiter oben geparkt ist und die sich auf dem Weg zur sächsischen Kirche befinden. Unzählige Leute haben dieses Plakat fotografiert, - und es sind überwiegend Rentner aus Deutschland und Österreich, die sich für diese Pauschalangebote für die siebenbürgischen Kirchenburgen einschreiben.

Damit will ich nur klarmachen, dass mich keiner umzustimmen braucht, ich bin schon so - von Haus aus.

Natürlich hat auch neptun recht, dass die Selbstbezeichnung mit "weise" eine gewisse Problematik darstellt. Sokrates war ja der Prototyp dafür, wie man es richtig ausdrückt.

Ich kann mir schon vorstellen, was Du erreichen willst. Ganz banal ausgedrückt: Eine "andere" AfD auf wesentlich höherem Niveau. Deine Überlegung ist zeitnah, richtig und auch notwendig. Nicht alleine wg. dieser neuen Bezeichnung der "weißen Männer", - auch das wird sich in absehbarer Zeit totlaufen, zumindest verbal.

Es gab schon viele Ansätze in dieser Richtung, - auch die "Grauen Panther" gehören dazu. Prinzipiell muss man sich selbst die Frage stellen, was man erreichen will, - da gibts nämlich zwei Zielrichtungen:

- seinen persönlichen Stellenwert heben, die mit dem Alter gewonnene Lebenserfahrung auf diesen Sockel stellen, wo er eigentlich hingehört, das persönliche Abstellgleis ad acta legen

- der Jugend das Brett vorm Kopf entfernen, ihnen den Vorteil der Weitsicht zu vermitteln, die eine gewachsene Lebenserfahrung mit sich bringt

Beide Richtungen miteinander zu verbinden, geht in Richtung Quadratur des Kreises. Ich für meine Person hab das bei meinen Kindern als Samenkorn in der Form eingepflanzt:

Ich hab bei dem oft von der Jugend verwendetem Argument, - "ach, das war früher, das gilt doch heute nicht mehr, das ist überholt, Du bist nicht mehr auf dem laufenden" versucht, die Methode des Hinterfragens anzuwenden. In der Form, dass ich geraten habe, wenn jemand Älterer etwas sagt, oder rät, was einem so nicht runtergeht, solange nachzuforschen, warum der das gesagt hat, bis man auf den genauen Grund gekommen ist, und nicht im Ansatz bereits vom Tisch zu wischen. Erst nach Eruierung des wahren Grundes kann man dann für sich entscheiden, ob diese Überlegung für einen persönlich zutrifft oder nicht.

Auch ich habe in jüngeren Jahren die Ratschläge der Älteren oft abgetan, - bis ich als Selbständiger durch meine "Besserwisserei" so um die 250 T DM in den Sand gesetzt habe. Dann erst bin ich auf diese Richtung, die ich vorhin skizziert habe, umgeschwenkt.

Wenn dann mit den Kindern, oder den Jugendlichen (auch in unserer Jugendgruppe habe ich diese Meinung vertreten) , die einem näher stehen, dann in schwierige Diskussionen eintritt, und es letztlich um Ratschläge geht, die nicht auf fruchtbaren Boden fallen, dann hatte ich immer ein Abschlussargument zur Hand:

Sag mir mal ein Beispiel, nur ein einziges, wo ich Dir etwas geraten habe, und es war zu Deinem Nachteil.

Danach war die Diskussion beendet, und - zumindest bei meinen Kindern begann es dann, zu gären. In der überwiegenden Zahl der Fälle hatten sie dann so gehandelt, wie ich es geraten habe.

Natürlich, und damit komme ich zur nächsten Problematik, die der "Klub der Weisen" mit sich bringt, muss man eine Binsenweisheit beachten:

Der unnötigste Rat ist der, um den man nicht gefragt wurde.

Deshalb gebe ich meinem Jüngsten, der mich bei vielen Entscheidungen um Rat fragt, erst dann eine Antwort, wenn er mit seinen Fragen kommt. Tut manches weh, wenn man Fehlverhalten feststellt und die Folgen, - als Älterer - bereits voraussieht. Aber auch das Kind muss die Hand auf die heiße Herdplatte legen, weil es sonst nicht weiß, dass man sich da verbrennt.

Man darf den Jüngeren nicht vom Lernprozess zur eigenen Erfahrungssammlung abhalten, - auch, wenn es manchmal in die Hose geht.

Zur angesprochenen Idee, von "weiß oder weise":

Wirf das alles in einen Topf, und dann versuche, dann herauszufischen, wohin die Zielrichtung gehen soll, -

- der nachfolgenden Generation Hilfestellung durch Aufklärung zu geben

- in Opposition zu gehen, weil sich die nachfolgende Generation auf dem abschüssigen Weg zur Hölle befindet, der üblicherweise mit guten Vorsätzen gepflastert ist

Hier gehts nicht mehr um die Quadratur des Kreises, - hier gehts nur um entweder-oder. Beides zusammen kann nicht klappen.

Nun, welche Richtung kann man hier empfehlen? Ich weiß es nicht, dafür bin ich offensichtlich nicht weise genug. Wenn ich etwas Positives beobachtet habe, dann ist es der Senior Experten Service (SES) der Initiative VerA.

Wenn ich den Erfolg bei diesen Aktionen sehe, dann kann ich daraus ableiten, dass nur die dauernde Kommunikation mit der nachfolgenden Generation etwas bewirken kann. Aber den richtigen modus vivendi hier zu finden, - das ist verdammt schwierig.

Will ich den Konflikt oder die Lösung? (Danke an alle Antworten!)

Zooschauer @, Dienstag, 10.12.2019, 11:10 vor 1570 Tagen @ helmut-1 1465 Views

Das ist alles völlig richtig, Helmut. Danke für deine Ausführungen.

Mir ist klar, dass eine Selbstbezeichnung "weise" anmaßend ist. Sie bietet immer neue Angriffsflächen, weil kaum jemand diesen Anspruch immer und konsequent einhalten kann. Das mit der Partei war auch nur einer von vielen Gedanken. Aber eine Partei würde hier gar nicht weiterhelfen.

Das Problem ist genau das, was du beschreibst: dass man leider seinen eigenen Stellenwert heben möchte, und zwar im Kontrast zum jeweils anderen. Damit gewinnt man nur blöderweise niemanden von der anderen Seite, denn dann befindet man sich im Angriffsmodus. Wer "weise" ist, muss es nicht betonen, völlig richtig. Vor allem: Er weiß, dass er seinen Stellenwert überhaupt nicht anheben muss, denn er hat das Höchste in sich. So, und jetzt das Aller-aller-aller-Schwierigste: Er sieht das Höchste auch im anderen. Ganz gleich, was der andere tut.

Natürlich reagiert er auf das Verhalten des anderen, aber nicht von oben herab, sondern in der Haltung: "Ich sehe in dir das Höchste, und ich weiß, dass du es auch sehen kannst, wenn du es willst. Aber ich respektiere, wenn du diesen Willen noch nicht hast, denn auch ich vergesse leider zu oft, dass ich das Höchste in mir habe." Sowas spricht man natürlich nicht aus, es ist eher so etwas wie die innere Arbeitsgrundlage (und ein seeeehr hohes Ziel...).

Gerade junge Menschen gewinnt und beeindruckt man nicht durch Ratschläge. Ratschläge sind tückisch. Sie können durchaus richtig sein. Trotzdem muss der Beratschlagte die Freiheit behalten, diesen Ratschlag zu befolgen oder nicht. Und dem Rat-Schläger darf es nicht wichtig sein, für seinen ach-so-tollen Ratschlag am Ende das Verdienstkreuz zu bekommen. Oder schlimmer noch: Er darf bei Nicht-Befolgen nicht auch noch beleidigt oder rechthaberisch sein ("Du Vollhonk, warum hast du nicht gemacht, was ich gesagt habe!"). Das hilft niemandem.

Ratschläge können bestenfalls im anderen einen Impuls auslösen. Darauf allein kommt es an. Wohin dieser Impuls dann führt, ist Sache des anderen. Aber ohne den Impuls käme eben nix in Gang, deshalb sind Impulse durchaus wichtig. Wichtig ist nur auch, dass es dem Impulsgeber nicht auf das Copyright ankommt. Lass dem anderen die Freiheit, die du für dich selber auch beanspruchst.

Bei der ganzen Idee mit "weiß" und "weise" geht es nur um einen Impuls, eine Idee. Es möge in jedem, der sich damit befasst, etwas auslösen, was vielleicht weiterhilft. Mir selber hat der Post gestern weitergeholfen, wieder die innere Balance zu finden und mich innerlich aufzurichten. Wir sind halt im Moment ständig neuen Attacken ausgesetzt - vergessen aber dabei, dass sie nur der Ausdruck einer Hilflosigkeit sind, denn die andere Seite weiß sich nicht mehr anders zu helfen. Deshalb freue ich mich über jeden Moment, der mir hilft, wieder die innere Balance zu finden und den Frieden zu wollen.

Nur diese Haltung hilft am Ende weiter. Aus dieser Haltung tun wir die Dinge, die wir tun müssen, anders. Denn dass wir alle etwas tun müssen, steht außer Frage. Aber ich muss mich in meinem Tun fragen: Will ich den Konflikt, oder will ich die Lösung.

Dein Schild am Tor ist beeindruckend, aber am Ende schreit es nach dem Konflikt. Problem: ich empfinde ähnlich, weiß aber, dass mein Kopf nicht hart genug für die Wand ist, durch die ich un-be-dingt durch will. Die, die da kommen und "illegal" im Land sind, sind ja nicht die eigentlichen Gegner. Das wissen wir doch alle. Sie sind das Instrument, mit dem man spalten und herrschen will. Keine Frage: Staatsgrenzen müssen wieder Respekt hervorrufen und was illegal ist, muss auch auch so behandelt werden. Aber entscheidend ist auch hier wieder die innere Haltung. Soviel steht fest: Es ist Krieg. Aber siegen kann am Ende nur der friedvolle Krieger.

Sehr aufschlussreich, Deine Betrachtungen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 10.12.2019, 12:06 vor 1570 Tagen @ Zooschauer 1339 Views

Alles nachvollziehbar und schlüssig.

Das, was mich beeindruckt, das ist Deine Frage, die das alles, was ich in einem ellenlangen Monolog geschrieben habe, mit ganz wenigen Worten auf den Punkt bringt:

Will ich den Konflikt, oder will ich die Lösung.

Fasziniert mich immer wieder, wenn ich beobachte, wie jemand in der Lage ist, Absatz für Absatz in den Schornstein zu stecken und die Quintessenz in wenigen, aber absolut treffenden Worten zusammenzufassen.

Ist mir zwar klar, dass ich genau hier Defizite habe, - aber es beeindruckt mich trotzdem.

Dein letzter Absatz ist interessant. Du meinst, das schreit nach Konflikt. War aber eigentlich gar nicht von mir beabsichtigt. Was wollte ich eigentlich mit diesem Schild am Tor erreichen: Zweierlei.

- in erster Linie mich nicht mit meiner Meinung, zu der ich stehe, im stillen Kämmerlein zu verstecken. Flagge zeigen, so wie mein Großvater. Ich wollte mich lediglich im Spiegel ohne Vorurteile ansehen können. Das war reiner Egoismus.

- dazu denjenigen, die immer noch als vermeintlich sehender im Dunklen tappt, eine Gehilfe aufzuzeigen, in meinem Fall sowas ähnliches wie einen weißen Blindenstock.

Den von Dir genannten Konflikt kann ich dabei nicht erkennen. Aber vielleicht ist es auch ein nicht beabsichtigter Konflikt.

Was wären wir ohne unsere Konflikte

Zooschauer @, Dienstag, 10.12.2019, 18:04 vor 1570 Tagen @ helmut-1 1330 Views

Was auf deinem Schild nach Konflikt ruft, das ist das Fettgedruckte. Wie gesagt, ich bin emotional auf deiner Seite, auch im Fettgedruckten. Aber es ist eine hilflose Wut, die uns dann im Griff hat. Denn eine so laute Parole wie "XY raus!" ist nun mal ein Angriff, auch wenn es aus der Position der Verteidigung geschieht.

Wir suchen immer eher den Konflikt, weil er uns die Lösung zu versprechen scheint. Aber die Lösung liegt eben nicht im Konflikt. Auf die Geopolitik übertragen ist das ja das, was vor allem die Amis nicht begreifen (wollen). Und wieder aufs Persönliche bezogen ist der Konflikt wie eine Sucht, weil wir uns von ihm Genugtuung und Gerechtigkeit versprechen. Emotional völlig verständlich.

Wichtig ist vielleicht nur, dass wir uns in einem solchen Moment nichts vormachen und uns womöglich einreden, wir wollten doch ganz bestimmt nur den Frieden und die Lösung. Sondern dass wir dann erkennen und ehrlich sind: Offenbar will ich gerade den Konflikt, und nicht die Lösung. Ändern kann man das in diesem Moment sowieso nicht. Aber das ehrliche Erkennen kann dazu führen, dass es sich von selbst ändert - meistens in einem späteren Moment, wenn wir es gar nicht recht bemerken. Auf einmal ist dann der (innere) Konflikt weg, und der Frieden klingt durch. Und wenn dieser Moment kommt, dann ist wieder Platz für den friedvollen Krieger und den alten weisen Mann. [[zwinker]]


Dir alles Gute!!

