Ich meine das prozentual. Solch einen Bevölkerungsaustausch wie in den
letzten 30 Jahren hat es anscheinend, nach genetischen Tests zu
schließen,
nicht einmal in der Völkerwanderungszeit nach dem Kollaps des Imperium
Romanum gegeben.
Noch heute stammen die hier lebenden Deutschen on Stämmen ab, die vor
5.000 Jahren das Land besiedelten.
Wie viele Personen sind denn zu Zeiten der Völkerwanderung in
»Deutschland« eingewandert? Wie viele absolut und in Prozent?
Zuerst würde ich mir geeignete Methoden überlegen, wie man Bevölkerungsaustausch feststellen könnte.
Als Methode der Wahl scheint sich derzeit eine Analyse von Skeletten aus der Zeit unmittelbar nach der Völkerwanderung anzubieten.
Wie hoch ist also der Bevölkerungsaustausch während der Völkerwanderung gewesen? Welche Populationen wohnten vor der Völkerwanderung in einem bestimmten Gebiet, und welche wohnten nach der Völkerwanderung in diesem Gebiet?
Ich setze dabei voraus, dass es eindeutig feststellbar ist, ob ein Skelett zum germanischen Typus gehört oder zum, sagen wir mal, osmanischen Typus.
Diese Untersuchung würde ich wiederholen für Zeiten vor 1618 und nach 1648.
Und dann noch einmal einen Vergleich von 1960 und heute, wobei man heute den Vergleich an lebenden Personen ausführen könnte.
Dabei geht es nicht um exakte Zahlen und auch nicht um zehntel-Prozentpunkte, aber es wäre mit Sicherheit aufschlussreich, ob es in der Geschichte bereits einmal innerhalb von 30 Jahren einen Bevölkerungsaustausch von 20% (jetzige Generation) - 40% (nachkommende Generation) gegeben hat.
Dazu ist der Apparat einer Uni erforderlich, der mir als Nichtstudent nicht zur Verfügung steht; aber du, nachdem du das studiert hast, für dich müsste es doch ein Leichtes sein, an aussagefähige Daten zu dieser Fragestellung zu gelangen.
Ich fange mit dem
Kaiserreich an (also ab 1871):
??? Geht`s noch?
Jahr Einwohner
– 1871 (1. Dez.) 41.058.792
– 1890 (1. Dez.) 49.428.470
– 1910 (1. Dez.) 64.925.993
Q: Wikipedia, Deutsches Kaiserreich
Nach meiner Information hat Deutschland damals kräftig Lebensmittel importiert und war zudem mangelernährt im Vergleich zum MA, wo der durchschnittliche Fleischkonsum bei etwa 100kg pro Kopf und Jahr lag.
100kg Fleisch bedeuten Fleischmahlzeiten an 6 Tagen in der Woche, und nach allen überlieferten Berichten zu schließen, hat es das im Kaisereich außer für die Oberschicht nicht gegeben.
Aber du kannst mich gerne widerlegen, sollte die Uni anderes Datenmaterial zur Verfügung haben.
Kann es sein, dass auch die Kriegswirtschaft damit zu hatte, oder meinst
Du es sei vollkommen egal, wo damals die Männer und die Pferde jeweils
ihre Arbeit verrichtet haben?
Aber nach meinen Informationen wurde in WK I niemand eingezogen, der älter als 30 Jahre war, im Unterschied zu WK II. Und Kavallerie wurde in WK I kaum noch eingesetzt.
30-50-jährige können Landwirtschaft durchaus betreiben.
Außerdem dürfte es eine Rolle gespielt haben, ob es so einfach möglich war, so hopplahopp mal 10 Mio Tonnen Futtermittel zu importieren oder nicht, was in Friedenszeiten kein Problem war, da Deutschland als Exportüberschussland immer genügend Geld zur Verfügung hatte, das auch zu bezahlen.
Weiter oben im Thread schriebst Du,
»Vor der Globalisierung hatte Deutschland niemals mehr wie 40 Mio
Einwohner. Und bereits damals wurden Lebensmittel importiert, insbesondere
Lebendfleisch.«
Wann hatte Deutschland zuletzt unter 40 Mio. Einwohner? 1648, oder wann?
bis zum Jahr 1867
Und wahrscheinlich wurden damals bereits künstlicher Dünger eingesetzt, Justus von Liebig hatte das Prinzip 1840 entdeckt.
Wann hat für Dich die Globalisierung begonnen? Mit der Hanse, mit dem
Reich?
im Jahr 1492. Die Hanse schiffte nicht interkontinental.
1913 hatte der Welthandel übrigens
prozentual in Bezug auf das BIP
ein Niveau erreicht, welches er wieder
in den späten 1990er Jahren überschritten wurde.
An sachlicher Diskussion interessierte Grüße von mir.
Gruß Mephistopheles
--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc