Das oekonomische Zitat (105); heute: M. Klaar zu den Ursachen der Weltkriege

Zandow @, Heidenau/Sachsen, Freitag, 10.07.2015, 12:54 vor 3206 Tagen 7154 Views

Hallo Gemeinde,


schaut man auf die europäische Wirtschaftsgeschichte zwischen ca. 1870 und ca. 1940, so kann man aus rein oekonomischer Sicht nur zu diesem Schluß kommen:

"Beide Weltkriege wurden von England und seinen Verbündeten als zweiter Dreißigjähriger Krieg geführt, um Deutschland als Wirtschaftsmacht auszuschalten."

(fett von mir)

Quelle: Max Klaar, 2011
gefunden in: "Junge Freiheit", Nr. 29/15 vom 10. Juli 2015, Seite 3

Und wer mich wegen meiner Oekonomischen Zitate oder sonstigen Beitrage im Netz einen Nazi oder Rechtsradikalen schimpft, der darf das dann gerne tun, wenn er mir andere historische Quellen und vor allem Zahlen zur europäischen Wirtschaft vorlegen kann, als ich sie derzeit habe.


Gruß in die Runde, Zandow

--
Nuclear power? Yes please!

Anglo-amerikanische Kriegsziele

Falkenauge @, Freitag, 10.07.2015, 16:15 vor 3206 Tagen @ Zandow 5267 Views

"Beide Weltkriege wurden von England und seinen Verbündeten als zweiter
Dreißigjähriger Krieg geführt, um Deutschland als Wirtschaftsmacht
auszuschalten
."

Hallo Zandow,

diese Kriegsziele lassen sich noch etwas konkretisieren:

Vor kurzem erregte das Video einer Vortragsveranstaltung von George Friedman, Chef des einflussreichen US-Think-Tanks Stratfor, im Chicago Council on Global Affairs vom 4.2.2015 Aufsehen, in der er das seit langem verfolgte zentrale geopolitische Ziel der USA unverhüllt formulierte:

„Das Hauptinteresse der USA-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Denn vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse galt sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt. (…) Für die Vereinigten Staaten ist die Hauptsorge, dass deutsches Kapital und deutsche Technologien und die russischen Rohstoff-Ressourcen und die russische Arbeitskraft sich zu einer einzigartigen Kombination verbinden. Dies versuchen die USA seit einem Jahrhundert zu verhindern.“

In diesem Hauptinteresse arbeiten die britischen und amerikanischen Elitenzirkel seit über hundert Jahren eng zusammen. Der amerikanische Wirtschaftshistoriker Guido Giacomo Preparata beschrieb es 2005 in einer Forschungsarbeit folgendermaßen:

„Die Geschichte, die in diesem Buch erzählt wird, ist die des britischen Empires, das um 1900 aus Furcht vor der aufstrebenden Macht des jungen Deutschen Reiches im Geheimen einen Plan für eine gigantische Einkreisung der eurasischen Landmasse schmiedete. Das Hauptziel dieser titanischen Belagerung war die Verhinderung eines Bündnisses zwischen Deutschland und Russland: Wenn diese beiden Mächte sich zu einer „Umarmung“ verbinden würden, argumentierten die britischen Wächter, würden sie in der Lage sein, sich mit so einer gewaltigen Festung von Ressourcen, Menschen, Wissen und militärischer Macht zu umgeben, dass damit der Fortbestand des britischen Empires im neuen Jahrhundert gefährdet wäre. Mit dieser frühen Einschätzung leitete Britannien eine außerordentliche Kampagne zur Auseinanderreißung Eurasiens ein, bei der Frankreich und Russland, und zuletzt auch die Vereinigten Staaten, eingesetzt wurden, um gegen die Deutschen zu kämpfen. Die wechselnden Ereignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren der Stoff für das Epos von der großen Belagerung Europas.“

Dazu wurde gezielt der reaktionäre Bösewicht Hitler als künftiger Gegner von anglo-amerikanischen Finanzkreisen finanziell unterstützt und mitaufgebaut.

Näheres hier.

Gruß
Falkenauge

"...,dass die wahren Kriegsursachen eigentlich immer in wirtschaftlichen Begründungen zu suchen sind."

Silke, Freitag, 10.07.2015, 18:53 vor 3206 Tagen @ Zandow 4604 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 10.07.2015, 19:51

Lieber Zandow,

Danke für die vielen guten Zitate.

...das schrieb auch ein Johann A. Saiger

Dottore hat ihn kritisiert weil der Artikel nicht gut recherchiert war.
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=298613

Aber letztlich bedeutet Wirtschaften immer Krieg führen.

"In jedem (Bürger)krieg handelt es sich um die Veränderung der Besitzverhältnisse".
Polybius
(eigentlich Eigentumsverhältnisse...eigentlich Machtverhältnisse)

Alle überschuldeten Staaten u.a. Wirtschaftssubjekte suchen ihr Heil im Krieg, wenn sie sich eine Gewinnchance ausmalen (Art und Weise sind unterschiedlich - das Ziel aber gleich: Nachschuldner erzwingen).

Jedes Wirtschaftssubjekt muss aus debitistischer Sicht andere WS aus Machtsicherungsgründen am Aufstreben behindern und eigene Entschuldung auf Kosten von Nachschuldnern sicherstellen, um nicht selbst zu bankrottieren.
Imperien expandieren, bis sie unter ihrer eigenen Last zusammenbrechen oder von mächtigeren Systemen aufgenommen werden.
Wer ihr Expansionsstreben stören könnte oder das versucht, wird integriert oder dauerhaft beschädigt und zu Tributen gezwungen oder beseitigt.
Man sollte sich nur nicht immer von den nationalstaatlichen Grenzen beirren lassen.

Liebe Grüße
Silke

"Soweit wir es aus der tradierten Historiographie und aus allen möglichen Funden rekonstruieren können, ist das Ausüben von Gewalt durch Menschen gegen Menschen die einzig verlässliche Konstante der Geschichte überhaupt. Diesen Umstand aus der "Wirtschaft" auszuklammern und dieser sozusagen einen "Freiraum der Friedfertigkeit" einzuräumen, der nur gelegentlich durch Machtexzesse gestört wird, halte ich für falsch, da er uns den Blick auf ökonomische Phänomene und Abläufe verstellt."
Dottore

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