"Das Höchste auch im Anderen sehen." Sehr schön, das findest Du auch in der Spiritualität, ...

neptun @, Donnerstag, 12.12.2019, 04:54 vor 1569 Tagen @ Zooschauer 1072 Views

Hi Zooschauer,

... z.B. bei Sri Nisargadatta Maharaj (auf die Frage eines Besuchers, was der Unterschied zwischen einem "Erleuchteten" und einem "normalen" Menschen sei): "Der einzige Unterschied zwischen Ihnen und mir liegt darin, daß Sie einen Unterschied sehen."

Das kann man so richtig schön auf der geistig-seelischen Zunge zergehen lassen, und es kam ebenfalls nicht "von oben herab", sondern eben nur auf Nachfrage.

Noch eine kleine Anmerkung zu einem Punkt Deines Beitrages:

> Die, die da kommen und "illegal" im Land sind, sind ja nicht die eigentlichen Gegner.

Sehr gut erkannt, das muß man aber wohl auch sehr oft sehr laut sagen, denn ...

Das wissen wir doch alle.

... da bin ich mir gar nicht so sicher, und selbst wenn, wird es allzu leicht vergessen im Eifer des "Gefechts".

Sie sind das Instrument, mit dem man spalten und herrschen will.

Was leider auch ziemlich gut gelingt, obwohl wir es alle wissen könnten.

Was Du in Deinem Folgebeitrag (letzte Antwort an @helmut-1) über Konflikt, Lösung und den "Willen zum Frieden" schreibst, halte ich für sehr tief und wertvoll. Hast Du schon einmal Krishnamurti gelesen ("Die Beobachtung verändert das Beobachtete." Ganz in Übereinstimmung mit der zeitgenössischen Physik.)?

LG neptun

--
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Der Pferdefuß an Deiner Idee mit dem "weisen Mann" ist, daß ein wirklicher solcher ...

neptun @, Dienstag, 10.12.2019, 03:35 vor 1571 Tagen @ Zooschauer 1773 Views

... von sich selbst niemals als weise denken und deshalb auch niemals von sich selbst als weise sprechen würde.

So blöd die Jugend auch immer im Laufe der Gehirnwäsche werden mag, das würde sie sofort spüren und darin Deine neue offene Flanke erkennen.

Neo hat die Agenten auch nicht "entwaffnet", sondern es fertiggebracht, sich ihren Waffen durch "Nichtwollen" zu entziehen.

Auf den ersten Blick gut, scheint mir Deine Idee bei genauerem Hinsehen daher nur eine andere Form des Widerstandes, also des "Dochwollens" zu sein. Ich lasse mich aber gerne (durch die Geschichte?) eines Besseren belehren. <img src=" />

--
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Da kam eine interessante Meinung auf mein Mail

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 10.12.2019, 06:02 vor 1571 Tagen @ Zooschauer 1859 Views

und die will ich der community nicht vorenthalten:

ich wollte vorhin am liebsten an Zooschauer schreiben: Applaus und Danke. Konnte ich aber nicht wegen fehlendem Postfach bei ihm. Dann las ich deine Replik. Und schreibe dir, um ihr als langjährige stille Mitleserin entgegenzusetzen, dass ich schon seit einigen Jahren denselben Schritt wie Zooschauer beschreite mit viel Erfolg. In mir ruhend, bewirke ich sehr viel bei Freunden und anderen. Sie hören mir viel mehr zu, haben viel Respekt vor meinen Haltungen und halten durch diesen meinen Umgang mit den Dingen viel mehr inne und denken über meine Positionen nach als bei denen, die ihnen aufgewühlt entgegentreten. Ich bewirke sehr viel. Im Kleinen, aber auf "öffnende" Weise.
Das wollte ich nur hinterlassen.
Danke für eure Betrachtungen und euren Austausch.
Danke überhaupt, seit ewigen Zeiten schon, ans DGF.

Mord und Totschlag am laufenden Band

n0by ⌂ @, München, Dienstag, 10.12.2019, 08:38 vor 1571 Tagen @ helmut-1 1859 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 10.12.2019, 08:42


.... In mir ruhend, bewirke ich sehr viel
bei Freunden und anderen. Sie hören mir viel mehr zu, haben viel Respekt
vor meinen Haltungen und halten durch diesen meinen Umgang mit den Dingen
viel mehr inne und denken über meine Positionen nach als bei denen, die
ihnen aufgewühlt entgegentreten. Ich bewirke sehr viel. Im Kleinen, aber
auf "öffnende" Weise.....


Mord und Totschlag am laufenden Band, es langweilt mittlerweile.

05.12. Messer Macheten Angriff im Hamburger Supermarkt

07.12. Hammerangriff auf Polizeibeamten in Wuppertal

08.12. Totschlag Feuerwehrmann in Augsburg, anderer schwer verletzt

09.12. Polizist nach Messerangriff in München schwer verletzt

Die einzige "Weisheit", zu der laut Generationenvertrag die Steuerzahler mich als weißhaarigen Rentner zu versorgen verpflichtet sind, ist, mich aus dem Moloch München an den Rand des Thüringer Waldes zu verziehen. Andere Rentner verdrücken sich nach Thailand, andere ziehen Maschendrahtzaun um ihre Heile Gartenwelt voller Zwerge, andere schalten Nachrichten und Talkshows sofort ab, weil sie sonst Wutanfälle erleiden, andere züchten Tauben, gehen mit ihrem Hund Gassi, mich ergötzen Traktate wie von Pirincci und Deichmohle, Reden wie von Steimle, Widerstand ist mir von Kind auf mit- und aufgegeben. Mach nichts wie die Mehrheit! Ein Rückzug ins primitiv Private, ins fröhlich feiste Friedliche gelingt auch mir - mit einem kalten, höhnischen, falschen, bösen Lächeln im Gesicht. Degenhardt klingt in mir aus meinen Jugendjahren von

"August, dem Schäfer, hat Wölfe gesehen, Wölfe mitten im Mai..."

Und was war dann?

"Da haben die Greise zahnlose gelacht,
gesagt 'wir haben's gleich gesagt...' "


Wer nicht unbedingt in diesen Zentren von Gewalt leben muss, verzieht sich besser auf's Land! Mich hält - zum Glück! - nichts mehr im Moloch München!

https://n0by.blogspot.com/2019/12/wintergedanken-im-moloch-munchen-zu.html

Woher der mutmaßliche Täter, welcher vermutlich traumatisiert einen Feuerwehrmann totschlug, geht die Öffentlichkeit nichts an. Nur wenn der mutmaßliche Täter nicht von Eltern und Großeltern als BIO-Nazideutscher aufgezogen wurde, muss das Gericht dem mutmaßlichen Täter wegen seiner fremden Herkunft mildernde Umstände zubilligen. Denn in den durch Krieg, Dürre, Nahrungsknappheit gezeichneten Stammesgebieten sichern junge Männer ihr Leben dadurch, dass sie Rivalen um die knappen lebensnotwendigen Güter aus-dem-Weg schaffen.

Dieses Programm zum Survival ist den lebenshungrigen, jungen Männern geradezu eingraviert. Dafür haben Gerichte, Sozialtherapeuten und Psychologen eine qualifizierte Ausbildung, um auch diese Menschengeschenke zu wertvollen Mitgliedern, Mitarbeitern und Steuerzahlern therapeutisch zu qualifizieren. Gerade hier sind wertvolle Arbeitsplätze in der Justiz, der Sozialtherapie und der psychologischen Betreuung für Jahre wenn nicht Jahrzehnte garantiert.

Auch die höchstrichterliche Menschenrechtsprechung qualifiziert den Einen wie den Andern, wobei gerade die Anderen aus Fernstenliebe einen Bonus wegen ihrer Fremd- und Wildheit genießen, sind doch gerade die schönen, jungen Wilden als wertvolle Befruchter zu Blutauffrischung und als Ersatz einer alternden Gesellschaft von mürrischen, widrigen, alten, weißen Männen bei den Damen hierzulande beliebt und bevorzugt. Diese blühenden, befruchtbaren Geschöpfe wissen instinkiv, welche Paarung ihrer Brut die besseren Chancen im Survival of the Fittest bietet. Dass sind nicht diese vergeistigten Fuzzis, welche auf der Tastatur lange, herzergreifenden Traktate sinnstiftend in die Tasten kloppen, nein, es sind die schönen, jungen Wilden, die mit ihren Fäusten hinlangen, wenn jemand im Weg steht, den sie aus-dem-Weg-räumen wollen und müssen.

Ohne den tragischen Einzelfall eines erneut Erschlagenen, der sich periodisch wiederholt, als Alltäglichkeit relativieren zu wollen, sieht der verängstigte Zeitgenosse hierzulande doch ein:

"Schuld hat immer die Leiche."

--
http://nobydick.de

Danke! (Und Verweis auf meinen Post weiter oben) (oT)

Zooschauer @, Dienstag, 10.12.2019, 11:31 vor 1570 Tagen @ helmut-1 1340 Views

- kein Text -

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